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Statt drei Tage Urlaub auf Mallorca, lieber sieben Tage im Oberen Rodachtal

von Michael Wunder Steinwiesen: Aus Holz, einem der wichtigsten Rohstoffe des Frankenwaldes wurde das neue Tourismushaus im Oberen Frankenwald gefertigt. Bürgermeister Gerhard Wunder, der die einzelnen Stationen des Projekts „Lebensqualität durch Nähe“ bei der offiziellen Einweihung nochmals durchleuchtete (wir berichteten im Vorfeld), sagte, dass man mit der Holzbauweise den Stellenwert des Holzes hervorheben und das Image steigern will. Die öffentliche Hand müsse deshalb mit gutem Beispiel vorangehen. Wunder wies auf die zahlreichen Vorgespräche und Planungen hin, bis man im Frühjahr des vergangenen Jahres den Baudurchführungsbeschluss fassen konnte. Seit der Erteilung des Planungsauftrages sei gerade mal ein Jahr vergangenen, nunmehr könne man nach kompletter Fertigstellung die Einweihung feiern. Neben der zentralen Aufgabe des gemeinsamen Tourismusbüros des neu gegründeten Tourismusverbandes Oberes Rodachtal dient das Haus weiteren Zwecken. Es soll Seminar- und Informationshaus mit überörtlicher Bedeutung für die Themen „Kommunale Kooperation“, „Aktive Bürgergesellschaft im ländlichen Raum“ sowie „Regionale Wirtschafts- und Energiekreisläufe im ländlichen Raum“ werden. Darüber hinaus soll es als Kristallisationspunkt für Veranstaltungen im Projekt „Lebensqualität durch Nähe“ sowie zentrale Gäste- und Besucheranlaufstelle werden. Wie Gerhard Wunder weiter ausführte, sollen durch entsprechende Veranstaltungen, Ausstellungen und Seminare die Unterhaltskosten erwirtschaftet werden. Die Finanzierung des Baues sei mit 90 Prozent durch Mittel des Freistaates Bayern, der Europäischen Union, der Oberfrankenstiftung sowie durch Spenden der Sparkassenstiftung Nord und der Raiffeisenbank gefördert worden. Verteuerungen seien durch die Verlegung der Erdgas- und Wasserleitung eingetreten, die Gesamtkosten in Höhe von 350000 Euro entsprechen jedoch exakt der Summe des Zuwendungsantrags. Wichtig für die beteiligten Kommunen war, dass die Aufträge im Oberen Rodachtal bleiben, was jedoch im Vorfeld bei einer öffentlichen Ausschreibung nicht zu beeinflussen sei. Der Bürgermeister stellte erfreut fest, dass es dennoch gelungen ist rund 85 Prozent der Gesamtkosten an Firmen aus den Gemeinden Steinwiesen und Nordhalben sowie der Stadt Wallenfels, welche am meisten davon profitierte, zu vergeben. Die Eigenmittel der drei Kommunen werden nach einer Abmachung zu 70 Prozent von der Gemeinde Steinwiesen und jeweils 15 Prozent von Nordhalben und Wallenfels aufgebracht. Die Alleinstellungsmerkmale Flößerei, Klöppelmuseum und Museumsbahn sollten jetzt verstärkt genutzt werden, um das Ziel mehr Touristen in die Region zu holen zu erreichen. Der Bürgermeister dankte Architekten Kersten Schöttner aus Wallenfels sowie den am Bau beteiligten Firmen für die hervorragende Arbeit. Bereits am Anfang der Feierstunde erbaten die beiden Geistlichen Richard Reis und Dirk Griesbach den Segen des himmlischen Vaters für diese schöne Einrichtung. Bürgermeister Peter Hänel aus Wallenfels sprach von optisch ansprechenden Räumen. Mit dem Bau werde auch das „erste äußere Zeichen“ der seit 1996 bestehenden Zusammenarbeit sichtbar. Josef Daum aus Nordhalben sprach von einer guten „Hardware“, welche unter der Leitung von Gerhard Wunder mit seinem Team geschaffen wurde, für die Software seine jetzt die Bürger bzw. ihre Vertreter als Stadt- und Gemeinderäte verantwortlich. Entscheidend für den Standort waren ausschließlich sachliche Fragen, deshalb sollte man künftig noch enger zusammenarbeiten und das Kirchturmdenken sein lassen. Leitender Regierungsdirektor Thomas Engel überbrachte die Glückwünsche der Regierung von Oberfranken zum gemeinsamen Projekt. Mit der kommunalen Zusammenarbeit sei man hier auf dem richtigen Weg, welche auch den Vorstellungen des Bayerischen Landesentwicklungsprogramms entspricht. Engel verwies auch auf die, wie er sagte, segensreiche Einrichtung der Oberfrankenstiftung. Einen kurzen Überblick aus planerischer Sicht gab Architekt Kersten Schöttner. Er lobte die ausführenden Firmen, welche ihre Aufgaben im Sinne des Auftraggebers erfüllt haben, sowie Rainer Deuerling welcher sich für die Abrechnung verantwortlich zeigte. „Das Obere Rodachtal sei das Mega des Tourismus im Frankenwald“, sagte stellv. Landrat Joachim Doppel. Er lobte die „kommunale Politik mit Phantasie“, welche dem Bürger zugute kommt. „Ein freundliches Haus symbolisiert eine freundliche Gegend“, sagte Bundestagsabgeordneter Karl Christian Dressel, der auch die Grüße der beiden Mitglieder des Landtags Christa Steiger und Christin Meißner überbrachte. Sein Appell: „Statt drei Tage Urlaub auf Mallorca, lieber sieben Tage im Oberen Rodachtal“. Auf das bestehende Angebot sowie die großzügig ausgestatteten Büroräume wies die Vorsitzende des Tourismusverbandes Renate Götz hin. Im Namen der Sparkassenstiftung Ludwigsstadt überreichte Roland Ströhlein einen Scheck in Höhe von 5000 Euro. Wie er sagte, habe der Stiftungsrat dem Antrag der Gemeinde Nordhalben, welche im Bereich der ehemaligen Sparkasse Ludwigsstadt liegt, einstimmig stattgegeben. In einem Gedicht wies Heimatdichterin Hedi Höhn seitens der Bürgerschaft aus das „Schmuckstückla“ hin. mw


Im Beisein vieler Ehrengäste fand die Einweihung des neuen Tourismushauses in Steinwiesen statt. Die Sparkasse überreichte einen Scheck in Höhe von 5000 Euro. Am Nachmittag waren die Bürger zum „Tag der offenen Tür“ eingeladen. Foto: Michael Wunder


Architekt Kersten Schöttner (2 v.l.) überreichte symbolisch einen gebackenen Schlüssel an die Bürgermeister (v.l.) Peter Hänel, Gerhard Wunder und Josef Daum. Foto: Michael Wunder