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Tschirner VdK-Ortsverband wurde aus Dornröschenschlaf wachgeküsst

Tschirn: Vor fast genau 60 Jahren, als es nach dem 2. Weltkrieg auch in Tschirn zahlreiche Kriegsbeschädigte und Hinterbliebene gab, wurde der VdK Ortsverband Tschirn gegründet. Vorsitzender Reinhard Belling blickte in der Jahreshauptversammlung, verbunden mit einer kleinen Feierstunde, auf die Geschichte des Ortsverbandes zurück. Als Gründungsvorsitzender führte Josef Ebertsch dem VdK Ortsverband über 35 Jahre. In den Anfangsjahren wurden zahlreiche Aktivitäten getätigt, um auch Hilfe und Recht zu bekommen. Während bis zum Ende der 80er Jahre noch durch verschiedene Führungskräfte der Ortsverband am Leben gehalten wurde, fiel dieser dann für ein Jahrzehnt in den Dornröschenschlaf. Auf Initiative des Kreisvorsitzenden Heinz Hausmann erwachte man erst im Jahr 2000 wieder. Seitdem führt Reinhard Belling den Ortsverband und Gisela Punzelt steht ihm als Stellvertreterin zur Seite. Es wurden neue Aktivitäten entwickelt und Schwerpunkte der Verbandsarbeit gesetzt. Von einer bayerischen „Erfindung“ sprach Kreisgeschäftsführerin Anja Schmidt, sie ging dabei auf die Gründung des Landesverbandes im Jahr 1946 ein. Der VdK hat als große Bürgerinitiative und Selbsthilfeorganisation der Nachkriegszeit erreicht, die Rechtlosigkeit der Kriegsopfer zu beseitigen. Später trug auch das wegweisende Schwerbehindertengesetz die Handschrift des VdK. Weitere Hilfen für die Behinderten wie die Änderung eine Grundgesetzänderung, Behindertenbeauftragte, Behindertengleichstellungsgesetz und Antidiskreminierungsgesetz folgten auf drängen des VdK. Als großes Plus bezeichnete die Kreisgeschäftsführerin die hohen Mitgliederzahlen im ganzen Land, rund 530.000 Menschen gehören im Freistaat dem VdK an. Anja Schmidt dankte den Mitgliedern des Ortsverbandes Tschirn für die langjährige Treue, welche nach dem Leitmotiv des Verbandes „Zukunft braucht Menschlichkeit“ gehandelt haben. Bürgermeister Peter Klinger, der zum „60. Geburtstag“ auch ein Geldgeschenk überreichte, sprach von einer Erfolgsgeschichte. Wie er sagte, gehe die Schere zwischen schwach und stark weiter auseinander, der VdK sei deshalb besonders für die schwächeren ein wichtiger Partner um diesen eine lebenswerte Zukunft zu bescheren. Stellvertretender Kreisvorsitzender Dieter Wolf bezeichnete den Tschirner Ortsverband als homogene Truppe, welche länderübergreifend tätig ist. Neben den Ortsverbänden sei der Kreisverband mit seinen hauptamtlichen Mitarbeitern Anlaufstelle, wo den Menschen geholfen werde. In Zusammenarbeit mit dem Ortsvorsitzenden zeichnete er Hubert Wachter für zehn Jahre und Hans Ströhlein als einen Mann der ersten Stunde für 60- jährige Treue zum VdK aus. Nicht anwesend sein konnten die Mitglieder Franz Schülein (ebenfalls 60 Jahre Mitglied) und Jutta Blinzler (10 Jahre). Wolf danke den Geehrten mit Urkunde und Ehrennadel und verwies auf deren Kontinuität. Vorsitzender Reinhard Belling berichtete, dass sich der VdK Ortsverband beim Dorffest eingebracht und die Muttertagsfeier ausgerichtet hat. Ein Tagesausflug führte in das Land der Höhlen, Mühlen und Brücken ins nördliche Vogtland. Eine Wanderung, Info-Veranstaltungen und eine Weihnachtsfeier rundeten das Vereinsjahr ab. Zum Jahresende hatte der VdK-Ortsverband Tschirn 53 Mitglieder in seinen Reihen, sagte Belling. Keinerlei Einwände hatte die Versammlung zu den Kurzberichten von Schriftführerin Ingrid Wurzbacher (Protokoll), 2. Vorsitzender Gisela Punzelt (Frauenbetreuung) und Kassier Josef Punzelt (finanzieller Rechenschaftsbericht). mw


Der VdK-Ortsverband Tschirn zeichnete anlässlich seines 60- jährigen Bestehens auch Mitglieder für langjährige Zugehörigkeit aus. Das Bild zeigt v.l. Kreisgeschäftsführerin Anja Schmidt, Ortsvorsitzenden Reinhard Belling, Schriftführerin Ingrid Wurzbacher, Hans Ströhlein (60 Jahre), 2. Vorsitzende Gisela Punzelt, Hubert Wachter (10 Jahre), stellvertretenden Kreisvorsitzenden Dieter Wolf und Bürgermeister Peter Klinger. Foto: Michael Wunder