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Opa führt sie alle hinters Licht

Wolfersgrün: Die Theaterfreunde Wolfersgrün spielen an mehreren Wochenenden das Stück „Opa, es reicht“ – und haben damit erneut einen Volltreffer gelandet.

Am Samstag war die letzte aller ausverkauften Vorstellungen im Bergschloss in Wolfersgrün. Äußerst erfolgreich und unter großem Applaus der Besucher wurde die letzte Aufführung des Stücks „Opa, es reicht“  von Bernd Gombold auf die Bühne gebracht. Dabei ist es Regisseur Udo Braunersreuther bestens gelungen, in die Fußstapfen seines Vorgängers Wolfgang Eidloth zu treten. Und obwohl der langjährige Leiter Wolfgang Eidloth kürzer getreten ist, so steht er der Gruppe dennoch weiterhin mit Rat und Tat zur Verfügung.

Die Theaterfreunde präsentieren ein unterhaltsames und zugleich kurzweiliges Stück mit einem gleichermaßen aufwendigen wie einzigartigen Bühnenbild (Rüdiger Walter).  Durch ihre natürliche Art vermitteln die Laiendarsteller den Eindruck, die Charaktere ihrer  Rollen realitätsnah wiederzugeben. Einen von vielen schauspielerischen Höhepunkten liefert Holger Brehm, der  als Heinz Grabemann mit seinem preußischen Dialekt bei so manchem Besucher den Eindruck hinterließ, er könne gar kein Einheimischer sein. Im Stück selbst geht es nicht zuletzt um das Zusammenleben verschiedener Generationen und die damit häufig verbundenen  Herausforderungen. Und so hat es Bauer Paul (Alexander Löffler) wahrlich nicht leicht. Er leidet nicht nur unter seiner äußerst geizigen und dominanten Frau Magda (Diana Schütz), die wie eine Furie durch den Tag und über die Bühne fegt, sondern letztlich auch unter den Streichen von Opa Karl (Eberhard Braunersreuther), der ein Zufallsereignis geschickt nutzt, um  reichlich Verwirrung zu stiften. Während Bauer Paul förmlich zu verzweifeln droht, schimpft die sparsame Magda über nahezu jeden, der ihr in die Quere kommt. Dies liegt nicht zuletzt am verschwenderischen Karl, der sein Leben in vollen Zügen genießt und bei Magda ihre tiefste Angst weckt, sie könnte ums Erbe gebracht werden.

Hinzu kommt, dass ein Einbrecher Magda und Paul bestiehlt, Opa Karl niederschlägt, mit dessen Motorrad flüchtet und dabei einen schweren Unfall verursacht. Während alle glauben, dass Opa Karl im Krankenhaus liegt und an den Unfallfolgen zu sterben droht, nutzt dieser die Gelegenheit, um ganz eigene Ziele zu verfolgen. Und diese verfolgt er mit einer gehörigen Portion  List und diversen Streichen. Dass dabei seine Frau Lena (Marianne Hannweber) einen etwas senilen Eindruck hinterlässt, macht es zwar für die Familie nicht gerade leichter, doch Opa Karl weiß die Situation für seine Zwecke geschickt zu nutzen. Ein Versicherungsvertreter (Jörg Deuerling), den wiederum Oma Lena schier zur Verzweiflung bringt, scheint das Kraut gar fett zu machen. Obwohl er  eigentlich eine freudige Nachricht im Gepäck hat, kann er sie nicht zuletzt wegen Omas Schlehenlikör lange Zeit  nicht loswerden. Als dann auch noch das Ehepaar Grabemann (Holger Brehm und Kerstin Braunersreuther) versucht, von Paul und Magda Schmerzensgeld zu verlangen, scheint das Chaos perfekt zu sein. Dazu tragen nicht zuletzt auch Opas Enkelin Sylvia (Janine Reichwein) und deren vermeintlich italienischer Freund Thomas (Tobias Hentschel) mit scheinbaren Verbindungen zur Mafia bei. Dass sich die Dinge am Ende in Wohlgefallen auflösen, dürfte kein allzu großes Geheimnis sein. An der äußerst gelungenen Aufführung der Theaterfreunde ändert dies freilich nichts.

2016 - Theater Wolfersgrün IV (19.03.16)

Bauer Paul (Alexander Löffler) rechts hat es mit seiner äußerst geizigen Frau Magda (Diana Schütz), die wie eine Furie durch den Tag und über die Bühne fegt nicht leicht. Als das Ehepaar Heinz (Holger Brehm) und Lord Grabemann (Kerstin Braunersreuther), zwei vornehme Personen aus der Stadt unfreiwillig ihren Urlaub auf dem Bauernhof verbringen, prallen zwei Welten aufeinander. Foto: Michael Wunder