Schlagzeilen:

Prinz Oliver I und Prinzessin Susanne I führen die Gehülzer Narren an

von Michael Wunder Gehülz: Die Narren haben Hochkonjunktur, dies zeigte sich bereits zu Beginn der diesjährigen „fünften“ Jahreszeit beim Büttenabend in Gehülz. Im vollbesetzten Saal Messelbacher, wo Konfetti strengstens Verboten sind, saßen die Besucher eng beieinander, als die Faschingsgemeinschaft pünktlich einmarschierte. Ein total „putziges“ Bild bot die Bühne, welche für die Auftritte verlängert wurde. „Siebenerrat“ sowie die weiteren „Hauptdarsteller“ saßen dabei in zwei Reihen hintereinander. Faschingspräsident Martin Bittruf, der durchs Programm des Abends führte, versprach bereits eingangs ein vielseitiges Programm, welches Spaß und Freude bringen und das Publikum noch recht lange bei guter Laune halten soll. Nach dem Auftakt mit dem kräftigen dreifachen Schlachtruf „TVE alles OK“, machte der Präsident auf das Rauchverbot im Saal aufmerksam. Mit Rücksicht auf die Raucher werde man auch zwei zehnminütige Pausen einlegen, besser wäre es jedoch gewesen, wenn die verantwortlichen Politiker das Gesetz erst zum Aschermittwoch ausgelegt hätten. Der Rauchmelder in der Bar würde bereits beim Griff zur Schachtel in der Hosentasche ausgelöst, sagte Bittruf. Nach der Vorstellung des neuen Prinzenpaars Oliver I und Susanne I verlasen diese ihre elf Punkte umfassende Regierungserklärung. Dabei wünschten sie sich für die Raucher einen „beheizten Thron mit Fußschemel“ vor der Gaststätte. Als „neue Errungenschaft“ in einer „Nacht und Nebelaktion“ wurde als neuer Adjutant des Faschingspräsidenten Roland Weber gewonnen. Der mit Hausnamen Sophie genannte Roland Weber zeigte sich vorwiegend für den Ein- und Ausmarsch der Mitwirkenden verantwortlich, während die reizende Assistentin der beiden Präsidenten Sandra Kisiala den Programmablauf koordinierte. Dem Tanz der roten Kindergarde folgte die Begrüßung der Ehrengäste durch den Vorsitzenden Hans Haderlein. Pfarrer Ignatius Kopus, der aus dem Land gekommen ist dessen Leute früher unsere Auto klauten, verstand ebenso einen Spaß wie Bürgermeister Manfred Raum. Das Stadtoberhaupt bekam als Geschenk ein Paar Stelzen, damit er erstmals seiner Ehefrau Veronika waagrecht in die Augen sehen kann. „Kronach ist Rauchfrei und wird demnächst Raumfrei, was so manchen freut“, sagte Haderlein. Wie die Begrüßung seines bereit stehenden Nachfolgers „Grüß dich groußer Völkel, werd jou ka Borchemaster Tölpel“, zu bewerten ist, sei dahingestellt. Auch der weitere Kandidat Joachim Doppel kam nicht ungeschoren davon, später hieß es sogar, das er einer von wenigen ist der im ganzen Landkreis immer den kürzesten Weg findet, um ins „Fettnapferl“ zu treten. Als einen Knaller des Abends wurden die Cheerleader des TVE Gehülz angekündigt, welche seit einem halben Jahr ihren Auftritt vorbereiteten. Wie man schnell vom Engel zum Teufel wird zeigte Christian Axt in seiner Büttenrede auf. Dabei sollte zunächst das Image in der Hölle aufgebessert werden und anschließend Leute aus der Politik und vom TVE, für welche geeignete Stellen in der Hölle frei wären, den großen Personalbedarf decken. Sein Leid mit den Frauen legte Holger Kirchbach mit einer Gesangseinlage beeindruckend dar, nachdem der Siebener- Rat namentlich vorgestellt wurde. Von der „Mc Donalds Ebene“ des Patenvereins TV aus Unterrodach waren die Blondinen erschienen, um mit Tänzen Bewegung und Schwung in die Veranstaltung zu bringen. Als letzter praktizierender rauchfreie Handwerker trat Hermann Wank in die Bütt. Er erinnerte dabei wie es der Latex Gabi aus Fürth gelang mit Hilfe vom Doppels Joachim den Edi abzusetzen. Letzterer sei eine Koryphäe wenn es darum ging Wahlen zu verlieren, was mitunter wohl geübt sein muss. Bessere Kritik erhielt sein Gegenkandidat, welcher schon vom seinen Titel (Dr. Ing.) Dring besser zum Fasching passt. Auch schrieb der „Ex- Kreisrumfahrer“ Michael Schuhmacher, welcher keinen Gegenverkehr gewohnt sei, mit seiner „Taxiaktion“ in Gehülz Geschichte. Die Breitenloher können nunmehr zumindest behaupten, dass sie neben den Wöhners Karl eine zweite Persönlichkeit in der Welt hätten. Nach dem Tanz der blauen Garde wurden auch die Orden an die Leute welche im Hintergrund arbeiten verliehen. Ein wahres Feuerwerk an deftigen Sprüchen und Witzen zog Thomas Dötschel (Schneckenlohe) als „Mariechen“ ab. Sie verstand sich dabei, wo so mancher Ausspruch unter die Gürtellinie ging, sehr gut mit dem Assistenten Manfred Raum. „Wie sich Männer zum Affen machen“ zeigten die Herren der TVE- bei ihren Auftritt. „Ich halt kann Vortrag“ betonte „Hausmeister“ Wolfgang Romig aus Rothenkirchen, doch dann erzählte er auf höchst vergnügliche Weise aus seinem Alltag. Beispielsweise wollte seine Frau zum Frisör und dann zum Baumarkt für Frauen: Douglas, wo es eine Spachtelmasse für ganz tiefe Furchen gibt. Als „Burgfräulein“ fand Dana Hecker-Kirchbach in den Siebenerräten des TVE doch noch echte Ritter, die sie schließlich adelte. Einen furiosen Abschluss gab es dann mit den Aerobic-Damen des TVE (Leitung Claudia Schuberth), die das Lied vom roten Pferd und der Fliege auf die Bühne brachten.


Die rote Tanzgarde sorgte im vollbesetzten Saal Messelbacher für gute Stimmung. Foto: Michael Wunder


Hoch das Bein, hieß es beim schnellen Tanz der Blondinen von der „Mc Donalds Ebene“. Foto: Michael Wunder