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Die Geschichte Nordhalbens

Nordhalben: Der Markt Nordhalben liegt im nordwestlichen Teil des Frankenwaldes, 25 Kilometer nordöstlich der Kreisstadt Kronach, auf einen lang gezogenen Höhenrücken.

Dieser Höhenzug erstreckt sich von der Mündung der Ködel in die Rodach im Süden bis zum Kamm des Frankewaldes im Norden. Im Westen wird er von der Nordhalbener Ködel sowie von der 1973 fertig gestellten Ködeltalsperre begrenzt. Im Osten und Nordosten bilden der Titschengrundbach und die Rodach seine Grenze. Seitdem bei der Gemeindegebietsreform 1978 der Nachbarort Heinersberg zu Nordhalben eingemeindet wurde, erstreckt sich das Gemeindegebiet über die Rodach nach Osten und schließt das Gebiet zwischen Fränkischer Muschwitz und der Ölsnitz, zweier Nebenflüsse der Rodach, mit ein. Zum 586 Meter hoch liegenden Marktflecken gehören neben Heinersberg auch einige Weiler. Bis auf die Thomasmühle wurden in der Nachkriegszeit alle übrigen Schneidmühlen stillgelegt und abgerissen. Die Gemeindefläche umfasst 2191 Hektar.

Grenzort Nordhalben

Bei der Beschäftigung mit der Geschichte von Nordhalben wird alsbald deutlich, dass das Schicksal des Ortes und seiner Bewohner seit seinen Anfängen sehr wesentlich durch die Lage an der Grenze bestimmt worden ist.

1. Bamberger Hochstiftsgrenze

Die Burg Nordhalben wurde in der Mitte des 12. Jh. von den Bischöfen von Bamberg im Nortwald errichtet, um hier an der Bamberger Hochstiftsgrenze Besitz und Interessen des Hochstifts zu wahren. Bei dieser exponierten Lage weckte die Burg mit dem zugehörigen Burgbezirk zu Anfang des 14. Jh. die Begehrlichkeit der angrenzenden Herren, der Vögte von Gera im Norden und der Grafen von Rosamundes Orlamünde im Osten, denen die Bamberger Fürstbischöfe schließlich erhebliche Zugeständnisse machen mussten. So kam der Teil östlich der Rodach mit Heinersberg an die Orlamünder und hatte fortan eine eigene Geschichte.

2. Condominat

Bamberg und Gera aber ließen um Nordhalben ein kleines Gebiet abstecken, das sie in gemeinschaftlicher Herrschaft von 1354 – 1550 verwalteten, wobei seit 1404 alle drei Jahre die Herrschaft wechselte. Das Condominat Nordhalben schaukelte also auf der Grenze hin und her und hatte somit enge Bindungen sowohl zu Kronach wie zu Lobenstein, zu Bamberg wie zu Gera. So wurde 1543 von Lobenstein und Sachsen aus auch der Versuch gemacht, in Nordhalben die Reformation einzuführen, der allerdings letztlich scheiterte, weil 1550 die Herren von Gera ausstarben und Nordhalben ganz an das katholische Hochstift Bamberg fiel.

3. Sprachgrenze, Landesgrenze

Der zwei Jahrhunderte währende Sonderstatus als Condominat war wohl die Ursache dafür, dass das Hochstift auch weiterhin das kleine Gebiet von Nordhalben als eigenes Vogteiamt mit weitgehender Selbstständigkeit beibehielt. Die Grenze zu Gera-Lobenstein, bisher auch schon Sprachgrenze, wurde nun zur endgültigen Landesgrenze und wie jene zum Waldenfelser Amt Lichtenberg (mit Heinersberg) auch zur Konfessionsgrenze.

4. Konfessionsgrenze

Als solche wurde sie im Dreißigjährigen Krieg überdeutlich spürbar als Grenze zwischen den beiden damaligen Machtblöcken, der katholischen Liga und der protestantischen Union, und sie spielte auch eine Rolle bei der Auswanderung Nordhalbener Lutheraner, die sich 1620 jenseits der Konfessionsgrenze auf dem nahen Titschenberg niederließen.

5. Napoleon nutzt 1806 die Grenzlage von Nordhalben

Bald nach dem Anschluss des Hochstifts Bamberg an Bayern 1802/03 nutzte schließlich Napoleon 1806 die Grenzlage von Nordhalben. Er begann einen Krieg gegen Preußen, indem er von hier aus das Zentrum seiner Grande Armee in die reußischen Fürstentümer Lobenstein und Ebersdorf einmarschieren ließ.

6. Eiserner Vorhang

Von ganz besonderer Art aber waren zweifellos die Grenzerfahrungen im 20. Jahrhundert in der Zeit des Eisernen Vorhangs. Jedem Nordhalbener Einwohner von damals ist erinnerlich, was es bedeutete, an einer solchen Grenze zu leben. Man hatte den Nachbarort täglich vor Augen, und doch war man völlig abgeschnitten von dessen Welt und dessen Menschen. Der Gedanke, man könne eines Tages nach einem Spaziergang von weniger als einer Stunde Titschendorf besuchen, schien schließlich so fern jeder Möglichkeit der Verwirklichung, dass er eigentlich schon gar nicht mehr gedacht wurde. Die kleine Nordhalbener Welt stieß im Norden und Nordosten an eine Grenze, daher orientierte man sich vornehmlich in Richtung Süden, und in diese Richtung orientierte sich auch die Mobilität.

So haben die Bewohner der unmittelbar am Eisernen Vorhang gelegenen Orte wie Nordhalben und Heinersberg nach 1945 ihre ganz besonderen Grenzerfahrungen machen müssen. Die Grenzlage hatte ja tiefe Auswirkungen auf verwandtschaftliche Beziehungen und menschliche Kontakte, auf Wirtschafts- und Verkehrsverbindungen wie auf das Schicksal jedes einzelnen, auf die Möglichkeiten der Ausbildung, Berufswahl und Arbeitsplatz. Viele gerade junge Leute waren gezwungen, sich anderwärts ihr Leben einzurichten, und wanderten ab. Die Entwicklung der Einwohnerzahlen spricht eine deutliche Sprache.

7. Grenzöffnung und Wiedervereinigung

Als dann wider alle Erwartungen das schier Unvorstellbare eintrat und 1989/90 erst die Grenze geöffnet wurde und dann die Wiedervereinigung kam, da schlug über die Orte an der Grenze die neue Realität wie eine Riesenwoge herein. Man musste sich erst an die total geänderten Verhältnisse gewöhnen, auf beiden Seiten. So haben die Einwohner von Nordhalben und Heinersberg auch im übertragenen Sinne Grenzerfahrungen bewältigen müssen, mussten sie sich doch wegen der Lage an der Grenze immer wieder Anforderungen und Herausforderungen im Alltagsleben stellen, die den mehr im Landesinneren Lebenden erspart geblieben sind. Schließlich sei auch daran erinnert, wie hart einst das Leben im Frankenwald gewesen ist und unter welch ungünstigen äußeren Verhältnissen die Menschen sich hier in den vergangenen Jahrhunderten ihr tägliches Brot erarbeiten mussten. So erscheint für eine Geschichte von Nordhalben der Titel „Grenzerfahrungen“ in doppeltem Sinne des Wortes als zutreffend.

Die Klöppelschule, jetzt das Klöppelmuseum

Die wirtschaftliche Notlage der Frankenwaldgemeinde machte es um die vorletzte Jahrhundertwende notwendig, nach einer Erwerbsmöglichkeit für die Bevölkerung zu suchen. Ein sogenanntes "Beschäftigungskomitee" rief vor über 100 Jahren die Nordhalbener Spitzenklöppelschule ins Leben. Heimarbeiterinnen wurden in der Schule ausgebildet, ihre Handarbeit dann für einen Hungerlohn weiterverkauft. Die Kunst des Klöppelns war zu dieser Zeit in ganz Bayern, vor allem aber in Oberpfälzer- und Frankenwald, sehr verbreitet. Das Klöppeln hat eine alte Geschichte. Seit dem 15. Jahrhundert ist es in Italien nachzuweisen, und sehr bald danach auch schon in den Niederlanden, wo es seine höchste Blüte erreichte. Alle Welt trug damals große weiße Spitzenkragen, wie wir sie von den Bildern von Rubens und von Dyck kennen; diese Kragen waren geklöppelt. Der Bergwerkerin Barbara Uttmann ist es zu verdanken, dass die Kunst Spitze nach Brabanter Art zu klöppeln in ihrer Heimat und den benachbarten Gebieten heimisch wurde. Den Dokumenten zufolge geschah dies 1561 zur Arbeitsbeschaffung. Es wird heute noch fast mit der gleichen Technik gearbeitet als damals. Die Musterbriefe werden in Originalgröße mit Stecknadeln auf das Klöppelkissen aufgesteckt. Das Kissen selbst ist eine mit Stoff überzogene Rolle, das wiederum auf einen aus Holz gefertigten Klöppelständer befestigt ist. Die Entstehung der Klöppelspitze wird als eine Weiterentwicklung und Kombination der Flechtarbeit und der sehr kunstvollen Näharbeit angesehen. Die "Klöppeln", die dem Handwerk den Namen gaben, sind hölzerne Garnspulen für die Leinen-, Baumwoll- oder Seidenfäden, mit denen die Muster geflochten werden. Das Drehen und Kreuzen der einzelnen Klöppelpaare nennt man Schläge. Muster und Material haben, im Gegensatz zur Technik, im Laufe der Zeit viele Wandlungen erfahren. Es gibt ausgesprochene "Frühlingsmuster", Engel oder Krippendarstellungen zu Weihnachten. Die Nordhalbener Klöppelschule war während des zweiten Weltkrieges geschlossen, 1946 wurde sie durch den damaligen Pfarrer Franz Fiedler wieder eröffnet. Studienrätin Maria Wildner und später Hermine Stutzig haben neue Wege in der Spitzenklöppelei beschritten und moderne Spitzen erzeugt, die überall Anklang fanden. Frau Stutzig hat das weitbekannte "Frankenwaldmuster" entworfen. Dieses Muster mit kleinen stilisierten Fichtenbäumen ist zum Symbol der Nordhalbener Klöppelarbeit geworden. Es taucht vielfach auf Tischdecken, Läufern und Wandbehängen auf, die es sowohl als reine Spitzen, aber auch in Kombination mit festen Stoffen gibt. Der Deutsche Klöppelverband wurde auf Initiative der damaligen Leiterin Sigrid Daum in der Marktgemeinde Nordhalben gegründet. Die "Internationale Spitzensammlung" bietet in beeindruckender Atmosphäre eine Ausstellung von einzigartigen Spitzen aus alle Welt. Aktuell wurde die Klöppelschule in das Klöppelmuseum umbenannt.

Vereine

Die breit gefächerte Vereinsarbeit nimmt in Nordhalben schon lange einen hohen Stellenwert ein. Neben der Bezeichnung Klöppelgemeinde wurde man auch die Sportgemeinde genannt. Wenn auch das Angebot vor allem beim Tischtennis und Basketball rückläufig ist, so bietet man doch noch einen gewissen Breitensport, im Winter vor allem auch Abfahrtslauf an der Fichtera oder die Möglichkeit des Langlaufs an.

Die Ködeltalsperre

Vor 50 Jahren begann mit dem Bau der Ködeltalsperre eine der größten Baustellen im oberfränkischen Raum. In den folgenden fünf Jahren entstand zwischen Mauthaus und dem ehemaligen
“Neuen Teich” bei Nordhalben einer der größten Trinkwasserspeicher. Den Ingenieuren war es ein ernstes Anliegen, die Gesamtanlage unter Berücksichtigung aller technischen Erfordernisse in die fast unberührte Natur der Nordhalber Ködel harmonisch einzufügen. Die starke Industrialisierung, aber auch der erhöhte Wasserverbrauch durch die Menschen machten es notwendig, die bis dahin einzelnen örtlichen Wasserversorgungsanlagen, welche gerade in den Trockenphasen nicht mehr genügend Wasser lieferten, für mehr sauberes Trinkwasser zu sorgen. Weite Teile Oberfrankens waren als Wassermangelgebiete gekennzeichnet. Mit dem unberührten Bergwasser der Frankenwaldbäche mit einer sich anschließenden Aufbereitung wollte man der Situation entgegen treten. Das Objekt Mauthaus hat bei den durchgeführten Erhebungen die günstigsten Voraussetzungen aufweisen können. Schon damals stellte man fest, dass sowohl das Wasserdargebot als auch dessen Wassergüte den Erwartungen entsprach. Die in Betracht kommenden Ködelbäche waren nahezu frei von menschlichen Wohnsiedlungen und zu großen Teilen mit Schatten spendenden Nadelbäumen bestockt. Im Jahr 1969, dem Hauptbaujahr, wurden die meisten Betonbauwerke im Rohbau fertig gestellt. Die zeitaufwändigen Dammschüttarbeiten, wie auch die gleichzeitig laufenden Untergrundverpressungen, die Hochbaumaßnahmen und Montagearbeiten erstrecken sich auch noch über die Jahre 1970 und 1971. Im Frühjahr 1971 wurde bereits die Vorsperre und 1972 der Hauptsee probeweise eingestaut. Zeitgleich entstanden beim Taleingang bei Mauthaus ein Krafthaus und das Tosbecken.

Die offizielle Inbetriebnahme der Trinkwassertalsperre Mauthaus – auch Ködeltalsperre genannt – war am 21. Mai 1973 durch den bayerischen Innenminister Bruno Merk (CSU). Die erste Trinkwasserentnahme folgte zwei Jahre später. Die damals 48 Millionen Mark teure Talsperre war damit auch die erste Bayerische Trinkwassertalsperre. Die Talsperre hat ein Einzugsgebiet von knapp 40 Quadratkilometer und einen Gesamtstauraum von 21 Millionen Kubikmeter Wasser. Die Wasseroberfläche beträgt bei Vollstau rund 92 Hektar. Die Ködeltalsperre ist auch nach 50 Jahren noch ein Segen für die Region. Viele Gemeinden können damit ihren Trinkwasserbedarf decken. Sie verhindert bei Hochwasser einen gewissen Schutz und gleicht in Trockenperioden gleichzeitig das Wasser in der Rodach aus. Darüber hinaus ist sie ein beliebtes Ausflugziel für Wanderer, Radfahrer oder Inlineskater. Die Talsperre ist ein Stück Natur pur und etwas ganz besonderes in Oberfranken. Viele in- und ausländische Gäste besuchen alljährlich den zwischen Steinwiesen und Nordhalben gelegenen Trinkwassersee. Die Talsperre wird nach wie vor vom Freistaat Bayern betrieben und der Freistaat verkauft das Wasser an die Fernwasserversorgung Oberfranken (FWO). Diese wiederum bereitet es in der Trinkwasseraufbereitungsanlage (TWA) in Rieblich auf gibt es durch ein über 400 Kilometer langes Versorgungsnetz an die Kommunen weiter.

Die Kirchweih

Vor fünf Jahren hat die Nordhalbener Jugend die Kirchweihausrichtung übernommen. Die „Kerwamaala und Kermabuum“ legten von Anfang Wert darauf, dass die Kirchweih in den Ort kommt und für jede Generation was geboten wird. Ziel ist es dass die Veranstaltungen nach jetzigem Vorgehen zur Tradition werden. Seit vielen Jahrzehnten zieht die Musikkapelle am Kirchweihwochenende (dem Sonntag nach Michaeli) durch die Straßen und erfreut die Besucher mit Ständchen. Erstmals wurden heuer auch verschiedene Lichtprojekte an und im Bereich der Kirche präsentiert. Fest in Programm aufgenommen wurde auch das „Kerwa-Wirtshaussingen des Frankenwaldvereins“, dieser führte in der Vergangenheit auch während des Jahres entsprechende Wirtshaussingen durch. Die lange Geschichte des Gotteshauses St. Bartholomäus ist unter anderen in der Chronik „Grunderfahrungen“ der Brüder Harald und Horst Wunder nachzulesen.

Der Nordhalbener Ortschronist Horst Wunder meinte, dass in Nordhalben vor allem Arbeitsplätze fehlen. Als Grund nannte er hauptsächlich den Wegfall der ehemaligen Grenzlandhilfe und die finanzielle Hilfe für die neuen Bundesländer, die ortsansässige Firmen nach Thüringen lockte. Gleichzeitig lobte er die Bemühungen der bayerischen Staatsregierung welche durch verschiedene Förderprogramme Gelder für Sanierungsmaßnahmen im Ort bereitstellt, um damit auch den Wegfall der Gewerbesteuer auszugleichen.

Hans Blinzler aus Nordhalben ist einer der vier Kreisheimatpfleger im Landkreis Kronach und steht mit der Geschichte Nordhalbens in engen Kontakt. Was sagt nun der Kreisheimatpfleger Hans Blinzler zu heimatkundlichen, über den Ort hinaus interessanten Themen in Nordhalben? Lassen wir ihn selbst zu Wort kommen: „Nordhalben hat unter anderen als nördliche Bastion des Bamberger Fürstbistums, als Amtssitz, beim Napoleon-Feldzug und später als Zonengrenzort eine reiche Geschichte aufzuweisen, was in der hervorragenden Chronik „Grenzerfahrungen“ von unserem Ortschronisten Wunder festgehalten ist. Ein Besuch im historischen Ortsmuseum ist lohnend, welches sich mit den herrlichen Ausstellungen von „DAS Klöppelmuseum“ unter einem Dach befindet. Die „Kath. Kapelle Mariä Heimsuchung“, kurz „Marienkapelle“, ist ein christliches Kleinod in Gemeindebesitz, dessen Geschichte bis ins Mittelalter zurück geht. Natürlich sind auch die örtlichen Feste wie Fronleichnam, eine vor allem von der Ortsjugend neu aufgebaute „Kerwakultur“ und zahlreiche Vereinsfeste Teil unserer Heimatschätze. Ein ganz besonderes Objekt, dessen Bedeutung noch weit über den Landkreis hinaus wachsen kann, stellt das „Geotop Historischer Steinbruch Nordhalben“ dar, am östlichen Fuß des Schlossbergs gelegen (ein Geotop ist neben Artenschutz und Biotopschutz ein Teil unseres erdgeschichtlichen Naturerbes. Pflege und Erhalt ist Aufgabe des Besitzers, in unserem Fall also der Gemeinde. Die Pflege wird im Allgemeinen von Ehrenamtlichen übernommen – so ist das auch bei uns – mit Unterstützung des ‚Naturparks Frankenwald‘). Dem Besucher bietet sich hier ein großartiger Einblick in über 300 Millionen Jahre Erdgeschichte. Aufgeschlossen und damit aus großer Nähe deutlich sichtbar sind Wechsellagerungen von Grauwacken, Bordenschiefern mit Spurenfossilien sowie ein querlaufendes schönes Quarzband. Den I-Punkt bildet eine schöne „Spitzfalte“. Für interessierte Besucher des Geotops, das 2017 im Verzeichnis des Bayerischen Geologischen Landesamts als „Besonders wertvoll“ klassifiziert wurde, konnten wir, die „Kümmerer“ im Geotop um Ralf Mohr, mit toller Unterstützung des „Naturpark Frankenwald“ eine von uns selbst entworfene Informationstafel sowie eine Absperrung zum unsicheren Abbruchgebiet bekommen. Eine Sitzbank soll demnächst dazukommen. Da der Zugang durch den Straßentunnel zu gefährlich ist, wollen wir im „Grund“ noch einen beschilderten Weg für Fußgänger einrichten. Ganz aktuell ist eine Mitteilung von Professor Gerd Geyer, Paläontologe, an der Universität Würzburg, der sich (mit Unterstützung von Professorenkollegen aus Polen und der USA) seit Monaten mit Ralf Mohrs früheren Funden von Spurenfossilien aus dem Geotop beschäftigt und bei der Untersuchung einer bisher unbekannten Art der „spirodesmos spiralis“ sogar ein weltweites Novum für möglich hält. Es bleibt zu hoffen, dass die Bedeutung dieses erdgeschichtlichen Zeugnisses in unserem Gemeindebereich allen Verantwortlichen bewusst wird, um gegebenenfalls mit ihrer Unterstützung entsprechende infrastrukturelle Maßnahmen in Angriff nehmen zu können.“