Schlagzeilen:In Tettauer Gemeinderat ging es wieder hoch her
Tettau: Der Markt Tettau will in den nächsten beiden Jahren die Sanierung der Wasser- und Abwassersysteme weiter voranbringen. Voraussetzung dafür ist, dass man eine weitere Förderung über die RZWas bekommt, sagte Bürgermeister Peter Ebertsch (BfT) in der Gemeinderatssitzung am Dienstag. Er mahne schon lange, dass die Mittel aus diesem Fördertopf irgendwann knapp werden. Die Gemeinde Tettau habe, um den vorhandenen Investitionsstau entgegenzutreten, bereits vor Jahren diese Fördermöglichkeit als erste Kommune im Landkreis in Anspruch genommen. Speziell in Tettau und Kleintettau stehen mehrere Strecken sowohl für Wasserleitungen als auch Abwasserkanäle an, welche einer kompletten Erneuerung bedürfen. Darüber hinaus müssen auf der Kläranlage im Sattelgrund verschiedene Anlagenteile ersetzt werden. Bei den Regenüberlaufbecken gelte es speziell die Drosseln zu erneuern. „Man sieht, dass in den vergangenen Jahren vieles liegen geblieben sei und einfach nicht angegangen wurde, jetzt sei vieles nachzuholen“, sagte der Bürgermeister. Sobald man „grünes Licht“ zu den vorgeschlagenen Maßnahmen erhalte, wird vom Gemeinderat eine konkrete Planung beschlossen. Ebertsch begrüßte es ausdrücklich, dass mit der RZWas die Kommunen unterstützt werden, welche ihre Hausaufgaben machen. Für Gemeinderat Hubert Ruß (SPD/ZMT), der kürzlich sein Mandat niederlegte (wir berichteten), wurde Moritz Ebertsch (SPD/ZMT) als Nachrücker von Bürgermeister Peter Ebertsch vereidigt. Dieser gab auch die Vertreter der in der letzten Sitzung neu besetzten Ausschüsse bekannt. Anika Kappelt (SPD/ZMT) sprach sich für einen Kompromiss für Begehungen durch den Bauausschuss aus. Der Bürgermeister verwies darauf, dass dieser gesetzlich keine Bauaufsicht habe und nur ein verkleinertes Gremium darstellt. Willi Güntsch (SPD/ZMT) zeigte sich hoffnungsvoll, dass der Bürgermeister mit seiner Meinung alleine dasteht. Er sprach den Mitgliedern den Sachverstand zu Aufgaben zu kontrollieren, um auch Nachtragsangebote zu minimieren. Er sprach von Planungsfehlern bei den seit drei bis vier Jahren laufenden Baumaßnahmen, die der Gemeinde jetzt 100.000 Euro kosten. „Dass lass ich mir jetzt nimmer länger bieten“, sagte Bürgermeister Peter Ebertsch. Die Aussagen seien grundlegend falsch, zumal der zusammengebrochene Kanal überhaupt nichts mit der seit zwei Jahren laufenden Baumaßnahme „Zukunftsorientiertes Wohnen“ zu tun hat. Geschäftsführerin Katharina Morgenthum meinte, dass dringendes Handeln angesagt war. Das Ingenieurbüro übernehme auch die Haftung bei eventuell auftretenden Baumängeln. Gemeinderat Carl August Heinz bemängelte den Straßenrandbewuchs mit eingeschleppten Unkräutern. Man sollte sich diesbezüglich mit der Naturschutzbehörde im Landratsamt und dem Straßenbauamt in Verbindung setzen. Weiterhin erinnerte er daran, dass man vor 40. Jahren die „Erfolgsgeschichte Landschaftspflege“ mit den schottischen Hochlandrindern begann. Willi Güntsch (SPD/ZMT) wollte geprüft haben, ob bei der Firma TG die Bordsteine abgesenkt werden können. Weiterhin sprach er sich bei Baumaßnahmen für Leerrohre für den Breitbandausbau aus. Er wurde von Johannes Güntsch (SPD/ZMT) bestärkt, wozu es vom Bayerischen Breitbandzentrum sogar einen Leitfaden gibt. In Teuschnitz wurde das System schon eingesetzt. Der Bürgermeister verwies darauf, dass die Telekommunikation keine Pflichtaufgabe der Gemeinde sei, aber man diese auch nicht schlecht reden soll. In Tettau sei man gut versorgt, die Anbieter die damit ihr Geld verdienen sollten auch die Anlagen errichten und unterhalten. Auf wenige Gegenliebe bei Willi Güntsch stießen die Worte von Gerhard Löffler (BfT), der versuchte dessen Diskussionen zu versachlichen. „Als weiterer Stellvertreter des Landrats“ müsstest du dich mit der Informationspflicht auskennen, meinte Güntsch in der direkten Antwort. Ines Pechthold (SPD/ZMT) regte an einen Jugend- und eine Seniorenbeauftragten, was bisher nicht geschah, zu benennen. Diese Positionen müssten nicht unbedingt von Gemeinderäten besetzt werden, weshalb man einen Aufruf im nächsten Mitteilungsblatt machen will. Dietmar Schmidt (SPD/ZMT) informierte, dass es von der Bayerischen Staatsregierung eine neue Initiative gibt. Demnach sollen Schüler und Lehrkräfte besser mit dem Internet ausgestattet werden. Am Ende der Sitzung informierte der Bürgermeister, dass man von der Regierung vorab einen Bescheid für den vorzeitigen Maßnahmebeginn Gehsteig Alexanderhütte bekommen hat. Die Endstücke der Straßenbeleuchtungen seien kurz und klein und müssten bei der Umstellung auf LED ersetzt werden.
Moritz Ebertsch (links) wurde als Nachrücker von Bürgermeister Peter Ebertsch vereidigt. Foto: Michael Wunder |