Schlagzeilen:

Gute Ausbildung ist auch in der Landwirtschaft gefragt

Kronach: Der Verband für landwirtschaftliche Fachbildung (VLF) versteht sich als Organisation für Aus- und Fortbildung in der Landwirtschaft.

Man zeichnete deshalb in Kronach vier Landwirte aus, die nach dem Bildungsprogramm Landwirtschaft ausgebildet wurden. Vier Landwirte legten die Meisterprüfung ab und ein weiterer junger Mann hat die Fachschule in Coburg erfolgreich besucht. Darüber hinaus wurde Evelyn Heil mit dem Meisterpreis der bayerischen Staatsregierung bedacht. Der Geschäftsführer Guido Winter sagte, dass aufgrund der steigenden Anforderungen auch in der Landwirtschaft der Anteil der zukünftigen Betriebsleiter mit einem Hochschulabschluss steigt. Die erfolgreiche Basis einer zukunftsfähigen Landwirtschaft seine gerade diese gut ausgebildeten Fachkräfte, so Winter. Der leitende Landwirtschaftsdirektor, gleichzeitig Geschäftsführer des VLF, ging in seinen Tätigkeitsbericht auf die durchgeführten Veranstaltungen im vergangenen Jahr ein. Der Dreikönigsball, wo der gesellschaftliche Aspekt im Vordergrund steht, habe sich als fester Bestandteil im Jahresprogramm etabliert. Beim Pflanzenbauabend in Haig konnte man interessante Vorträge anbieten. Viel geistiges Know-how konnte man beim Besuch des Biobetriebs von Peter Heller vorfinden, interessant dabei war die neue hochmoderne Laiserstrahlmaschine. Gut angenommen wurde ein Vortrag der AOK, wobei Ernährungsberaterin Ivonne Müller über „brain food“ (Gehirnnahrung) referierte. Man sollte bei derartigen Themen nicht bis 55+ warten, sondern möglichst früh die Initiative ergreifen, zeigte sich Winter von der Maßnahme überzeugt. Mit vier Mitteilungsblättern, habe man die 387 Mitglieder regelmäßig informiert. Leider sei die Mitgliederzahl weiter fallend und man verliere jährlich rund zehn Mitglieder aus Altersgründen. Froh sei man, dass man die Umsetzung der Datenschutzverordnung im Griff hat.

Vorsitzender Gerd Zehnter bezeichnete die in den letzten Tagen versandten Benachrichtigung für die Initiative Volksbegehren „Rettet die Bienen“ als irreführend. Mit dem amtlichen Charakter der Ladungskarten stellt man sich als alleiniger Bienenretter hin. Die Bauern haben auch starkes Interesse die Bienen zu retten. Die von der Initiative vorgeschlagene Form bringt aber starke Einschränkungen für die Landwirtschaft. Erfreulicher Weise haben die Bienen und auch die Imker in der Vergangenheit schon zugenommen, so Zehnter.

Der Kreisobmann des Bayerischen Bauernverbandes Erwin Schwarz sagte, dass man schon seit langer Zeit die Flächen nach naturschutzrechtlichen Aspekten bewirtschaftet, wie es die Initiative auch fordert. Er wünschte sich, dass sich die Regierung und die Ämter mehr für die Landwirtschaft einsetzen. Oft werden die aktiven Landwirte mit den Füßen getreten. Aktive Landwirtschaft mit Rinderhaltung wird immer schwieriger, sagte Schwarz.

Der leitende Landwirtschaftsdirektor Rainer Prischenk von der Regierung von Oberfranken informierte über seinen neu geschaffenen Bereich an der Regierung. Damit steht die Ernährung und Landwirtschaft wieder auf gleicher Ebene mit anderen Bereichen. Es sei eine große Herausforderung die entsprechenden Umstellungen vorzunehmen und einen gewissen Mehrwert für die Ämter zu generieren. Es gilt die Zusammenarbeit neu aufzubauen und das mit den zwei Sachgebieten Agrarstruktur und Umweltbelange in der Landwirtschaft und Ernährung sowie Bildung und Diversifizierung in der Land- und Hauswirtschaft weiter auszubauen. Es muss das Mindestziel von drei Sachgebieten erreicht werden, deshalb sei es ganz klar, dass es in naher Zukunft mindestens ein weiteres Sachgebiet geben wird, so Prischenk. Zum jeweiligen Team werde auch künftig ein Jurist gehören, welcher, um die rechtlichen Fragestellungen zu bearbeiten, auf Landwirtschaftsseite schnell ausgelastet sein wird. Gerade beim Grundstückverkehrsgesetz sei der Jurist mit fachlichen Stellungnahmen gefragt. Der Regierung sei an einer konstruktiven Kooperation mit den Ämtern, die jährlich rund 18.000 Stellungnahmen machen, gelegen. Eine verdammt wichtige Aufgabe komme dem neuen Bereich an der Regierung auch mit Fachfragen des Umwelt-, Natur- und Artenschutzes zu. Ebenso steht die Koordinierung der Wasserberater inklusiv des Wasserpaktes ganz oben auf der Agenda. Die Ämter bleiben beim 2017 eingeführten Ernährungssicherungs- und Vorsorgegesetz als Ansprechpartner die Nummer eins, die Koordination wird aber künftig an der Regierung auf oberfränkischer Ebene passieren.

Für den Bereich Ernährung sei man eine Bündelungs- und Regierungsbehörde und sieht die Chance in überregionale Projekte einzusteigen, um auch die regionalen Produkte zu integrieren. Ein weiteres Ziel sei es den Kontakt zum Kultus zu pflegen, um gerade junge Leute heranführen und viele vorhandene Ansatzpunkte mit den Schulen auszubauen.

„Die Ämter machen eine tolle Arbeit, wir haben die Aufgabe vieles zusammen zu führen“

Rainer Prischenk, leitender Landwirtschaftsdirektor an der Regierung von Oberfranken

Die Bildung in der Land- und Hauswirtschaft soll weiter ausgebaut werden. Dazu bekommt jeder Regierungsbezirk ein eigenes Fortbildungszentrum, was so nicht zu erwarten war. In den Fachschulen, die mit guten Lehrern bestückt sind, werde eine Top Ausbildung angeboten, sagte Prischenk. Zweite Bürgermeisterin Angela Hofmann ging in ihren Grußwort auf den hohen Stellenwert der Landwirtschaft ein. Große Hoffnung setzt sie auch auf die Öko-Modellregion. Weitere Grußworte sprachen der Bezirksvorsitzende Mario Güldner und Kreisobmann Erwin Schwarz.

 

Die Abschlussprüfung als Landwirt haben mit Erfolg abgelegt: Patrick Löffler (Effelter), Frank Frauenhofer (Küps), Robin Huth (Weißenbrunn), Andreas Wittmann (Ludwigsstadt). Staatlich geprüfte Wirtschaftler für Landbau sind: Peter Sieber (Ludwigsstadt), Lukas Böhner (Marktrodach), Christian Schleicher (Wilhelmsthal) und Johannes Nickel (Pressig). Meisterin der Hauswirtschaft ist Evelyn Heil aus Mitwitz. Sie bekam für ihre gute Abschlussprüfung den Meisterpreis der bayerischen Staatsregierung.

2019 - Kronach VFL I (31.01.19)

Die erfolgreichen Teilnehmer der Abschlussprüfungen mit dem leitenden Landwirtschaftsdirektor Rainer Prischenk, dem Vorsitzenden des VFL Gerd Zehnter (2 v.r.) und dem leitenden Landwirtschaftsdirektor Guido Winter (rechts). Foto: Michael Wunder

2019 - Kronach VFL II (31.01.19)

Rainer Prischenk, leitender Landwirtschaftsdirektor an der Regierung von Oberfranken referierte in Kronach. Foto: Michael Wunder