Schlagzeilen:

Die Kreisstadt baut weiterhin Schulden ab

Kronach: Die Bürgerversammlung in der Kreisstadt stieß auf gute Resonanz. Am Mittwochabend informierten sich rund 50 Bürgerinnen und Bürger über die Entwicklung in der Stadtpolitik. Ihrerseits kamen einige Anregungen welche vorwiegende den Verkehrsfluss in Kronach verbessern sollten.

Zuvor lies Bürgermeister Wolfgang Beiergrößlein das abgelaufene Jahr passieren. Oberste Priorität haben die Stadtfinanzen, wobei man unter den Zwängen der Haushaltskonsolidierung steht. Dennoch habe man in den vergangenen Jahren einige Investitionen tätigen können, meinte der Bürgermeister mit Blick auf den Schwarzen Steg oder Sanierungsarbeiten an Straßen. Dem Stadtrat sei bewusst, dass man für die Sanierung von innerörtlichen Straßen in den kommenden Jahren mehrere Millionen in die Hand nehmen müsse. Dabei habe die Festungsstraße bei den anstehenden innerörtlichen Straßensanierungsarbeiten, die nach einer Prioritätenliste abgearbeitet werden, höchste Priorität. Als positiv bezeichnete das Stadtoberhaupt die Entwicklung im Tourismusbereich. Das Cranach Jahr 2015 war mit einer erfolgreichen Kinderausstellung mit rund 10.000 Besuchern sehr erfolgreich. Das Angebot Hochzeiten auf der historischen Festung zu feiern werde gut angenommen. Man könne in bei schönen Wetter auch im Freien heiraten, so der Bürgermeister. Wie er weiter sagte, werden in diesem Jahr über 150 Hochzeiten sein. Dies sei die mit Abstand höchste Zahl seit vielen Jahren. Die Jugendherberge auf der Festung werde auf Hotelstandart gebracht, zudem sei ein barrierefreier Zugang zum Festungskomplex geplant. Das bisher zweitbeste Ergebnis in den letzten acht Jahren konnte aus dem Schwimmbad vermeldet werden. Das Crana Mare haben 45.000 Badegäste besucht. Weiter gut entwickelt habe sich die Konjunktur in der ganzen Region, dies stelle die Investitions- und Innovationstätigkeit der heimischen Firmen unter Beweis. Die Arbeitslosenquote liege nur knapp über drei Prozent. Weiterhin ungebremst sei die Nachfrage nach Wohnraum sei ungebremst, deshalb biete die Stadt im Rahmen ihres Leerstandsmanagements den Eigentümern von brachliegenden Grundstücken an diese zu vermitteln. Damit will man einen Beitrag gegen die Abwanderung und für den Zuzug zu leisten. Dies gelte auch für Gewerbeimmobilien. Die Arbeiten für den Neubau des Feuerwehrgerätehauses und der Atemschutzübungsanlage sei voll im Laufen und befinden sich im Zeitplan. Sehr positiv sei die anstehende Errichtung der Beamtenfachhochschule auf dem Gelände des alten Hagebaumarktes. Eine sinnvolle Neuerung sei die Einführung eines Bürgerserviceportals auf der städtischen Website, auf der es beispielsweise möglich sei, Auskünfte aus dem Gewerbezentralregister zu erhalten oder ein polizeiliches Führungszeugnis zu beantragen. Unterhaltsarbeiten im Bereich der Friedhöfe und Spielplätze sowie bei der Entwässerungseinrichtung haben die Stadtarbeiter auf Trab gehalten, so Beiergrößlein. Im Frühjahr werde man die Erneuerung der Treppe am Marienplatz ausschreiben und durchführen. Auch stehe eine Entscheidung über die Sanierung der Spitalbrücke durch den Stadtrat in Kürze bevor. Hier müssten auch Maßnahmen der Hochwasserfreilegung getätigt werden. Ernsthafte Gedanken muss sich der Stadtrat in naher Zukunft auch über den Bereich im Ziegelwinkel machen. Über 100 Anwohner hätten zur Verkehrsentlastung eine „Spange“ gewünscht. Hier gelte es die bestehenden Interessen genau abzuwägen, weil alle Anlieger für die 350.000 Euro teure Lösung herangezogen werden. Immerhin werden 90 Prozent der Kosten auf die Anlieger umgelegt. Der Bürgermeister rechnete damit, dass man im ersten Quartal 2017 eine Entscheidung herbeiführen müsse. Aufgrund Anfragen der örtlichen Presse sei die Kronacher Wohnungsbaugesellschaft (KWG) wieder in die Schlagzeilen geraten. In den vergangenen Jahren Momenten habe der Investor, die Firma ZBI rund 15 Millionen in die Sanierung der Wohnungen gesteckt. „Dies hätten Stadt und Landkreis nie schultern können“, meinte der Bürgermeister. Man werde sich des Themas annehmen und höchst sensibel vorgehen. Auch werde sich der Stadtrat weiterhin für vertretbare Mietpreise einsetzen.

Bürger haben das Wort:

Im Namen der Siedlergemeinschaft dankte Reinhold Lang für die Renovierung des Siedlerplatzes. Sigrid Dorsch schlug vor bei der Ausfahrt der Siechenangerstraße einen Spiegel zu errichten. Weiterhin machte sie den Vorschlag von der Zufahrt Spitalbrücke zur Weka eine zweite Spur als Linksabbieger zu kennzeichnen. Damit würde sich der Rückstau reduzieren, zeigte sie sich überzeugt. Georg Endres sprach die Abzweigung Kulmbacher Straße zur Pfählangerstraße an, auch hier komme es zu Behinderungen. Die von ihm angeregte Linksabbiegespur sei im dortigen Bereich wegen des Zebrastreifens nicht zulässig, erklärte geschäftsleitender Beamter Stefan Wicklein. Man werde das Thema aber bei der Verkehrsbeschau nochmals ansprechen. Weiterhin bemängelte er die „Wildgewächse“ am Spitalgebäude und die immer höher werdenden Bäume am Hussitenplatz. Ebenfalls eine Linksabbiegespur forderte Edi Eckert im Bereich der Abzweigung Kaulanger Straße zur Stöhrstraße. Sabine Kaschner fragte nach dem ehemaligen Spielplatz am Kreuzbergmarkt. Hier werde ein Mehrgenerationenspielplatz entstehen, so der Bürgermeister. Es gebe erste Entwürfe für den Spielplatz.

Fischbach:

In Fischbach habe sich seit der letzten Bürgerversammlung im Jahr 2009 einiges getan. Bürgermeister Beiergrößlein nannte die Straßenbauarbeiten an den Gemeindeverbindungstraßen Neuanpflanzungen von Bäumen und Hecken Sanierungsarbeiten am ehemaligen Schulhaus zudem wurde 2013 die Treppe der Aussegnungshalle im Friedhof gebaut. Die Erneuerung der Brücke zum Sportplatz über den Fischbach stehe noch an. Die Neuanschaffung eines TSF-W verbessere den Brandschutz im Fischbachtal. „Trotz angespannter finanzieller Möglichkeiten konnte vieles unter bestmöglicher Ausreizung der Zuschüsse geleistet werden“, so der Bürgermeister in seinem Resümee.

Thilo Moosmann fragte nach dem Stand des beschlossenen Urnenfeldes für den Friedhof und wie der Stand in Bezug auf den Breitbandausbau in Fischbach sei. Ende des Jahres könne man mit Verbesserungen rechnen, sagte Oliver Martin von der Stadtverwaltung. Dies gelte für ganz Fischbach, man werde je nach Abstand zu den Verteilerpunkten bis zu 50 Mbit erreichen. Für das Urnenfeld sei derzeit ein Auftrag in Prüfung über den der Stadtrat entscheiden werde, erklärte der Bürgermeister. Günther Mainz aus Wüstbuch wies auf Gefährdungen für Schulkinder durch Heckenbewuchs im Bereich Wüstbuch hin. Pfarrerin Alina Ellgring freute sich, dass der Fischbacher Kindergarten in der Reihe der Sanierungsmaßnahmen mit auftauche. Sie wünschte sie sich eine bessere Kommunikation bei derartigen Maßnahmen. Weiterhin hofft sie, dass das Urnenfeld im Laufe des nächsten Jahres realisiert werde. Die Pfarrerin bedauerte, dass die Stadt keine finanzielle Unterstützung bei der Kirchsanierung leiste. Die Fischbacher Kirche sei immerhin 500 Jahre alt. Dies sei eine freiwillige Aufgabe so der Bürgermeister, man müsse in Zeiten der Haushaltskonsolidierung zwischen freiwilligen Aufgaben und Pflichtaufgaben unterscheiden. Dirk Schulz wies auf überhöhte Geschwindigkeiten im Ort hin, gerade im Bereich der Bushaltestellen sollte man über die Einführung von 30er Begrenzungen nachdenken. Er stellte den entsprechenden Antrag auf Errichtung einer Tempo-30-Zone. Der Bürgermeister sagte zu, dies zu prüfen. Jens Jakob lobte das Ordnungsamt der Stadt für die Errichtung von Tempo 30 Schildern in Tauschendorf. Trotzdem werde noch zu schnell gefahren. Zudem fragte er nach dem Radwegausbau von Planersgut nach Fischbach. Dies sei eine Kreisstraße und es gebe mit dem Grunderwerb Schwierigkeiten, antwortete der Bürgermeister. Er wolle nun auf die Eigentümer zugehen. Außerdem sei der Wiesenweg von Fischbach zum Sportheim ausbesserungsbedürftig, so Jens Jakob. Man werde seitens der Stadtverwaltung prüfen ob der Weg gewidmet sei. Bernd Bassing wünschte namens der Feuerwehr einen Oberflurhydranten im Bereich des Freizeitsparks im Rahmen des Ausbaus der Wasserversorgung.

Wötzelsdorf

In Wötzelsdorf fand 2011 die letzte Bürgerversammlung statt. Seitdem habe sich einiges getan. Zusätzlich zu den Sanierungsmaßnahmen an den Gemeindeverbindungsstraßen wurden einige Neuanpflanzungen, Asphaltdeckensanierungen und Sanierungen an der Straßenentwässerung sowie Baumaßnahmen am Feuerwehrhaus mit Eigenleistung der Feuerwehr Wötzelsdorf vorgenommen.

Helmut Schmidt und Matthias Fischer sprachen das Geländer am Bach an. Es gebe hier Nachbesserungsbedarf. Zudem bestehe Handlungsbedarf wegen der Warnbarken an der Kreisstraße. Bernd Korb, ging auf ein allgemeines Problem an, auf das ihn viele Bürger aus dem Fischbachtal angesprochen hätten. So sei der Winterdienst vor Ort im vergangenen Jahr „katastrophal“ gewesen. Abends sei die Straße Richtung Wüstbuch teilweise „dicht“ gewesen, auch der Schulbus konnte zum Teil früh nicht fahren. Matthias Fischer fragte nach dem Kriegerdenkmal. An der Mauer rechts am Kriegerdenkmal fehle ein Stück, sie sollte ergänzt werden.

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Die Stadt Kronach muss die Spitalbrücke, erneuern und im dortigen Bereich eine Hochwasserfreilegung durchführen. Foto: Michael Wunder