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Die WBV und die Sägewerker der Region kommen sich näher

Wallenfels: Auf Vermittlung durch das Projekt „LebensQualität durch Nähe“ kamen die Sägewerker des Landkreises und die Vertreter der Waldbauernvereinigungen zu einem Gesprächskreis „Holz“ zusammen. Kernteamsprecher Wieland Beierkuhnlein, der im Namen des Kernteams eingeladen hatte, sagte eingangs, dass man die Fülle des Rohstoffes Holz bestmöglich nutzen sollte und dabei eine möglichst hohe Wertschöpfung für die Region erreicht. Voraussetzung dafür sei, dass die Waldbesitzer und Sägewerker optimal zusammenarbeiten und das Holz aus der waldreichsten Gegend vor Ort weiter verarbeitet wird. Wie der Kernteamsprecher weiter ausführte, sei die Aktionsgemeinschaft stets bemüht die wirtschaftlichen Grundlagen in der Region zu verbessern. Peter Klinger als Vorsitzender der WBV Frankenwald wies auf die ernorm gestiegene Holzvermarktung hin. Dabei haben sich die drei WBV`en im Landkreis zusammengeschlossen und zu einem leistungsfähigen Unternehmen entwickelt. Gerhard Wunder, auf dessen Anregung die Zusammenkunft stattfand, ging auf die „Hackschnitzelwerke“ ein. Endziel müsse es sein Wärme zu verkaufen, so Wunder. Derzeit habe man gerade im Frankenwald Probleme Investoren für derartige Projekte zu finden. Waldbesitzer und Sägewerker wäre die besten Partner um Gesellschaften gründen zu können. „Der Rohstoff steht vor der Haustür und wir haben die wenigsten Energieerzeugungsanlagen“, sagte Bürgermeister Peter Hänel aus Wallenfels. Die Geschäftsführerin der WBV Antje Hauptvogel ging auf die „Flexibilität“ ihrer Einrichtung ein. Auch sie könne es nicht nachvollziehen, dass man bis nach Österreich vermarkte und vor Ort große Absatzschwierigkeiten hat. Die WBV biete neben der kostengünstigen Holzernte und Vermarktung auch Waldpflegeverträge an. Forstdirektor Michael Schneider vom Amt für Landwirtschaft und Forsten ging zunächst auf die Waldinventur im Jahr 2002 ein. Dort habe man festgestellt, dass es Zuwächse in den Wäldern gab, dies besonders bei den mittleren und kleinen Holzbesitzern. Bei einer Vielzahl von Waldbesitzern sind nur rund 20 Prozent organisiert, in 40 Prozent der Wälder fehle eine stetige Pflege. Die These, dass die Fichte als Reinkultur aufgrund des Temperaturanstiegs nicht überleben kann bestätige sich immer mehr. „Wir brauchen einen gesunden Mix aus kleine und größeren Anlagen, sowohl bei Hackschnitzel- als auch Biomasseanlagen“, sagte Regionalmanager Willi Fehn. Reinhard Müller-Gei meinte, dass das Bestreben „Holz der kurzen Wege“ nichts Neues sei. Mit der WBV sei man wegen verschiedener Probleme nicht so recht ins Geschäft gekommen. Derzeit haben alle Sägewerke die Lager voll, nach den Stürmen tue nunmehr der Käfer sein übriges. Bezüglich der Heizanlagen mit Wärmelieferung müsse die Initiative von den Kommunen ausgehen, sagte Reinhard Müller-Gei. Neben der Befriedigung der bestehenden Kundschaft könne man sich unter bestimmten Umständen seitens der heimischen Säger durchaus eine engere Zusammenarbeit mit der WBV vorstellen. mw