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Die Feuerwehr feierte ausgelassen ihr Jubiläum

Nordhalben: Ein großes Fest bei herrlichem Wetter feierte die Feuerwehr Nordhalben am Wochenende im Festzelt auf dem Avalon-Gelände unterhalb der Nordwaldhalle statt.

Am Sonntag zum Festzug mit anschließenden Festbetrieb sind 25 Vereine der Einladung der Wehr gefolgt. Die Hälfte dabei waren auswärtige Wehren, die andere Hälfte stellten die örtlichen Vereine. Unter den Wehren aus dem Landkreis waren die beiden Patenwehren Heinersberg und Wolfersgrün stark vertreten, darüber hinaus sind Wehren aus dem Landkreis Hof und aus Thüringen der Einladung gefolgt. Schirmherr Landrat Klaus Löffler (CSU) bekundete nach der Begrüßung durch Vorsitzenden Michael Wachter die Verbundenheit und Anerkennung. Bereits am Samstagabend fand nach dem Gottesdienst und Totengedenken mit Pfarrer Detlef Pötzl der Festkommers statt. Dabei erhielten Reiner Oelschlegel, Georg Hable, Martin Deckelmann, Andreas Kuhnlein, Stefan Wachter und Thorsten Schuberth das Ehrenkreuz des Landkreises in Silber.

Vorsitzender Michael Wachter und Kommandant Thorsten Schuberth verwiesen darauf, dass 150 Jahre freiwillige Feuerwehrarbeit ein bedeutendes Ereignis für die Marktgemeinde ist. Mit Recht könne man stolz sein, dass auch in schwierigen Zeiten immer aktive Arbeit zum Wohle der Allgemeinheit geleistet wurde und weiterhin geleistet wird. 150 Jahre Bestehen beweist aber auch, dass der Geist in der Wehr lebendig ist. Einerseits gilt es sich für das Hab und Gut der Mitbürger einzusetzen und andererseits zum gesellschaftlichen Leben des Ortes einen nicht unerheblichen Beitrag zu leisten. Selbstlos Menschen helfen, die in Not geraten sind, das ist eine der Eigenschaften, die die Feuerwehren früher, zur Zeit ihrer Gründung, sowie auch heute auszeichnet. Trotzdem muss man Tag für Tag erleben, dass das Image der Feuerwehren überall im Lande nicht das Beste ist. Vor allem in den ländlichen Regionen, vertraut man auf die freiwillige Feuerwehr und auf das Können der hier tätigen Feuerwehrfrauen und -männer. Dabei gewinnen die Umweltschutzeinsätze immer mehr an Bedeutung. Obwohl man auf einfach zu bedienende Technik setzt, werden die Geräte von Jahr zu Jahr komplizierter, man denkt hier an moderne Löschfahrzeuge. Zudem wächst der Bestand an Sondergeräten kontinuierlich an. Galt es vor Jahren noch den Keller nach Hochwasser und Gewittern auszupumpen, wird heute von derselben Wehr unter Umständen schon verlangt, bei Gefahrguteinsätzen unter Atemschutz die Stützpunktwehren zu unterstützen, weil auch diese tagsüber Personalsorgen plagen. Die Ausrüstung und Ausstattung der Feuerwehren dienen ausschließlich der Sicherheit der Bürger, trotz aller notwendigen Sparmaßnahmen gehören die Finanzierung der Sicherheitsausstattung sowie der Hilfsmittel und Einrichtungen in den Prioritätenkatalog.

Vieles aus der Geschichte sei im Krieg vernichtet worden, so habe man bis zum Einzug in die 1996 errichtete Nordwaldhalle verschiedene Unterstellmöglichkeiten und Gerätehäuser gehabt. Neben der Technik entwickelte sich auch der Verwaltungsapparat weiter und die Vorschriften wuchsen stetig an. So gibt es heute für alles eine DIN-Norm, für jedes Gerät eine Zulassung, ohne die es nicht betrieben werden darf, es aber auch doppelt so teuer macht. Das alles ist nichts Schlechtes, eine Norm bedeutet mehr Sicherheit für das Personal, effizientere Hilfe für diejenigen, die uns in einer Notlage rufen. So besteht der Feuerwehrdienst längst nicht mehr nur aus Übung und Einsatz. Budgetplanung, was braucht man unbedingt, auf welche Anschaffung kann man eventuell verzichten, um die Gemeindekasse zu entlasten, Einsatzberichte, ausgefüllte Wartungspläne. Das sind die Dinge, denen ein guter Teil der Zeit gewidmet werden muss.

Eine große Herausforderung der Zeit ist, dass viele Kameraden ihren Arbeitsplatz nicht mehr vor Ort haben, so besteht mittlerweile ein großer Teil der Mannschaft aus Berufspendlern und diese sind tagsüber nur bedingt oder mit Zeitverzug einsatzfähig. Deshalb sollte jeder ein Allrounder sein, ein Spezialist für so ziemlich alles und auf jede Situation reagieren können. Dementsprechend komplex wurde auch die Ausbildung. Soviel sich auch geändert haben mag, treibende Kraft ist immer noch dieser 150 Jahre alte Gedanke, dem nächsten zu helfen, der veranlasste 1874 die Feuerwehr Nordhalben zu gründen. Für den Fortbestand der Feuerwehr, steht neben den derzeit aktiven eine motivierte Kinder- und Jugendfeuerwehr. Glückwünsche überbrachten neben den Schirmherrn Landrat Klaus Löffer, Bürgermeister Michael Pöhnlein, Kreisbrandrat Frank Fischer auch die Patenwehren aus Heinersberg und Wolfersgrün.

Geehrt wurden für 25 Jahre Mitgliedschaft Lydia Daum, Gerd Hornfeck, Andreas Kübrich, Gabriele Weber, Thomas Daum und Heiko Neudecker. Bereits seit 40 Jahren hält Jörg Niedner und Erwin Ströhlein der Wehr die Treue. Am Samstag wurden die Gäste durch die Neufanger Musikkapelle unterhalten, bereits am Freitag war das Festzeltsingen mit dem Frankenwaldverein angesagt und am Sonntag zum Festausklang spielte nach der heimischen Musikkapelle am Abend „Gustl & Rocco“

 

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Das Silberne Ehrenkreuz des Landkreises erhielten diese Kameraden mit im Bild die Ehrengäste. Foto: FFW

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Die Patenwehr aus Wolfersgrün war stark vertreten. Foto: Michael Wunder

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Auf den Schultern hat man einen besseren Überblick. Foto: Michael Wunder

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Den Schluss des Festzugs bildete die Jubiläumswehr aus Nordhalben. Foto: Michael Wunder

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Nach dem Festzug zogen die Fahnen gemeinsam ins Festzelt ein. Foto: Michael Wunder