Schlagzeilen:Schönheit und Vergänglichkeit sowie Raum und Zeit
Kronach: Das märchenhafte filigrane Lichtobjekt „Lux Serpentinata“ von Susanne Rottenbacher ist derzeit in der Galerie des Kronacher Kunstvereins (KKV) zu bewundern. Die Außeninstallation wird in den nächsten Wochen die Terrasse am Kreiskulturraum illuminieren. Darüber hinaus ist in der Galerie eine raumgreifende multimediale Installation von Markus Butkereit aufgebaut. Beide Berliner Künstler beschäftigen sich mit Begriffen wie Schönheit und Vergänglichkeit sowie Raum und Zeit. Am Sonntag fand die Vernissage der Ausstellung, welche der KKV unter dem Titel „We never sleep“ stellte, statt. Dabei sind die Lichtinstallationen von Susanne Rottenbacher nicht nur „hell und dunkel“, sondern wirken die Arbeiten der Lichtpoetin wie von Hand gemalte Lichtbilder. Sie wirft Schwünge, Linien und Formen in den Raum und lässt sie auch wieder verschwinden. Ihre Objekte scheinen förmlich zu schweben: federleicht und doch enorm ausdrucksstarke Lichtsymphonien, die sich kontinuierlich – je nach Lichteinfluss sowie mit und ohne Elektrizität – verändern und zwischen zurückhaltend elegant am Tag und dynamisch energetisierend und farbexplosiv in der Nacht oszillieren. So schafft die Künstlerin mit Licht neue Dimensionen. Die Außeninstallation auf der Terrasse sei ihre jüngste Arbeit und verbinde schlangenförmig Mensch und Tier. Im „Glaskasten“ habe sie viel mit Ringen gearbeitet, welche geschnitten eine gute Durchlässigkeit bringen. Die Wirkung in der Dunkelheit sei völlig anders, dazu kommen noch die Spiegelungen in der Nacht. Von innen gesehen eröffne das Projekt einen weiten Blick in den Himmel. Der zweite Künstler Markus Butkereit zeigt in seiner Arbeit „Suspension – Saltation – Reptation“ eine Expermentieranordnung, welche entlang der Grenze von Sichtbarkeit und Unsichtbarkeit arbeitet. Die in der Ausstellung sichtbaren Objekte sind eigentlich nur die Vorrichtung für die tatsächlich ausgestellten Werke. Es geht Butkereit darum, einen Raum zu schaffen in dem es möglich ist, sich vorzustellen aus welchen Teilchen man selbst besteht und in welcher Anordnung diese Teilchen bestanden, bevor sie sich der Konfiguration, die unseren Körper definiert, zusammengefunden haben und was mit ihnen nach unserem Tod passiert. Die Komplexität von einfachen, physikalischen Vorgängen werden mit Techniken aus dem Bereich der Spezialeffekte im Kino inszeniert. Die aufgebaute Maschinerie besteht aus 20 Hochpolierten Druckbehältern mit Magnetventilen und Druckkesseln sowie entsprechenden Trichtern, um die Spezialeffekte zu erzielen. Damit können Wind, Regen und die Atmosphäre erzeugt werden, sagte der Künstler vor Ort. Eingangs hatte Sabine die Gäste und Künstler in der Galerie begrüßt. Ihr Dank galt den zahlreichen Helfern, die in der Vorbereitung tätig waren. Die Ausstellung ist bis Ende Oktober geöffnet. Die Berliner Künstlerin Susanne Rottenbacher (rechts) gibt zu ihrem Werk im Glaskasten Erläuterungen. Foto: Michael Wunder Der Glaskasten bei Dunkelheit vom Parkplatz ausgesehen. Foto: Michael Wunder Die von Markus Butkereit aufgestellte Maschinerie gibt dem Betrachter die Möglichkeit sich selbst und den ihn gegebenen Raum mit seinen inhärenten Vorgängen unter anderen Gesichtspunkten wahrzunehmen. Foto: Michael Wunder |