Schlagzeilen:Der Klöppelschulförderverein muss aufgelöst werden
Nordhalben: Der vor 24 Jahre gegründete Klöppelschulförderverein muss aufgelöst werden. Die Vorsitzende Gabriele Taubold-Porzelt, welche sich ausgiebig mit der Vereinssatzung beschäftigt hat, legte die Gründe dar. Zum einen gebe es die Klöppelschule seit der Umbenennung in „DAS KLÖPPELMUSEUM“ nicht mehr, zum anderen könne man nach der Vertragsauflösung mit der Leiterin Beate Agten keinen Schulbetrieb mehr gewährleisten. Der nach Satzung gegebene Zweck sei damit nicht mehr vorhanden und es gebe keine andere Möglichkeit wie die Auflösung. Eine Namensänderung sei zwar theoretisch möglich, dazu bräuchte man aber die Zustimmung aller 82 Vereinsmitglieder. Bei einer Enthaltung und zwei Gegenstimmen wurde die Vereinsauflösung mit großer Mehrheit beschlossen. Wie sie in der Nordwaldhalle weiter berichtet sei die Vorstandschaft bis 31. Dezember dieses Jahres im Amt. Anschließend würde die Vereinsauflösung, welche sich noch mehrere Monate hinziehen kann, durch zwei Liquidatoren abgewickelt. Margarete Wunder-Blinzler schlug hierfür die Vorsitzende Gabriele Taubold-Porzelt und Kassenverwalterin Martina Hänel vor, welche auch gewählt wurden. Das Vereinsvermögen von über 16.000 Euro wird die Gemeinde für zweckgebundene Ausgaben für das Klöppeln erhalten. Einstimmig wurde beschlossen die Mitgliedsbeiträge für 2020 wegen der Corona Pandemie auszusetzen. In seiner letzten regulären Jahreshauptversammlung blickte der Verein auf die Aktivitäten im vergangenen Jahr zurück. Die Vorsitzende verwahrte sich gegen den Vorwurf eines ehemaligen Gemeinderates, wonach die Gemeinde ihr Hobby finanziert. In den Jahren seit der Vereinsgründung wurden immerhin schon über 143.000 Euro für das Klöppelhandwerk aufgewendet. Es sind deshalb auch zwei Stellungnahmen an die Gemeinde gegangen. 2019 haben die Mitglieder viele Termine wahrgenommen und durch das Klöppeln ganze Reihe von auswärtigen Veranstaltungen bereichert. Dies sei eine gute Werbung für die ehemalige Klöppelschule bzw. das Klöppelmuseum gewesen. Auch die voll belegten Kurse im zweiten Halbjahr haben den Aufwärtstrend bestätigt. Beim Nordhalbener Kunstsommer habe man sich mit Rahmenherzen im Außenbereich und die Ausgestaltung von Schaufenstern beteiligt. Zum Ferienprogramm habe man einen Beitrag geleistet. Höhepunkt sei die Verkaufsausstellung „Kreative Geschenkideen“ gewesen, dessen Reinerlös (siehe Infobox) man der Grundschule und dem Kindergarten zur Verfügung stellte. Tatkräftig unterstützt wurde der Nordhalbener Nikolausmarkt. Für eine bessere Werbung habe man neue Wegweiser zum Klöppelmuseum angeschafft. 2020 sei mit der Corona Pandemie alles anders gekommen als gedacht, der Schul- und Kursbetrieb sowie der Museumsbetrieb kam völlig zum erliegen. Jetzt gebe es mit der Vereinsauflösung eine völlig neue Aufgabe. Man darf aber nicht den zweiten vor den ersten Schritt tun und müsse mit der Gründung eines Klöppelkreises vorsichtig sein. Fakt und Vereinsziel war es, dass der Verein nicht privates Klöppeln unterstützt, sondern der Klöppelschule in allen Belangen unter die Arme greift. Sie bemängelte, dass der Bürgermeister als Mitglied der Vorstandschaft in keiner Sitzung anwesend war. Eine Liste der Liste der Vereinsmitglieder habe sich aus Datenschutzgründen der Gemeinde nicht überlassen. Bürgermeister Michael Pöhnlein sagte, dass er Kritik empfangen, aber heute auch austeilen kann. Es stimmt dass er nicht auf den Sitzungen war, aber dennoch mit allen Mitteln versucht habe das „leckgeschlagene Schiff Klöppeleinrichtung“ wieder auf Kurs zu bringen. Er erinnerte an die fünf durchgeführten Ideenwerkstätten, deren Besuche sehr enttäuschend waren. Hätte die Vorsitzende das Amt vor zwei Jahren nicht angetreten, wäre schon damals Schluss gewesen. Es sei in der Vergangenheit einfach nicht gelungen junge Leute für das Klöppeln zu begeistern. Elisabeth Gareis meinte, dass man bis zum Jahresende ein Angebot biete, welches angenommen werden sollte. Dann wisse man mehr, wie man vielleicht als freier Kreis ohne Vereinzugehörigkeit das traditionelle Handwerk weiter ausüben kann. Margarete Wunder-Blinzler wünschte sich ein lebendiges Museum, welches zur Kirchweih am kommenden Wochenende wieder seine Tore öffnet. Heinz Hausmann, der seit langem Mitglied des Vereins ist und eine langjährige Verbindung zu Nordhalben pflegt, bedauerte die Vereinsauflösung. Begeistert worden sei er vom Klöppeln schon durch den damaligen Bezirksrat Karl Hundt, der sich für dieses Handwerk stark gemacht hat. Er erinnerte an einen Besuch des damaligen Ministerpräsident Alfons Goppel mit Frau, die beide von der Sache ganz angetan waren. Umfragen haben ergeben, dass auch in größeren Städten die Besucherzahlen der Museen überschaubar sind. „Museen egal wo sie sind bringen keine Massen von Besuchern“ Heinz Hausmann bei der Jahreshauptversammlung des Klöppelschulfördervereins Nordhalben Klöppeln sei ein Markenzeichen von Nordhalben, die langjährige Leiterin Hermine Stutzig habe Farbe reingebracht. Klöppeln gehört zum Frankenwald, man müsse sich nun Zusammenraufen und das Klöppeln aufrecht erhalten. In den letzten Jahren haben sich viele eingebracht, ein 82 Mitglieder starker Verein habe ein Gewicht. Gabi Weber fand die Umbenennung in „Das Museum“ nicht angebracht, die Namen „internationale Spitzensammlung“ und „Klöppelschule“ haben nach ihrer persönliche Meinung mehr ausgesagt.
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