Schlagzeilen:

Jagd, ein wichtiger Beitrag für die Gesellschaft

Neufang: Jäger, Angler, Bauern, Waldbauern, Förster und Behördenvertreter als auch Naturliebhaber trafen sich bei der Hegeschau im „Feststoudl“ in Neufang.

Landrat Oswald Marr bezeichnete es als eine große Herausforderung, einen gemeinsamen Interessenausgleich zu finden. „Nur wenn alle zusammenspielen kann die Jagd und die Forstbewirtschaftung auf einen gleichen Nenner gebracht werden“, meinte der Landrat. Er begrüßte es, dass sich wieder mehr junge Leute der Jagd verschreiben und damit einen Beitrag für die Allgemeinheit der Umwelt zu leisten. Die Statistik im Jagdjahr 2014/2015 sei gegenüber dem Vorjahr unterschiedlich zu bewerten: So habe man Rehwild 2812 erlegt, was eine Zunahme von 63 Stück darstellt. An Rotwild seien 50 Stück zur Strecke gebracht worden. Beim Schwarzwild sein die Zahl um 138 Stück auf 1.119 Schwarzwildtiere gesunken. Leider hätten die Wildunfälle in den vergangenen beiden Jahren wieder stark zugenommen, und zwar um 25 Prozent. Im letzten Jagdjahr seien 509 Wildunfälle gemeldet worden, zum Glück seien nur bei zwei Unfällen Personen zu Schaden gekommen. Grund für die Zunahme sei auch die zunehmende Verkehrsdichte. Bei Straßenneubaumaßnahmen sei dies mit zu berücksichtigen und geeignete Wildwarner einzuplanen. Aber auch Jäger und Forstfachleute müssen mit konsequenten Gegenmaßnahmen versuchen die Anzahl der Wildunfälle wieder zu reduzieren. Der Landkreischef nannte als Unfallschwerpunkte im Süden den Bereich um Mitwitz. Vermehrte Unfälle seien im Bereich von Weißenbrunn, Pressig und bei Nordhalben am Ködelberg zu verzeichnen gewesen. Neben den Jagdverantwortlichen und Behörden seien auch die Autofahrer gefordert und sollten insbesondere an diesen Stellen immer besonders aufpassen.

Bürgermeister Gerhard Wunder bezeichnete die Hegeschau als Test für die Hubertusfeier, die am 5. November ebenfalls für Steinwiesen vorgesehen ist. Erwin Schwarz bezeichnete als Vorsitzender des Bauernverbandes die 509 Wildunfälle als sehr bedenklich. Er appellierte an die Jäger, in den Bemühungen der Schwarzwildbejagung nicht nachzulassen.

Forstdirektor Michael Schneider ging auf das Ergebnis des neuen Vegetationsgutachtens ein. Bereits drei Hegegemeinschaften seien im „roten Bereich“.

„Wir sehen in der Forstwirtschaft schon heute einem schwierigen Jahr entgegen“.

Forstdirektor Michael Schneider

Der Kupferstecher sei jetzt schon an vielen Stellen sichtbar, schnelles Handeln ist angesagt. Die Jäger müssen dafür sorgen, dass bei der anschließenden Wiederaufforstung nicht jeder Mischbaum mit Zaun versehen werden müsse, sagte Schneider. Hegegemeinschaftsleiter Gerhard Müller freute sich, dass die Hegegemeinschaft Steinwiesen die diesjährige Hegeschau im „Feststoudel“ in Neufang ausrichten dürfe. Mitgestaltet wurde die Hegeschau, wie auch die anschließende Jahreshauptversammlung des Jagdschutz- und Jägerverbandes Kronach e.V. durch das Bläsercorps.

2016 - Hegeschau I (13.03.16)

Die Ehrengäste zeigten sich begeistert von den Trophäen. Foto: Michael Wunder

Der Kreisvorsitzende des Jagdschutz- und Jägerverbandes Kronach e.V. Bernhard Schmitt, meinte, dass das Büchsenanschießen immer ein gute Gelegenheit sei, die Waffen kostenlos mit überprüft zu lassen.

Beim Bundesjagdgesetz sei einiges „im Fluss“, die Vorschriften würden für die Hobbyjäger immer schärfer. Als gesellschaftlichen Höhepunkt bezeichnete er die Teilnahme am

Schützenumzug mit dem Bläsercorps und den Jägerabend im Pavillon. Erfreut stellte Schmitt fest, dass das Interesse an der Jagd nicht abreiße. Die angebotenen Jägerkurse seien schon lange vorher ausgebucht, was dem „überalterten Verband“ sehr gut tue. Allerdings seien die Ansprüche an die Jagd größer geworden. Man sei deshalb froh, dass man entsprechenden Nachwuchs habe. Wie er weiter betonte, sei der Waldumbau wichtig und notwendig, die Jäger seien nicht für alles verantwortlich, was in waldbaulicher Art geschehe. Es seien deshalb auch Revierbegänge sehr wichtig, um mögliche Brenn- und Schwerpunkte vor Ort zu besichtigen. Begrüßt wurden durch Schmitt die revierübergreifenden Drückjagden, sie bieten eine gute Gelegenheit insbesondere das Schwarzwild in Grenzen zu halten. Vom Finanzamt habe man den Hinweis erhalten eine Satzungsänderung durchzuführen, damit die steuerliche Freistellung auch künftig möglich ist. Von 92 Übungsstunden berichtete der Leiter des Bläsercorps Heinrich Reuß.

„Ohne die Jagdhörner wäre die Jagd eine Armutei“.

Heinrich Reuß, Leiter der Jagdbläser

Der Leiter der Jägerschule Hubert Kelle wies darauf hin, dass man neue Ausbilder gefunden habe und im Teamwork den Jungjägern viele Problematiken nahe bringe. Die Jägerschule sei auf einen guten Kurs. Von 17 Teilnehmern hätten 16 die Prüfung bestanden. Aus organisatorischen Gründen habe man die Teilnehmerzahl derzeit auf 12 Teilnehmer begrenzt. Klaus Riedel, Projektleiter Wild und Straße bemängelte das landeweit fehlende Konzept für Wildunfälle. Er machte deutlich, dass dies eine freiwillige Aufgabe der Jäger sei, eigentlich seien die Straßenbehörden dafür zuständig.

Zum Thema „Jagdunfälle“ referierte Dirk von der Sant von der Gothaer Versicherung. Dabei ging er speziell auf dem Umgang mit der Waffe ein. Wie er sagte, gehen die meisten Unfälle von „oberflächlichen Fehlern“ der Jäger aus.

 

Die Treuenadel in Silber erhielten für 25-jährige Mitgliedschaft Friedrich Daum (Wilhelmsthal), Thomas Fleischmann (Kronach), Johannes Hasses (Ludwigsstadt), Johannes Kraus (Kronach) Elfi Müller (Tettau) und Roland Schwämmlein (Leutendorf). Bereits seit 40 Jahren gehören Helmut Deuerling (Steinwiesen), Annemarie Gumpert (Mogger), Georg Jung (Rothenkirchen) und Wilhelm Rosenbauer (Küps) dem Jägerverband Kronach e.V. an, sie erhielten die Treuenadel in Gold. Die Treuenadel in Sondergold erhielten Guido Rösler (Schauberg) für 50 Jahre und Karl Georg Kämpf (Förtschendorf) für 60 Jahre. Die Bläser-Treuenadel in Bronze konnten für zehn Jahre Mitgliedschaft Eva Fröhlich (Weißenbrunn), Frank Jungkunz (Kronach) und Gerd Spindler (Weißenbrunn) in Empfang nehmen.

2016 - Hegeschau VIII (13.03.16)

Die Treuenadel in Sondergold erhielt Karl Georg Kämpf für 60- jährige Mitgliedschaft vom Kreisvorsitzenden des Jagdschutz- und Jägerverbandes Kronach e.V. Bernhard Schmitt. Mit im Bild sein Stellvertreter Eckard Schneider. Foto: Michael Wunder

2016 - Hegeschau VIIII (13.03.16)

Die beim Jagdschutz- und Jägerverband ausgezeichneten langjährigen Mitglieder mit Vorsitzenden Bernhard Schmitt (links) und seinen Stellvertreter Eckard Schneider. Foto: Michael Wunder