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Die Soldaten treten für den Frieden ein

Wallenfels: Die Soldatenkameradschaft Wallenfels setzte heuer ein Zeichen des Friedens mit seiner Friedens- und Ehrenkompanie.

Man gedachte und betete speziell für die Soldaten und Menschen in der Ukraine. Hauptmann Christopher Zeuß sprach von einem sinnlosen Krieg mit vielen unschuldigen Männern, Frauen, Kindern und Babys die gefallen oder ermordet wurden. Auch der neue Schwedenfähnrich Dominik Stumpf machte seine Sache bei seiner Prämiere perfekt. Unter optimalen Wetterbedingungen, fand nach zwei Jahren Corona Pause gestern in Wallenfels wieder das Fronleichnamsfest statt. Für den „höchsten Feiertag“ im Jahr, wurde die Stadt im Vorfeld herausgeputzt und alles in „Hochglanz“ gebracht. Heuer stand der „kurze Weg“ mit Altären beim Homerudl, Schauer und Zeuß an. Dazwischen wurde die Fahne auf der Schwedenbrücke geschwenkt und ein Gottesdienst unter freien Himmel gefeiert. Die vielen Gläubigen, welche durch die Straßen der Stadt zogen, wurden wie immer von der Soldatenkameradschaft mit ihren unterschiedlichen Einheiten und den Trommlerzug begleitet. Die teilnehmenden Soldaten sind zuvor nicht nur in ihre frisch gebügelte altbayerische Uniform geschlüpft, sondern haben auch ihre Gewehre aus der Waffenkammer abgeholt. Vor Beginn der Kirchenparade wurden Bürgermeister Jens Korn und die Honoratioren abgeholt. Nach dem „Antreten“ gedachte man den in den vergangenen drei Jahren verstorbenen Mitgliedern Bernhard Gleich, Wolfgang Simon, Günther Müller, Waldemar Baderschneider, Georg Stumpf-Villa und Otto Stumpf. Der Hauptmann zeichnete langjährige aktive Mitglieder (siehe Info Box) aus. Anschließend lässt der Hauptmann auch schon lautstark das erste Kommando erschallen und die Kirchenparade setzt sich in Bewegung. Im Gleichschritt begab man sich unter den Klängen des Musikvereins bei der Kirchenparade zum Gotteshaus St. Thomas. Dort wurde Christus, in der Brotgestalt des heiligen Altarsakraments in der Monstranz abgeholt. Pater Jan Poja trug Christus in der Gestalt des Brotes bei der Prozession durch die Straßen. Auf der Schwedenbrücke begrüßte das jüngste Stadtratsmitglied Dominik Stumpf die Fahnenabordnung nach altem Brauch. Dabei werden die Fahnen gekreuzt und berühren sich gegenseitig. Er wurde begleitet von Oskar Mähringer und Moritz Müller (Furiere), sowie dem Schwedenleutnant Sven Hofmann mit seinen Furiere Jannis Witzgall und Emil Hofmann. Anschließend begann Fähnrich Dominik Stumpf die Schwedenfahne zu schwingen. Eine Legende besagt, dass sich die Fahne nicht verheddern darf, ansonsten besteht Gefahr für den Frieden. Der junge Stadtrat zeigte sich jedoch bei seinem Debüt von den vielen hunderten Zuschauern unbeeindruckt und schwenkte die Fahne souverän. Es ging alles glatt über die Bühne, so dass man das Vermächtnis auch in diesem Jahr wieder erfüllte. Anschließend wurde Pater Jan Poja mit der Monstranz durch den Hauptmann auf die Schwedenbrücke geleitet und erteilte dort den Segen in alle vier Himmelsrichtungen. Mit dem Wallenfelser Heimatlied, welches 1949 von Johannes Baptist Eichhorn verfasst wurde, endete die Zeremonie auf der Brücke. Auf dem Platz unterhalb des Rathauses feierte man mit Pater Jan Poja einen Gottesdienst unter freien Himmel. Mit Christus als Brot des Lebens in der Mitte führte der Weg dann zurück in die Kirche St. Thomas. Die Mitwirkende Marine- und Soldatenkameradschaft sowie der Trommlerzug, der Musikverein und der örtliche Gesangverein werden auch dem Flurumgang am Sonntag mitgestalten. Traditionell wird dabei die Monstranz durch die Flur getragen.

 

Auf eine jahrhundertalte Legende geht das Ritual mit der Schwedenfahne zurück. So soll ein Fahnenträger aus Wallenfels während des Dreißigjährigen Kriegs die Schwedenfahne versteckt haben. Der Mann fiel im Krieg, doch seine Frau hatte die Fahne vorsorglich versteckt – der Legende nach unter der Schwedenbrücke. Und in Erinnerung an den tapferen Soldaten, der sein Leben ließ und an die unerschrockene Gattin, wird alljährlich zu Fronleichnam die Prozession mit der Schwedenfahne gestaltet. Seit über 350 Jahren schwenkt deshalb der jüngste Stadtrat die Fahne auf der Schwedenbrücke. Wichtig ist, dass sich diese dort nicht verheddert. Denn dies würde eine Gefahr für den Frieden bedeuten. Angeblich hat sich die Fahne bereits in den Jahren 1914 und 1939 verheddert.

Ehrungen:

Hauptmann Christopher Zeuß zeichnete vor der Kirchenparade langjährige teilnehmende Soldaten der letzten drei Jahres aus. Geehrt wurden: Philipp Gleich, Matthias Ketterer, Thomas Krump, Alexander Leipold, Alexander Maier, Maximilian Zeitler, Mario Barthel, Marco Eberth, Philipp Fleischmann, Julian Leipold, Marcel Müller, Marius Stumpf, Lukas Haderlein, Florian Weiß, Matthias Zeitler, Lukas Haderlein, Dennis Barthel, Felix Köhlermann und Dominik Stumpf (alle 10 Jahre), Jan Nürnberger, Mario Stöcker, Markus Haderdauer, Alfred Stöcker und Jürgen Hahn (alle 20 Jahre), Thomas Korn, Stefan Lutz, Stefan Müller, Stefan Mähringer (Homerudl), Christian Stumpf (Mesner) und Thomas Stumpf (Löchla) (alle 25 Jahre), Mario Buckreus, Stefan Müller, Manfred Werner, Thorsten Flake und Andre Weber (alle 30 Jahre), Roland Stumpf, Hans Köstner, Frank Stumpf und Udo Förner (alle 40 Jahre) sowie Günther Stöcker und Gerhard Lutz (beide 50 Jahre). Neu aufgenommen wurden Damian Bärenz (Pioniere), Nico Fischer (Infanterie), sowie Mike Förner (Tambour).

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Günther Stöcker wurde für 50 Jahre als Mitwirkwirkender von Hauptmann Christopher Zeuß ausgezeichnet. Foto: Michael Wunder

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Pater Jan Poja mit der Monstranz nach Verlassen der Kirche. Foto: Michael Wunder

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Die weißen Maala wirkten mit. Foto: Michael Wunder

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Der Altar mit den Zeichen aus dem Wallenfelser Wappen. Foto: Michael Wunder