Schlagzeilen:Denkfabrik für die ganze Gesellschaft
Effelter: Die Bauernschaft sei die Denkfabrik der gesamten Gesellschaft, sagte der Präsident des Bayerischen Bauernverbandes Günther Felßner beim Kreiserntedankfest in Effelter. Es sei keine Selbstverständlichkeit, dass man die Lebensgrundlage mit den wenigen landwirtschaftlichen Betrieben aufrechterhalte. Früher waren ganz Familien in der Landwirtschaft tätig, um für das Essen und Trinken zu sorgen. Heute ernähre ein Bauer rund 140 Personen, um die Versorgungssicherheit zu gewährleisten. Beim Erntedankfest gelte es Dank zu sagen für die geernteten Sachen. Der Präsident sprach von einer „Achterbahnfahrt“ beim Wetter, nass, trocken, nass habe den Ertrag wesentlich reduziert. Beim Brotweizen habe man selten so wenig produziert wie in diesem Jahr. Die Flächenstilllegung oder anderweitige Nutzungen löse die Probleme nicht. Weltweit, wo über eine Milliarde Menschen hungern, gebe es kein Produktions-, sondern ein Verteilungsproblem. Immerhin verdopple sich die Menschheit in jeder Generation. Ursache für den Klimawandel sei nachweislich nicht die Landwirtschaft. Begonnen hat dieser vielmehr vor rund 120 Jahren mit dem „Anzapfen der fossilen Quellen“, diesbezügliches Handeln sei alternativlos. In den Gemeinden und Städten müsse Nachverdichtet werden, um weiteren Flächenverbrauch zu umgehen. Die Bauern seien die Denkfabrik der Gesellschaft und setzen sich für Nachhaltigkeit ein. Die Energieversorgung müsse „grün“ werden, ohne weitere Anbauflächen zu missbrauchen. Man müsse alle Ziele im Blick behalten. Die Bauernschaft stehe für Erträge, Energie und die Artenvielfalt. Kreisobmann Klaus Siegelin erinnerte an das zu Ende gehende Erntejahr. Besonders hat es in diesem Jahr die Waldbauern getroffen. „Da ist so mache Altersvorsorge dahin“ Klaus Siegelin Kreisobmann des Bauernverbandes Er meinte, dass die Folgen des Waldsterbens noch nicht abzusehen sind. Außerhalb des Landkreises werde dies nicht so wahrgenommen. Zuvor feierte man mit Pfarrer Sven Raube das Erntedankfest in der St. Peter und Paul Kirche. „Gott sei Dank“ seien drei kleine Worte mit großer Bedeutung, sagte er in seiner Ansprache. Gerade das Erntedankfest biete die Gelegenheit Danke für die Schöpfung, die Früchte und die Nahrung zu sagen.
Unter den Klängen des Musikvereins zog man ins Gotteshaus ein, wo man mit Pfarrer Sven Raube den Erntedankgottesdienst feierte. Foto: Michael Wunder
Die Festansprache hielt der Präsident des Bayerischen Bauernverbandes Günther Felßner im Festzelt. Foto: Michael Wunder |
