Schlagzeilen:Schon beim zweiten Treffen kracht es
Tettau: Mit dem Erlass der Satzung zur Regelung von Fragen des örtlichen Gemeindeverfassungsrechts sowie der Geschäftsordnung standen zwei Punkte auf der Tagesordnung der Gemeinderatssitzung, welche eigentlich keine großen Diskussionen erwarten ließen. Doch weit gefehlt: In der ersten - nach der bereits erfolgten konstituierenden Sitzung – prallten das „Bündnis für Tettau“ und die neu gegründete Wählergruppe „Zukunft Markt Tettau“ richtig aneinander. Die sonst zurückhaltend und ausgleichend wirkende Ines Pechthold (SPD/ZMT) meinte, der Gemeinderat habe jegliche Akzeptanz, Toleranz und gegenseitige Achtung verloren. „Nur einander niederknüppeln, Macht ausüben und gegenseitige Vorwürfe machen“, das gefällt mir nicht, sagte sie. Pechthold bemängelte, dass es bei der Wahl der weiteren Bürgermeister keinerlei Beratungsmöglichkeit gab. Der Bürgermeister Peter Ebertsch (BfT) entgegnete, dass man seitens der SPD/ZMT im Vorfeld nicht auf ihn zugegangen sei. In der Vergangenheit stellte immer die Mehrheitsfraktion den Zeiten Bürgermeister, der Dritte Bürgermeister, geschaffen von ihm, ist mit Dietmar Schmidt weiterhin bei der SPD/ZMT. Der Fraktionssprecher der FW/CSU/BfT Michael Müller bezeichnete den Machtkampf als völligen Quatsch. Fakt sei vielmehr, dass die SPD ihren eigenen Kandidaten bei der Wahl nicht unterstützt hat. Der neue Fraktionssprecher Johannes Güntsch forderte Eingangs der turbulenten Sitzung, weitere Informationen von der Geschäftsführerin Katharina Morgenthum. Diese erläuterte ihre vorgelegten Unterlagen, wonach vor allem die Ausschüsse mehr Kompetenz bekommen sollen. Die bisher beratenden Ausschüsse sollten zu beschließenden Ausschüssen umfunktioniert werden. Für Maximilian Queck (SPD/ZMT) war es nicht schlüssig, dass die Ausschüsse mehr Kompetenz bekommen sollen und gleichzeitig verkleinert werden. Willi Güntsch (SPD/ZMT) vertrat den Standpunkt, dass die Ausschüsse in erster Linie beratend tätig sein sollten, er fühlte sich in der Vergangenheit bei den Planungen nicht richtig eingebunden. Bürgermeister Peter Ebertsch meinte, dass es sich speziell beim Bauausschuss um keine Bauaufsicht - wie es Willi Güntsch immer versteht - handelt. Michael Müller meinte, dass niemand im Unklaren gelassen wurde, in den letzten Jahren sei alles im Gemeinderat ausführlich besprochen worden. Nachdem Maximilian Queck von Kommunikationsproblemen sprach und Willi Güntsch den Punkt verschoben haben wollte, beantragte Ines Pechthold eine Sitzungsunterbrechung. Im Anschluss wurde dann die Satzung zur Regelung des örtlichen Gemeindeverfassungsrechts mit einer und die Geschäftsordnung mit zwei Gegenstimmen angenommen. Bürgermeister Peter Ebertsch stelle die tolle Arbeit seiner Geschäftsleiterin Katharina Morgenthum, die immer wieder in Frage gestellt wird, heraus. Auch sei die Haushaltssitzung immer mit dem gesamten Gemeinderat vorbesprochen worden. Demokratischer geht es nicht mehr, meinte er. Ines Pechthold schlug vor auch mal Gemeinderatssitzung in den Ortsteilen abzuhalten. Willi Güntsch bemängelte die schlechte Akustik in der Festhalle und bat bei der nächsten Gemeinderatsitzung um eine andere Anordnung der Plätze. Angesprochen wurde auch das Ratsinformationssystem, welches derzeit für die kleine Gemeinde zum jetzigen Preis nicht viel bringt. Der Bürgermeister ging auch auf die beängstigten Corona Zahlen im wenige Kilometer entfernten Sonneberg ein. In Tettau gebe es bisher keine einzigen Fall, was auch der großen Disziplin der Bevölkerung zu verdanken sei. Sitzungen werden auf das unbedingt Notwendige beschränkt. Gemeinderat Carl August Heinz ging noch einmal auf den Rücktritt von Hubert Ruß ein. Persönlich tut ihn der Schritt leid, ein Stück weit habe Ruß mit dem ständigen Kritisieren aber auch selbst Schuld, meinte er. Nicht nachvollziehen kann er den Vorwurf der Selbstbedienung gegenüber dem Bürgermeister sowie die Äußerungen aus nichtöffentlicher Sitzung gegenüber der Presse.
|