Schlagzeilen:Grafik der klassischen Moderne
Kronach: Meisterwerke der klassischen Moderne an zeitgenössische Künstler reihen sich mit einhundert Werken in der Galerie des Kronacher Kunstvereins (KKV). Bei der Eröffnung am vergangenen Sonntag hob der Vorsitzende Karol J. Hurec das gute Netzwerk des KKV mit Künstlern, Galerien und Förderern hervor. So sei es dem geschäftsführenden Vorstand Willi Karl und Rechtsanwalt Hans Dieter Eckstein zu verdanken, dass dies großartige Ausstellung mit allen großen Künstlern des 20. Jahrhunderts nach Kronach zu holen. Wie er weiter sagte, müsse man die bei der Ausstellung vertretenen Künstler niemandem vorstellen. Der Kunstförderer und Kunstvermittler Helmut Klewan, der die Ausstellung zur Verfügung stelle, konnte aufgrund eines Unfalls nicht persönlich zu Eröffnung kommen. Die aktuelle Ausstellung gibt einen Einblick in die Sammlung von Helmut Klewan. Dieser hat sein Leben der Kunst verschrieben. Bereits als Jugendlicher handelt er mit Kunstwerken des Jugendstils und begegnet hierbei dem jungen Arnulf Rainer, der ihm die Augen für moderne Kunst öffnet. Klewan erwarb sein erstes „schwarzes Bild“ von Arnulf Rainer. Ende der 1960er Jahre wird er in den Kreis der Wiener Aktionisten eingeführt und entschließt sich, eine Galerie in Wien zu eröffnen. Hier präsentiert er Vertreter der Moderne wie Kubin, Picabia, Max Ernst, Arnulf Rainer, Günter Brus oder Hermann Nitsch. Voller Begeisterung für Kitsch und Kuriosa sammelte er von Anfang an auch skurrile Objekte und Figuren, Salonbilder und Reklameschilder. Ab den 1970er Jahren machte er seine österreichischen Freunde in der Münchner Maximilianstraße bekannt. In seiner Dependance präsentiert er zudem Einzelausstellungen von Jean Dubuffet oder Dieter Roth, Mitte der 1970er Jahre erwirbt er schließlich seine erste Arbeit von Alberto Giacometti- ein Künstler, der bald zum Zentrum seiner Sammlung werden sollte. Seine besten Einkäufe tätigte er 1974 zu Zeiten der Ölkrise in London, als die Versteigerungen dort schleppend liefen und die Kunstpreise erschwinglich waren. Seit der Schließung seiner Galerie Ende des vergangenen Jahrtausends tritt Helmut Klewan nur mehr als Sammler und Leihgeber auf. Ihm ist es deshalb auch zu verdanken, dass etablierte moderne Kunst, im großen und kleinen Format, auch außerhalb großer Städte dem kunstinteressierten Publikum zugänglich gemacht wird. Rechtsanwalt Hans Dieter Eckstein, der als Geschäftsführer der Hypokulturstiftung dem Kuratorium des Kunstvereins seit 20 Jahren angehört ist mit Helmut Klewan gut befreundet und eröffnete deshalb auch die Ausstellung in Kronach. Er charakterisierte Klewan als skurrilen, hochinteressierten Kunstfachmann, der einen Wiener durch und durch darstellt.
Interessierte Besucher der Ausstellungseröffnung nahmen die Ausstellung in Augenschein. Foto: Michael Wunder Der Vorsitzende des KKV Karol J. Hurec (links) dankte Hans Dieter Eckstein für die Unterstützung der hochkarätigen Ausstellung. Foto: Michael Wunder |