Schlagzeilen:Vieles dreht sich ums Geld
Wilhelmsthal: Die Gemeinde Wilhelmsthal hat ihren Haushalt verabschiedet. Kämmerer Mario Kotschenreuther stellte das knapp zehn Millionen umfassende Zahlenwerk vor. Von den 9.929.793 Euro des Gesamthaushalts entfallen auf den Verwaltungshaushalt 5.409.772 Euro. Als größte Differenz trete dabei eine massive Unterdeckung bei den Kanalbenutzungsgebühren auf. Dies sei aber mit einer Umstellung des Buchungssystems der Frankenwaldgruppe verbunden, wonach nur elf Monate für Wasser und somit auch für das Abwasser verrechnet werden. Dies werde aber nach Auskunft des Kämmerers im Folgejahr wieder ausgeglichen. Die Ansätze der anderen Positionen stellen gegenüber dem Vorjahr keine wesentlichen Veränderungen dar. Einen absoluten Spitzenwert gegenüber den Vorjahren hat man im Vermögenshaushalt. Als hohen Einnahmeposten nannte Kotschenreuther den Gesamtbetrag der zu erwartenden Zuweisungen und Zuschüsse mit denen Investitionsmaßnahmen staatlich gefördert werden. Voraussichtlich sind dies über 2,3 Millionen Euro. Es ist mit einer leichten Erhöhung der Nettoneuverschuldung um knapp 100.000 Euro zu rechnen, so dass man am Ende des Jahres rund 3,8 Millionen Verbindlichkeiten hat. Fest eingeplant seien in Steinberg neben der Straßenbaumaßnahme „Grieser Straße“ mit rund 250.000 Euro ein neuer Feuerwehrmannschaftstransportwagen mit knapp 40.000 Euro, sowie etwa der selbe Betrag für die Neugestaltung der Außenanlagen der Kinderkrippe. Für Eibenberg sei ebenfalls ein neues Feuerwehrfahrzeug nötig, welches rund 50.000 Euro kosten wird. In Wilhelmsthal steht die Turnhallensanierung an, diese Maßnahme ist mit 1.380.000 Euro veranschlagt, man rechnet mit rund 700.000 Euro an Förderung. Der Kämmerer informierte, dass der Haushalts- und Finanzausschuss das vorgelegte Zahlenwerk in drei Sitzungen vorbereitet hat. Er machte aber auch darauf aufmerksam, dass die Leistungsfähigkeit zur Aufgabenerfüllung nur der aktuell guten „Einnahmelage“, sowie der staatlichen Unterstützung in Form von Stabilisierungshilfen und einer Förderkulisse mit meist 90 Prozent geschuldet ist. Deshalb sollte die Gemeinde die weiterhin günstige Zinssituation nutzen, um ihre Investitionsmaßnahmen zu realisieren. Dipl. Ing. Walter Brandner vom Büro SRP stellte das Ergebnis der durchgeführten TV Inspektion des Kanalnetzes in Gifting und Effelter, wo man bereits ein reines Trennsystem hat, sowie von Lahm, Steinberg und Wilhelmsthal wo man im Mischsystem arbeitet, vor. Die Kanaluntersuchung soll als Grundlage einer zielgerichteten Sanierungsstrategie zur Behebung von baulichen Kanalschäden, sowie zur Reduzierung des hohen Fremdwasseranteils dienen. Der Planer informierte, dass im Ortsteil Gifting der Schmutzwasserkanal in einen guten Zustand sei, der Handlungsbedarf für eine Sanierung sei dort mittel und langfristig. Aktuell gebe es an einigen Schächten Fremdwassereintritt, was aber in den Griff zu bekommen sei. Er stellte die schadhaften Stellen, welche noch genauer inspiziert und saniert werden müssen, dem Gemeinderäten vor. Zusätzlich würden einige Grundstücksentwässerungsanlagen in den Schmutzwasserkanal fliesen, was geändert werden muss. Nicht so gut schaut es beim Regenwassersystem aus, dort ist in den nächsten fünf bis zehn Jahren Handeln angesagt. Bereits in diesem Jahr sollen im Zuge des Straßenausbaues der KC 3 die drei Querungen ausgewechselt werden. Als Kosten für die Gemeinde nannte er einen Betrag zwischen 12.000 bis 15.000 Euro. Für die spätere Sanierung gebe es die Möglichkeit in geschlossener Bauweise in Form von Inlinern zu arbeiten. Dabei würden sich die Kosten auf rund 78.000 Euro belaufen, während bei der Neuverlegung in offener Bauweise rund 125.000 Euro anfallen würden. Weiterhin habe sein Büro den Auftrag eine hydraulische Berechnung des Kanalnetzes im Bereich Bergstraße/Alte Schulstraße durchzuführen. Dort ist es bei Starkregenereignissen immer wieder zu Turbulenzen gekommen, da der Kanal das Oberflächenwasser nicht mehr aufnehmen konnte. Bürgermeisterin Susanne Grebner (SPD) informierte, dass immer mehr befestigte Flächen im dortigen Bereich dazugekommen sind und das Problem schon länger bekannt sei. Man habe auch die Schachtdeckel schon verschraubt, aber dadurch das Problem nur verlagert. Dipl. Ing. Walter Brandner meinte, dass die Starkregenereignis immer wieder Spuren hinterlassen. Neben der Vergrößerung des Baugebiets seien auch intensivere Niederschläge mit dafür verantwortlich. Man habe verschiedene Varianten durchgerechnet, das Problem sei immer der Hangbereich, welcher auch schwer zu kalkulieren sei. Deshalb werde die wirtschaftlichste Maßnahme ein Regenrückhaltebecken im Bereich des Friedhofs sein. Ideal wäre nach seiner Meinung die Fläche beim Parkplatz, dieses Bauwerk würde dort in Betonbauweise erstellt und könnte anschließend wieder als Parkplatz genutzt werden. Auch würde das Becken nur zur Dämpfung der Abflussspitzen genutzt. Man habe es bereits mit verschiedenen Regenereignissen simuliert und sei zum Ergebnis von etwa 300 Kubikmetern gekommen. In dortigen Bereich gebe es noch Alternativstandorte, welche aber bei Bedarf nochmals überprüft werden müssten. An Kosten nannte Brandner 443.750 Euro, welche nicht bezuschusst werden und von der Gemeinde über die Kalkulation auf die Bürger umgelegt werden müssten. Eingangs hatte Jan Böhm im Namen mehrerer Jugendlicher dem Gemeinderat nahe gelegt sich mal mit dem Thema Jugendräume in Steinberg zu befassen. Die Bürgermeisterin verwies auf die laufenden Workshops, wo dies auch schon angesprochen wurde und sich die Jugendlichen einbringen können. Veronika Deuerling wies auf die Beleuchtung im Bereich der oberen Kirchentreppe hin, schließlich seien dort schon drei Leute gestürzt. Die Bürgermeisterin sagte zu sich darum zu kümmern und auch den Kontakt zur Kirche aufzunehmen.
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