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Thatergruppe Nordhalben wusste bei ihren Auftritten das Publikum zu überzeugen

Nordhalben: Zahlreiche Gäste aus Nordhalben, aber auch aus den umliegenden Gemeinden waren am vergangenen Wochenende zu den drei Aufführungen der Theatergruppe Nordhalben gekommen. Diese wusste bei den jeweils ausverkauften Aufführungen unter der Leitung von Helmut Hellgoth vollstens zu überzeugen. In den heiteren Schwank „Die Silberhochzeit“ von Regina Rösch wurden immer wieder örtliche Verknüpfungen hergestellt, was neben den guten und trockenen Sprüchen desöftern die Zuschauer zum lachen und applaudieren brachte. Zum Inhalt: In der Wohnung der Familie Fetzer geht es wie immer drunter und drüber. Wegen einer Wette des Hausherrn Emil (Helmut Hellgoth) mit seinem Freund Oswald (Werner Müller) um ein 30 Liter Fass Bier wurde die Umgebung des Christbaums, welcher am 24. Juni immer noch an seinen Platz stand, vom Hausherrn zum Sperrgebiet erklärt. Selbst das Tapezieren des Wohnzimmers war in diesem Bereich nicht gestattet. Durch Rückschlüsse auf das Alter der Tapeten und eine Recherche im Freundenskreis stellte Emil mit seiner Frau Betty (Helma Wich) schnell fest, dass auch die Silberhochzeit vor der Tür steht. Im selben Jahr gab sich auch der Nachbar Oswald mit seiner Frau Helga (Tanja Ruf) das Jawort, so dass die beiden Männer innerhalb weniger Wochen das gleiche Schicksal traf und sie vom glücklichsten Menschen zum „Ehekrüppel“ wurden. Während die beiden Ehefrauen für ihr Durchhaltevermögen mit einer großen Feier mit dem Gesangverein und der Musikkapelle sowie Geschenken rechneten, tauchten um diese Frage der Geschenke bereits die ersten Probleme auf. Diese sollten zum einen kostengünstig sein, weil Emil wegen der blöden Silberhochzeit nicht das Sparbuch beanspruchen wollte, zum anderen aber auch etwas Persönliches darstellen. Dabei kam die Unterwäsche vom Aldi ebenso wenig in Betracht wie der vielgeliebte Pelzmantel. Schließlich kam Emil auf die geniale Idee seiner Betty eine Kreuzfahrt nach Tschirn zu schenken. Volle Panik bricht im Hauses Fetzer aus, als Betty von der Anreise der Erbtante Edith (Sabine Müller) aus Amerika erzählt. Diese hatte nicht nur dem Sohn Stefan (Daniel Köstner), der in Wirklichkeit gerade mal seine Schlosserlehre abgeschlossen hat, dessen angebliches Zahnarztstudium finanziert, sondern auch weitere „Finanzspritzen“ nach Deutschland geschickt. Schließlich habe Betty immer nur gutes über ihre Familie und den einzigen Neffen Emil per Brief nach Amerika übermittelt. Bis zum Eintreffen der „amerikanischen Schleiereule“ gilt es noch einiges ins rechte Lot zu richten und sowohl an der Wohnung als auch am Benehmen der Beteiligten zu arbeiten. Um die Enterbung zu umgehen, war man zunächst auf Ausreden, wie uns haben Einbrecher heimgesucht, nicht verlegen. Feingespür und taktische Raffinesse waren schließlich beim Umgang am Jubeltag gefragt, um den erhofften Scheck nicht zu gefährden. Dazu hat man auch für den Sohn Stefan die reizende Susanne (Yvonne Mohler) als dessen angeblich „Verlobte“ engagiert und der Freund des Hauses Maximilian (Georg Hable) musste als Butler dienen. Erst als Emil kurz vor der Zusage des Erbes die Nerven verlor und mit seinen Nachbarn das Zimmer verlassen musste, um ein weiteres Mal aus dem Schlammassel zu kommen, kam Licht ins Dunkle. Die angekündigte Erbtante war eine weitere Freundin der Ehefrau Betty und spielte die Erbtante nur, um vom Alten das zu bekommen, was der alte Geizhals seiner Frau seit Jahren verwehrt. In einer neu eingerichteten Wohnung feierte man auch mit Gesangverein, Musik und den örtlichen Vereinen eine, wie es im Frankenwald üblich, anständige Silberhochzeit. mw


„Die Silberhochzeit“, ein heiterer Schwank in drei Akten sorgte in der Nordwaldhalle für Aufregung, Verwirrung und Turbulenzen. Bis man sich zur eigentlichen Feier zum gemeinsamen Kaffeetrinken traf, mussten einige Hürden genommen werden. Foto: Michael Wunder