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Die Kirche weiß mit ihren Werten umzugehen

Ludwigsstadt: Auf eine lange und bewegte Geschichte kann die evangelische Michaeliskirche in Ludwigsstadt zurückblicken.

Im Zuge eines großen Inventarisierungsprojekt hat man insgesamt 95 Markgrafenkirchen, darunter auch die Michaeliskirche durch ein erfahrenes Team von Kunsthistorikern unter der fachlichen Leitung des Referats für Kunst und Inventarisation der evangelisch-lutherischen Landeskirche in Bayern inventarisiert. In einer kleinen Andacht mit Regionalbischöfin Dorothea Greiner wurden die einzelnen Bände neben Ludwigsstadt auch an die Ortsteile Ebersdorf, Lauenhain und Lauenstein übergeben. Diese sagte, es gebe viele feine, kleine und bunte Gemeinden. Mit der „Erschließung“ könne man vieles besser verstehen. Die Tendenz gehe bei Markgrafenkirchen hin zur Saalkirche, also ohne Chorraum. Damit drückt man auch das grundlegende evangelische Denken aus. Es sind die Predigenden und die Gemeinde einfach näher zusammen. Als zweites Merkmal gebe es einen Kanzleraltar der zu früheren Zeiten zeitweise kräftig in der Kritik gestanden habe, weil er dem neugotischen Ideal widerstand. Das Dreieck im Blickfeld beim betreten des Gotteshauses zeigt, dass die Herrlichkeit Gottes in die Weld hinein strahlt. Diese drei Grundzüge gebe es in allen Markgrafenkirchen. Bei der Inventarisierung wurde jedes Detail aufgenommen, es zeigt welch kunstgeschichtliche, kunsthandwerkliche und theologischer Reichtum in den einzelnen Kirchen vorhanden ist. Bisher wurde alles in Leitzordnern gesammelt und archiviert. Mit den handgebundenen Bänden, die in der Gefängnisdruckerei in Bayreuth hergestellt wurden, gibt es ein langlebiges Nachschlagewerk. Das Projekt wurde auch gut gefördert, über dem Europäischen Projekt Leader habe man weitere Mittel für Flyer und die Ausbildung der Kirchenführer erhalten. Man will damit das Kulturgut erhalten, zeigen und nach außen tragen. Bürgermeister Timo Ehrhardt der mit Stadtarchivar Siegfried Scheidig für die Kommune einen gesamten Band im Empfang nehmen konnte, dankte für die Initiative. Damit stelle man auch den kommenden Generationen wertvolle Informationen zur Verfügung. Eingangs hatte die Dekanin Ulrike Schorn kurz vor Pfingsten die Andacht unter den Geist Gottes gestellt. Sie verwies auf die vielen Schätze die es in den einzelnen Kirchen gibt.

2022 - Ludwigsstadt Inventar I (02.06.22)

Die Inventarisierungsbände wurden in einer Andacht in der Michaeliskirche in Ludwigsstadt vergeben. Im Bild (v.l.) Bürgermeister Timo Ehrhardt, Christine Müller (Lauenhain), Dekan Markus Müller, Regionalbischöfin Dorothea Greiner, Siegfried Berger (Ebersdorf), Andrea Ehrhardt (Ludwigsstadt), Tanja Melcher (Lauenstein) und Dekanin Ulrike Schorn. Foto: Michael Wunder