Schlagzeilen:Wir haben nicht gegoogelt, wir haben überlegt
Kronach: Er hat es bei seinem Auftritt in Kronach bewiesen, fränkisch ist super, ist schön, schöner am schönsten. Die Rede ist von Kabarettisten Mäc Härder, der zu seinen 30-jährigen Bühnenjubiläum das neue Programm „Wir haben nicht gegoogelt, wir haben überlegt!“, aufgeführt hat. Es zeigte, wie sich die Welt in den letzten Jahrzehnten verändert hat. Wir hetzten durchs Leben, ob wir 20 oder 60 Jahre alt sind. Selbst 80-jährige hängen mittlerweile genervt am Smartphone rum. Wenn wir irgendetwas nicht wissen, schauen wir sofort im Computer oder im Handy nach. Der in Bamberg beheimatet Mäc Härder konnte sich bei bestem Wetter im Freien beim Struwwelpeter nicht nur mit seinen Wortspielen, sondern auch mit einer Jonglage-Einlagen beweisen. Dabei flogen drei leere Flaschen mit den Bildern der drei Übeltäter Europas von Putin, Orban und Erdogan durch die Lüfte der Kreisstadt. Es drehte jeder mal durch, es wurde aufeinander eingedroschen, schließlich gab es Schläge unter der Gürtellinie. Der fränkischen Frohnatur merkte man die achtmonatige Corona Zwangspause nicht an. Er erinnerte dabei an die bissgelben Telefonhäuschen von früher, die in allen Orten der Gegend standen und wie sie die jungen Menschen nicht mehr kennen. Heute greift man einfach zum Handy. Die Geschwindigkeit am Computer war am Anfang so langsam, dass man erst eine Kanne Kaffee aufbrühen konnte, bis sich eine Seite aufgebaut hatte. Noch heute hat die digitale Spiegelreflexkamera den Nachteil, dass man damit nicht telefonieren kann. Während es früher in allen Krankenhäusern der Region feste Besuchszeiten am Mittwoch und Sonntag von 14 bis 16 Uhr gab und man dann von der Oberschwester rausgeschmissen wurde, muss man heutzutage die Besuchszeiten jeden Krankenhauses Googlen. An vielen Übeln sind die Rentner, welche heutzutage mit 42 Stundenkilometer mit dem Wohnmobil durch die Lande fahren, Schuld. In Corona Zeiten hängen an vielen Autospiegeln FFB Masken, wo früher der Rosenkranz seinen Platz hatte. Die Werbung habe sich grundlegend geändert, der Quelle Katalog wurde durch das Internet ersetzt. Mit dem Sendeschluss gab es auch mal ein Ende der Werbung, heute geht das Programm im Fernsehen und damit auch die Werbung 24 Stunden durch. Entspannen und Chillen sei kaum mehr möglich. „Chillen ist die Kunst sich beim Ausruhen nicht zu langweilen“ Mäc Härder bei seinem Auftritt im Struwwelpeter Auch in der zweiten Runde gab es eine Jonglage Einlage der besonderen Art. Er erntete viel Beifall, als er mit einem Medizinball, einem rohen Ei und einen Apfelstil, mit drei derartig unterschiedlichen Gegenständen wirbelte. Nach Andreas Kümmert (wir berichteten) trat Mäc Härder bei einer „Doppelveranstaltung“ in Zuge des Kultur Café auf dem Freigelände des Struwwelpeter auf. Foto: Michael Wunder |