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Angebote für Straßenbau differieren um 50 Prozent

Tettau: Nach der sehr harmonischen Bürgerversammlung in der letzten Woche (wir berichteten) herrschte auch bei der ersten Gemeinderatssitzung in diesem Jahr Einigkeit. Alle Beschlüsse wurden einstimmig verabschiedet.

Bürgermeister Peter Ebertsch (BfT) forderte Eingangs sein Gremium und auch die Bürger auf, sich in 2017 für das Allgemeinwohl zu engagieren. Er sei als Bürgermeister auf die Unterstützung seiner Räte und seiner Bürger angewiesen. Auch wenn einiges vorangebracht werde, so könnten doch nicht alle Wünsche der Bürger erfüllt werden, bat er um Verständnis. Er dankte der Sparkassenstiftung für eine Spende in Höhe von 5.000 Euro für den Kino-Sommer, der vom 21. bis 24. August in Tettau stattfindet sowie für weitere 5.000 Euro an den Glasbewahrerverein. Das Geld soll für die Schaffung eines „überdimensionalen Glasflakons“ am Friedrichsdamm verwendet werden. Ebertsch wies darauf hin, dass die letzte Spende nur unter der Auflage ausgehändigt wurde, dass die Gemeinde die Realisierung des Glasprojektes mit einer gleichen Summe unterstützt.

Freude herrschte im Rat auch über den Eingang eines Förderbescheids. Für den Ausbau des zweiten Bauabschnitts der Christian-Hammerschmidt-Straße kamen aus dem ELER-Förderprogramm 210.000 Euro, damit könne man in diesem Jahr die Maßnahme in Angriff nehmen und auch durchführen. Die Gemeinde hat den Ausbau der über 600 Meter langen Straße mit 1,1 Millionen Euro veranschlagt. Die bisher eingegangenen Angebote für die Wasserleitung, die im Zuge der Baumaßnahme mit erneuert werden soll, erscheinen den Gemeinderäten zu hoch. Bei der Ausschreibung wurden Angebote zwischen 244.000 und 368.000 Euro abgegeben. Das Gremium kam bei der Gemeinderatssitzung am Montag zu dem Entschluss, die Ausschreibung aufheben und neu auflegen. Dadurch kann sich der Startschuss allerdings auch etwas verzögern.

Neue Tragkraftspritzfahrzeuge (TSF) erhalten die beiden Ortsteilfeuerwehren Langenau und Schauberger. Der Kommandant der Stützpunktfeuerwehr Tettau Christian Wick ging ins besonders auf das Alter der beiden Fahrzeuge, die über 30 Jahre auf dem „Buckel“ haben, ein. Helmut Neubauer (BfT) bemängelte die hohen Kosten, immerhin stehen pro Fahrzeug 80.000 Euro im Raum. Das in vergangenen Jahr in Kleintettau angeschafft Fahrzeug kostet hingegen nur 50.000 Euro. Der Kommandant meinte dazu, dass es sich dabei um ein Mehrzweckfahrzeug gehandelt hat und beide nicht so zu vergleichen sind. Michael Müller (BfT) fragte, ob denn in einigen Jahren so kleine Wehren überhaupt noch über eine schlagkräftige Truppe verfügen. Christian Wick war überzeugt, dass diese Leute in den kleinen Ortschaften gebraucht werden, sie würden auch die größeren Wehren bei Einsätzen unterstützten. Es könne keiner in die Zukunft blicken, meinte Kreisbrandmeister Harald Meyer. Sollte eine der kleinen Feuerwehren nicht mehr existieren, dann könnte die Kommune das Fahrzeug verkaufen. Bürgermeister Peter Ebertsch meinte, dass man bei der Anschaffung mit der Stockheimer Gemeinde und Wehr kooperieren wolle. Dadurch erspare sich die Gemeinde einiges an Kosten. Zudem könne man bei Neuanschaffungen mit rund 20.000 bis 30.000 Euro pro TSF an Zuschüssen rechnen.

Zuvor verlas der Vorsitzende des Rechnungsprüfungsausschuss, Carl-August Heinz (BfT) den Bericht der Rechnungsprüfung 2015. Er stellte ein zuverlässiges und sorgsames arbeiten der Kämmerei fest. Die Entlastung der Verwaltung erfolgte einstimmig. Im Zuge seiner Ausführungen forderte er das Gremium auf, dass in die Jahre gekommene Schulschwimmbad durch einen externen Gutachter auf dem Prüfstand zu stellen. Die Einnahmen würden nicht einmal die Einhaltung der Hygienevorschriften kompensieren, so Heinz. Willi Güntsch und Anika Kappelt (beide SPD) sahen im Schwimmbad besonders einen Nutzen für die Kinder. Der Erhalt der Einrichtung sei ein Herzensanliegen, sagte Kappelt. Auch der Bürgermeister stellte klar, dass jeden daran gelegen sei, diese Einrichtung solange als möglich zu erhalten. Auf Unverständnis bei den Räten stieß ein Schreiben der Pfarrerin Kristine Wachter an die Kommune. Dabei ging es um die Sanierung der Langenauer Kirche. Die Gemeinde wurde aufgefordert, ihrer „primären Baupflicht“ nachzukommen. Das sei Aufgabe der evangelischen Kirche, meinte Ebertsch. Er wies darauf hin, dass die katholische Kirche 800.000 Euro in ihre Sanierung investiert habe. Die Gemeinde habe diese Maßnahme lediglich durch den Bauhof unterstützt. Einverstanden zeigte sich der Gemeinderat mit dem Vorschlag des Bürgermeisters, die drei geleasten Fahrzeuge für eine Summe von insgesamt rund 30.000 Euro abzulösen. Gemeinderat Helmut Neubauer forderte die Verwaltung und den Bauhof auf, nun endlich Entbuschungsmaßnahmen durchzuführen. Der Bürgermeister verwies darauf, dass derzeit die Mitarbeiter des Bauhofes stark mit dem Winterdienst beschäftigt sind.