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Die Bürger hatten in Wallenfels das Wort

Wallenfels: Die Stadt Wallenfels steht vor großen Herausforderungen. Man muss sich auf der einen Seite dem demographischen Wandel stellen, allein im vergangenen Jahr hat man einen Überschuss in Sterbefällen und Wegzügen gegenüber der Geburten und Zuzüge von 49 Personen.

Dieser Trend setzt sich schon seit Jahren fort, so hat man seit dem Jahr 2000 um mehr als 350 Bürger verloren. In den vergangenen 23 Jahren waren es sogar mehr als 650 Einwohner, sagte der Bürgermeister. Die Finanzsituation werde immer schwieriger, die „Fixkosten“ müssten von immer weniger Einwohner getragen werden. „Unsere Infrastruktur ist für 4.000 Einwohner, welche wir Anfang der 70er Jahre hatten, ausgelegt“, sagte Jens Korn. Der Schuldenstand konnte dank der Stabilisierungshilfe durch den Freistaat im vergangenen Jahr zwar um 500.000 Euro gesunken werden, er ist aber mit 6,8 Millionen immer noch weit über den Landkreis und Landesdurchschnitt. Das Konsolidierungsprogramm sieht vor, dass die Kommunen ihre Einnahmemöglichkeiten zunächst ausschöpfen. Deshalb müsse das „Pflichtprogramm“ auch auf die Bürger umgelegt werden. Ziel sei es den Bevölkerungsrückgang zu stoppen und die Infrastruktur entsprechend anzupassen. Wie der Bürgermeister ausführte, müsse trotz aller Sparmaßnahmen ein Kürprogramm möglich sein. Es gelte die Stadtsanierung voranzutreiben, die Flößerei zu stärken und die alte Turnhalle wieder herzurichten. Gleichzeitig müsse man für die Feuerwehr ein neues Gerätehaus anschaffen. „Die Verhältnisse der Wehr entsprechen seit langen nicht mehr den Anforderungen, deshalb ist in den kommenden Jahren Handeln angesagt“, meinte das Stadtoberhaupt. Zunächst will man aber die große Zielvorgabe des Stadtrats erfüllen. Bereits im kommenden Jahr soll hinsichtlich der Stadtsanierung ein deutliches Zeichen gesetzt werden. Konkret soll das Kirchenumfeld angegangen und die Ortsmitte Marktplatz umgestaltet werden. Dafür wird der Stadtrat nach langjähriger Vorarbeit in der ersten Sitzung im neuen Jahr grünes Licht geben, war man zuversichtlich.

Bereits im Vorfeld hatte Rosi Hentschel schriftlich zu drei Themen um eine Stellungnahme gebeten. So soll die Fugen des Pflasterbelags an der Einfahrt zur Kellerstraße gefüllt werden. Weiterhin forderte die Bürgerin eine Reinigung des Mühlgrabens und die Beseitigung des asiatischen Schlingknöterichs. Geschäftsleiter Frank Jakob sagte zu den ersten beiden Punkten die Erledigung in nächster Zeit, spätestens jedoch im Frühjahr zu. Die Bekämpfung des Schlingknöterichs sei offensichtlich jedoch nicht so einfach. Er bezweifelte, dass eine flächendeckende Bekämpfung durch die Stadt möglich sei. Seitens der Stadt wird man versuchen dieses Problem zumindest an markanten Stellen einzudämmen. Hier sind auch die Bürger und der Gartenbauverein gefragt. Weitere kleine Maßnahmen im Friedhof sollen mit der Stadtverwaltung geklärt werden. Werner Stumpf bezeichnete es als traurig, dass in Wallenfels über Jahrzehnte hinweg viele Einrichtungen und Bauwerke heruntergewirtschaftet wurden. Konkret sprach er in diesen Zusammenhang die Forstamtsbrücke und die obere Schleuse an. Bernhard Müller forderte auf der Kreisstraße in Richtung Geuser im Bereich der Holzlagerplätze eine Geschwindigkeitsbegrenzung. Bürgermeister Jens Korn will der Anfrage von Jennifer Schmidt auf ausgedehntere Betreuungszeiten in der Kindergrippe mit der Kirchenverwaltung und dem Elternbeirat beraten. mw