Schlagzeilen:Noch kommt in Tschirn nicht die Erleuchtung
Tschirn: Die Gemeinde Tschirn ist von der erneuten „Trassenplanung“ um die Hochspannungsleitungen (wir berichteten) nicht gerade begeistert. Bürgermeister Peter Klinger (CSU) informierte dem Gemeinderat über einen Anruf des Netzbetreibers Tennet, wobei die bestehenden Trassen auf einen Ausbau überprüft werden. Eine zweite parallele Leitung stelle für Telnet keine Alternative dar und werde aus ihrer Sicht auch abgelehnt, sagte Klinger. Nach dem momentanen Stand der Dinge werde aber über eine zusätzliche Beseilung der vorhandenen Trasse stark nachgedacht. Dies werde aber alles erst mit der Regierung von Oberfranken abgeklärt, eine Entscheidung sei nicht vor dem Herbst zu erwarten. Skeptisch äußerte sich Gemeinderat Thomas Hofmann (CSU) „Die wissen doch was los ist, dann wird man mal vor vollendende Tatsachen gestellt“, meinte er. Sein Gegenüber Erwin Daum (AfT) war der Meinung, dass derzeit alles Spekulationen sind. „Über was wollen wir diskutieren, wenn Zahlen, Daten und Fakten fehlen“, so Daum. Können wir was verlieren, wenn wir nein sagen, fragte Georg Barnickel (CSU). „Ich würde jegliche Veränderung ablehnen, was letztendlich auch die Meinung der Mehrheit für eine grundsätzliche Ablehnung war. Lediglich der langjährige Gemeinderat Günter Böhnlein (CSU) lies einfließen, dass man sich vor 25 Jahren um die Standorte der Masten gestritten habe. Damals gab es gute Entschädigungen dafür, der Ausbau der Trasse sei durchaus denkbar, meinte er. Zurückgestellt wurde die Erneuerung der Beleuchtung im Park. Die Gemeinderäte zeigten sich mit dem einzig vorliegenden Angebot in Höhe von 1.737,08 Euro nicht einverstanden. Dabei sollten lediglich drei Lampen ausgewechselt werden. Günter Böhnlein und Christian Alber (AfT) forderten ein Gesamtkonzept sowohl für den Park, wie auch für die gesamte Ortschaft. Zugestimmt wurde der Maßnahmeliste des Landschaftspflegeverbandes Frankenwald. Ausgenommen wird wie im Vorjahr die Fichtenentnahme. Auch sprach man sich gegen die Beweidung mit Schafen und Ziegen sowie das Mulchen aus. Die Räte erkannten keinen Sinn in den Maßnahmen, welche mit unrealistischen Beträgen hinterlegt ist. Eine längere Diskussion mit Wortbeiträgen jeden Gemeinderates entfachte die Glasfaserverkabelung in Nordhalbener und Teuschnitzer Straße im Zuge des Staatsstraßenausbaus. Mit nunmehr 28.000 Euro liegt man deutlich über der einst genannten Summe. Auch der Bürgermeister Peter Klinger zeigte sich von den hohen Kosten überrascht, zeigte aber auf, dass mit den Verteilern an dieser Stelle auch eine gewisse „Schlüsselfunktion“ für den gesamten Ort ausging. Zweiter Bürgermeister Michael Hader (AfT) meinte zunächst, dass längerfristig ohne Glasfaser nichts mehr geht und man doch ein Zeichen setzen sollte, auch wenn es viel Geld kostet. Den richtigen Ansatz fand Günter Böhnlein, der meinte, dass diese Maßnahme zwar finanziell zu leisten sei, aber in den Folgejahren weitere Straßen ausgebaut werden und dann ganz andere Summen im Raum stünden. Er sah es nicht ein, dass andere Gemeinden über hohe Förderungen den Breitbandausbau bekommen und die kleine Gemeinde Tschirn wegen des Eigenausbaus selbst finanzieren oder zumindest vorfinanzieren muss. „Hätte uns die Telekom mit dem Eigenausbau nicht ausgeschmiert, hätten wir jetzt dieses Problem nicht“, meinte Georg Barnickel dazu. Er sah keine Notwendigkeit jetzt mit wahnsinnig viel Geld in Vorleistung zu gehen, zumal man ja überhaupt nichts Schriftliches in Händen habe. Der Bürgermeister informierte, dass er auch über die Wirtschafts- und Strukturentwicklungs- Gesellschaft (WSE) nochmals alles abprüfen lassen habe. Beide Förderprogramme würden aufgrund der bereits vorhandenen Breitbandgeschwindigkeit in Tschirn nicht greifen. Er sah den bisherigen Vorsprung gegenüber anderen Gemeinden schmelzen und sprach sich trotz der hohen Kosten für eine Verkabelung aus. Thomas Förtsch (CSU) ging auf die zusätzlichen Hausanschlusskosten ein, welche auf die Bürger zukommen. Geschäftsleiter Thomas Weber wies darauf hin, dass es keine gemeindliche Grundaufgabe sei und das weitere Vorgehen gut überlegt sein müsse. Auch für Christian Alber war das Risiko zu groß. „Ich wäre vielleicht noch so weit gegangen, dass man zumindest ein Schutzrohr verlegt“, meinte er. Der vorgeschlagenen Glasfaserverkabelung stimmte nur Bürgermeister Peter Klinger zu, und wurde somit abgelehnt. Die Gemeinde Tschirn tritt nach vier Jahren wieder dem Landkreisbehördennetz bei. Geschäftsleiter Thomas Weber meinte, dass das Thema ID- Sicherheit an erster Stelle steht. Für die heutigen Virenangriffe braucht man eine professionelle Betreuung, da sind absolute Speziallisten und Experten gefragt. Die Verwaltungsgemeinschaft ist nicht mehr in der Lage dies zu gewährleisten. Deshalb müssen die einzelnen Gemeinden wieder dem Landkreisbehördennetz beitreten. Dies wurde schließlich auch einstimmig beschlossen, zumal für die gesamte Verwaltungsgemeinschaft nur 2.600 Euro an Kosten anfallen.
Der Gemeinde Tschirn geht (noch) kein Licht auf. Die Erneuerung der Leuchten im Park wurde verschoben. Foto: Michael Wunder |