Schlagzeilen:Großübung in Tschirn
Tschirn: Dieses Szenario möchte niemand in Wirklichkeit erleben: Großbrand bei Dr. Schneider, den Spezialisten für hochwertige Kunststoffprodukte in Tschirn. Es stehen Teile des Werks in Flammen: Dicke Rauschwaden, Verletzte, gefährliche Emissionen, Einsatzkräfte, sämtlicher Hilfsorganisationen, wohin man schaut. „Wir sind sehr froh, dass das nur eine Übung ist. Dies macht aber eindrucksvoll klar, wie wichtig eine funktionierende Katastrophenvorsorge ist“, sagte die Gesellschafterin Annette Schneider, die bei der Übung vor Ort war. Sie zeigte sich beeindruckt und zollte den Männern und Frauen aller Hilfsorganisationen großen Respekt. Die Großübung mit zwölf Feuerwehren wurde vom örtlichen Kommandanten Harald Schnappauf, der gleichzeitig als Kreisbrandinspektor tätig ist, vorbereitet und koordiniert. Mit einer starken Mannschaft waren auch das Bayerische Rote Kreuz und das Technische Hilfswerk vor Ort, so dass der Katastrophenfall komplett abgearbeitet wurde. Einschließlich der Aktivierung der Führungsgruppe Katastrophenschutz im Landratsamt Kronach und aller Systeme, die bei einem solch großen Schadensfall anlaufen würde. „Wir sind der Firma Dr. Schneider sehr dankbar, dass eine derartige Großübung auf dem Werksgelände stattfinden kann“ sagte der Kommandant und örtliche Einsatzleiter Harald Schnappauf. Denn gerade bei einem Kunststoff verarbeitenden Unternehmen sei die Handhabung der Brandfolgen – etwa giftige Emissionen – eine besondere Herausforderung. Auch mussten aufgrund des hohen Wasserverbrauchs lange Schlauchleitungen bis in die Ortschaft hinein verlegt werden. Doch auch die Firma Dr. Schneider profitiert von der Übung. „Es ist natürlich auch für uns gut zu wissen, dass im Falle eines Unglücks unsere Systeme funktionieren und alle Beteiligten schnell im Bilde sind, welche besonderen Herausforderungen hier auf die Einsatzkräfte warten“, sagte Klaus Fröba, Leiter des Werks in Tschirn. Auch er verfolgte gespannt, wie die Feuerwehren mit den anderen Hilfsorganisationen koordiniert an den Übungsfall herangingen und die Mitarbeiter als auch die Verletzten aus dem nahezu vollständig evakuierten Werk holten. Neben einer großen Anzahl von Einsatzfahrzeugen aller Hilfsorganisationen waren auch die Drehleiter der Ludwigsstädter Feuerwehr sowie das heuer neu angeschaffte Feuerwehrauto der Tschirner Wehr, dessen Anschaffung die Firma großzügig unterstützte im Einsatz. Von der Schlagkraft der Wehren überzeugten sich auch Kreisbrandrat Joachim Ranzenberger, Bürgermeister Peter Klinger und Pfarrer Joachim Lindner.
Das Werk der Unternehmensgruppe Dr. Schneider diente als Übungsobjekt der Großübung in Tschirn. Foto: Michael Wunder |