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Künstler mit schwarzen Humor und Bildungsauftrag

Neukenroth: Mit verschiedenen Themen aus seinen fünf Programmen wartete „Das Eich“ bei seinen Auftritt am Freitag in der Zecherhalle in Neukenroth auf.

In zweimal einer Stunde, dazwischen fand eine 30-minütige Pause zum Lüften statt, haute der Kabarettist aus Kulmbach seine bekanntesten Witze und Songs den Besuchern um die „Mütze“. Diese mussten nach strengen Regeln die Halle mit Masken betreten, konnten diese aber auf den mit entsprechendem Abstand gestellten Plätzen während der Veranstaltung abnehmen. Die Verantwortlichen der Zechergemeinschaft um die Vorsitzende Bettina Rubel haben im Vorfeld und während des Abends einen riesigen Aufwand betrieben, um die Veranstaltung mit weniger als 100 Gästen durchführen zu können. „Ich habe heute den Luxus vor einem riesigen Publikum auftreten zu können“, sagte „Das Eich“, stand er doch tags zuvor in Lauf bei Nürnberg mit 25 Besuchern auf der Bühne. Das Programm sei spontan zusammengestellt worden. An erster Stelle wartete er mit seinem Lieblingsthema, der katholischen Kirche, auf. Bei seiner jüngsten Beichte kam dabei mit dem Geistlichen die Frage auf, ob es in der heutigen Zeit nicht angemessen wäre mit Reuepunkten zu arbeiten. Der entspannte Franke, der mit bürgerlichen Namen Stefan Eichner heißt trat vor der Corona-Pandemie auch öfters auf der Aida auf. Dabei werden die Künstler schon mal gefragt, ob sie denn nach ihren Auftritten auch auf den riesigen Kreuzfahrtschiffen übernachten.

Es gebe selbst bei neuen und hochmodernen Schiffen Reklamationen, dass die Mikrowelle nicht funktioniert, dabei wollte die alte Dame, wie sich herausstellte ihren Tee doch im Wandsafe warm machen. Neben vielen blöden Fragen gebe es immer die am häufigsten gestellte, ob er denn nix arbeiten würde und nur mit dem Quatsch sein Geld verdient, sagte „Das Eich“ den Besuchern vertraulich. Dabei nehmen die Komiker auch pädagogische Aufgaben wahr und erfüllen einen Bildungsauftrag. Frauen wie Männer müssten auf ihre Fähigkeiten hin überprüft werden. Die bekannte Schwedische Schriftstellerin Astrid Lindgren steht mit ihrer verbreiteten Lebensfreude ganz oben auf der Liste. Zur falschen Zeit am falschen Ort und schon ist man beim Leichenschmaus der Betroffene. „Das Eich“ imitierte dabei gekonnt Herbert Grönemeyer, Udo Lindenberg, die Prinzen sowie Helene Fischer. Seine schwarzhumorigen Nummern kommen aber auch davon, dass er neben einen Friedhof bei immer ruhigen Nachbarn aufgewachsen ist. Während von dieser Seite naturgemäß nichts kam, hatte er die anderen mit seinen Schabernack um die Schneeschippe bestens im Griff. Als „nichts arbeitender Künstler“ hatte er immer nur Probleme mit seinen verlegten Wochenende. Alle wollen „a wenig“ Spaß haben, wenn es sie dann aber selbst betrifft, gerät man mit dem Spaß aber schnell an ein Loch, sagte er. Wenn er dann mal einen zu sehr getroffen hat, geht er auch schon mal zur Beichte und sammelt Reuepunkte.

2020 - Neukenroth Das Eich I (24.10.20)

Ein Dutzend an Jahren auf der Bühne hat „Das Eich“, mittlerweile hinter sich. Er ist zwischenzeitlich auch als Gastkünstler auf den bekanntesten Weltmeerschiffen gefragt. Von den Reisen auf der Aida, unter anderen mit weiteren bekannten Künstlern kann er dann viel erzählen. Foto: Michael Wunder