Schlagzeilen:Wald ist ein wichtiges Wirtschaftsgut
Nordhalben: Das derzeitige Wetter kommt der Borkenkäferbekämpfung entgegen. Forstdirektor Michael Schneider rechnet jedoch mit einen schlagartigen Auftreten des Waldschädlings jetzt im Frühjahr. Er legte bei der Jahreshauptversammlung der WBV Frankenwald dafür gute Gründe an den Tag. Speziell der sehr heiße Sommer in der ersten Augusthälfte habe eine dritte Generation des Kupferstechers aufkommen lassen. Dieser konnte überwintern, was heuer auf einen großen Käferbefall schließen lässt. Fichtenbestände sind deshalb unbedingt alle 14 Tage zu kontrollieren. Auch das Ministerium habe reagiert und schnelles Handeln angeordnet. Um weitere Schäden vom Wald fern zu halten, müsse künftig bei erfolglosem Mahnen eine schnelle Ersatzvornahme in die Wege geleitet werden. Die beste Vorsorge sei der seit rund 30 Jahren empfohlene Mischwald, so Schneider. Neu sei auch eine bessere Förderung für Waldbesitzer. So können neben den Rückewegebau auch strukturverbessernde Projekte unter bestimmten Voraussetzungen gefördert werden. Die Ergebnisse der Vegetationsgutachten haben einige Verbesserungen erkennbar werden lassen, jedoch sei man noch nicht soweit wie sich dies die Verantwortlichen vorstellen, sagte Schneider. Langfristig müsse das Wild entsprechend bejagt und revierübergreifende Maßnahmen durchgeführt werden. Die Erfahrung habe gezeigt, dass entsprechende Revierbegänge und das direkte Gespräche die besten Ergebnisse bringen. Die Privatwaldbetreuerin Renate Zumhülsen-van-der-Sant zeigte den Mitgliedern die neue Wegebaurichtlinie auf und bot ihre Unterstützung an. Der Vorsitzende der Forstwirtschaftlichen Vereinigung Oberfranken Heinrich Rudrof ging in seien Referat auf das äußerst wichtige Wirtschaftsgut Wald ein. Wie er sagte, könne die Politik von der „Nachhaltigkeit“ der Waldbesitzer einiges lernen. Die langfristig angelegte Strategie sei der Schlüssel zum Erfolg und biete eine dauerhafte Wertanlage. Die Politik müsse die Grundlage schaffen, damit auch künftig das Eigentumsrecht vollumfänglich erhalten bleibt. Auch bei der Erbschaftsversteuerung dürfe es keine Verschlechterung der Waldbauern geben. Der Waldumbau sei beim Klimawandel wichtig, richtig und absolut notwendig, meinte der Landtagsabgeordnete. Neben dem Käfer stelle das Wild ein großes Problem für einen erfolgreichen Waldumbau dar. Es gelte deshalb das Schalenwild entsprechend anzupassen. Nur wenn Waldbesitzer, Jäger und die Vereinigungen entsprechend zusammen wirken, können gute Lösungen gefunden werden, zeigte sich Rudrof überzeugt. Eingangs wartete der Vorsitzende Peter Klinger mit, wie er sagte, nicht ganz so tollen Zahlen auf. Im vergangenen Jahr wurden lediglich 7.000 Festmeter Holz vermarktet, was einen Rückgang gengenüber dem Vorjahr von 5.000 Festmetern bedeutet. Geschäftsführer Hubertus Förtsch ging auf die einzelnen Sortimente ein. Aufgrund des sukzessiven Preisrückgangs habe man den Einschlag nicht forciert. Auch der Hackschnitzelmarkt sei aufgrund der günstigen Heizölpreise unter Druck geraten, so Förtsch. Aus fördertechnischen Gründen mussten an der Vereinssatzung leichte Korrekturen vorgenommen werden, was von der Versammlung einstimmig befürwortet wurde. Kassier Frank Jakob bemängelte, dass er bis vor kurzem keinen Zugriff auf das EDV System hatte und somit die Mitgliedsbeiträge der letzten Jahre noch nicht eingezogen werden konnten. MdL Heinrich Rudrof sprach als Vorsitzender der Forstwirtschaftlichen Vereinigung Oberfranken bei der WBV Frankenwald. Foto: Michael Wunder |