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Viele glauben nichts, aber fürchten alles

Nordhalben: Es ist schon eine lange Tradition (siehe Info Box), dass an Pfingsten die Wallfahrt von Nordhalben nach Marienweiher durchgeführt wird.

In den letzten zwei Jahren hatte man allerdings wegen der Pandemie keine Möglichkeit in einer größeren Gruppe zu pilgern, sondern ist „inoffiziell“ nur in kleineren Gruppen unterwegs gewesen. Corona hat auch bei der Wallfahrt seine Spuren hinterlassen, so nahmen in diesem Jahr „nur“ 66 Wallfahrer unter der Leitung von Alfred Lunk und Daniel Köstner die Strapazen auf sich und pilgerten zur Basilika nach Marienweiher. Die Wallfahrer machten sich am Sonntag um 2 Uhr in der Frühe auf die 42 Kilometer lange Strecke. Um 7 Uhr war in Schwarzenstein der erste Wallfahrergottesdienst, am Abend folgte ein Kreuzweg. Am Montag fand um 6 Uhr der Wallfahrergottesdienst in Marienweiher statt. Der Pater meinte, dass die Menschen in dieser Zeit viele Ängste haben, viele bräuchten Mittel gegen Depressionen. „Viele glauben nichts, aber fürchten alles“, der Heilige Geist mache den Menschen Mut damit sei frei in die Welt hinaus können. Es sei wichtig die Gottesfurcht richtig zu verstehen. Die Kinder Gottes zeigen Respekt und Ehrfurcht und werden deshalb nicht allen sein. Am Pfingstmontag wurden vor dem Auswallen auch langjährige Wallfahrer ausgezeichnet. Dies waren Erwin Jaksch für 30-malige Teilnahme sowie Horst Schnura, Timo Schnura und Marie-Therese Wunder für 20- malige Teilnahme. Der Pater überreichte eine Wallfahrerurkunde und eine Mutter Gottes. Nach dem Frühstück macht man sich bei „schönen Laufwetter“ auf dem Heimweg. Auf der gleichen Strecke fanden auf dem Heimweg noch eine Andacht und eine Rast in Schwarzenbach statt. Am Abend trafen die Wallfahrer dann wieder in Nordhalben ein, wo sie von Pfarrer Richard F. Reis in der Pfarrkirche St. Bartholomäus empfangen wurden. Er sagte dabei, dass sie viel mitbringen und bei all den Strapazen der beiden letzten Tage die Seele aufgetankt haben.

 

Geschichte der Wallfahrt:

Die Nordhalbener Wallfahrt an Pfingsten hat eine lange Tradition. Dabei handelt es sich um eine Gelöbniswallfahrt, die auf das Jahr 1856 zurückzuführen ist. Nach dem großen „Brand von Nordhalben“, wobei ein großer Teil des Ortes vernichtet wurde, gelobten die Bürger, als Dank für die große Hilfe um den Wiederaufbau des Ortes, alljährlich eine Wallfahrt zu begehen. Diese führte zunächst nach Maria Kulm in der heutigen Tschechei, nach dem Ausbruch des ersten Weltkriegs wurde Marienweiher als Wallfahrtsort auserkoren.

 

2022 - Wallfahrt Marienweiher VI (06.06.22)

Marie-Therese Wunder (vorne) sowie Timo Schnura (vor Musik rechts) und Horst Schnura (daneben) wurden beim Wallfahrergottesdienst für 20. Mal Wallfahrten von Nordhalben nach Marienweiher ausgezeichnet. Das Bild entstand beim Auswallen vor der Basilika in Marienweiher. Foto: Michael Wunder