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Der Straßenbau in Tschirn bewegt die Anlieger
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Erstellt am Mittwoch, 17. September 2008 02:00
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Geschrieben von Michael Wunder
von Michael Wunder
Tschirn: Auch wenn sich in der jüngsten Gemeinderatssitzung bei der anstehenden Problematik „Verbindungsweg Pappelstraße zur Hauptstraße“ alle um ein möglichst harmonisches Miteinander bemühten, waren einige „Seitenhiebe“ nicht zu überhören. Die „Bürgerinitiative“ welche im überfüllten Sitzungszimmer auch zahlreich vertreten war, erhielt von den Räten das rederecht. Bürgermeister Peter Klinger, der sich redlich um ein gutes Miteinander bemühte, sagte, dass speziell über die Grundstücksangelegenheiten keine Details in der öffentlichen Sitzung zu beraten seien. Bisher sei trotz Fristsetzung mit den betroffenen Grundstücksanliegern noch kein „fruchtbringendes“ Gespräch zusammengekommen. Geklärt sei mittlerweile die Verkehrssicherheit, welche einen Weg zwischen der Pappelstraße und der Kronacher Straße zulässt. Der Bürgermeister führte aus, dass die benötigte Entfernung von 43 Metern – 40 Meter werden gefordert – „grenzwertig“ sei, aber möglich ist. Auch die Kosten von rund 10.000 Euro würden sich nach einer Kostenschätzung durch ein Ingenieurbüro im Rahmen des machbaren halten. Der Bürgermeister bedauerte zu den Grundstücksangelegenheiten keine weiteren Angaben machen zu können, versicherte den betroffenen Anliegern jedoch, wie der Gemeinderat auch, Unterstützung zu. Anlieger Bruno Punzelt ging als Sprecher der Initiative auf die rechtliche Grundlage ein. Wie er unmissverständlich sagte, sei dort eine öffentlich gewidmete Straße, welche sich im Besitz der Gemeinde besitzt derzeit dem „Verkehr“ entzogen. Seit einem Jahr stehe das Problem nunmehr an und bisher habe sich wenig getan. Er verwies besonders auf die älteren Bürger, welche zu Fuß unterwegs sind und für die dieser Weg – zumindest als Fußgängerweg – unerlässlich sei. Nicht nachvollziehen könne er die Aussage über den Wiesenweg, dort wurde eine Verbindung mit einem Gefälle von 24 Prozent geschaffen, als Ersatz zu sehen. Eine älter Bürgerin fügte hinzu: „Seit 70 Jahren gehe ich diesen Weg, wir hätten gar nicht zulassen dürfen, dass dieser geschlossen wird“. Nachdem der Bürgermeister nochmals auf die schwierigen Grundstücksverhandlungen hinwies, wo auch das Staatliche Bauamt in die Verhandlungen einbezogen war, meldeten sich fast alle Räte zu Wort. Während Günter Böhnlein forderte „zum gegebenen Wort zu stehen“ sahen Peter und Stefan Hofmann die Verkehrssicherheit als Problematisch an. Letztendlich einigte man sich einstimmig darauf alles daran zu setzten, dass die Anlieger wieder einen Fußweg im besagten Bereich erhalten. Eine kurze Diskussion entfachte sich auch über die Sanierung des Kriegerdenkmals. Der Bürgermeister informierte, dass man im Zuge der Umgestaltung des Kirchenvorfeldes den schlechten Zustand festgestellt habe. Bauträger sei hier jedoch nicht die Teilnehmergemeinschaft sondern die Gemeinde allein, deshalb werde man „nur“ mit einen Zuschuss von 50 Prozent bedacht. Es wurde schließlich einstimmig beschlossen im Zuge der laufenden Maßnahme bei der Kriegerdenkmalskapelle eine ordentliche Entwässerung zu schaffen. Des Weitern soll die Dacheindeckung erneuert und im Innenbereich Sanierungsmaßnahmen durchgeführt werden, was zu Gesamtkosten von 10.000 Euro möglich ist. Gemeinderat Roland Hofmann sprach die Gesamtgestaltung in diesem Bereich an. Er habe sich, ohne die Maßnahme schlecht reden zu wollen, die Gestaltung der neuen Mauer mit den schmalen Treppen etwas anders vorgestellt, sagte er mit Blick auf die einst stattliche Kirchenmauer. Mit der Erneuerung der Fenster im Obergeschoss des Gemeindehauses fand eine weitere investive Maßnahme einstimmiges Einvernehmen der Räte. Von denen im Haushalt vorgesehenen Mitteln in Höhe von 15.000 Euro erwarte man auch eine Senkung der Energiekosten. Im Interesse eines schönen Ortsbildes schloss man sich der Wiesenmahd durch den Landschaftspflegeverband an. Sollte dieser mit den Grundstückseigentümern im Ködeltal eine Fichtenentnahme vereinbaren, werde man dies zwar befürworten, jedoch könne man eine Kostenbeteiligung seitens der Gemeinde sowohl für die Entfernung als auch der sich anschließenden Rekultivierung nicht leisten. Der Bürgermeister informierte, dass man zwischenzeitlich eine schriftliche Mitteilung wegen des Ausbaus der Staatsstraße in Richtung Effelter erhalten habe. Nachdem die Maßnahme nicht im vordringlichen Ausbauplan sei, werde man versuchen aus „Erhaltungsmittel“ eine punktuelle Verbesserung zu erreichen und Gefahrenstellen zu entschärfen. Wegen eines gewünschten Radwegs im dortigen Bereich müsse man Eigeninitiative ergreifen und zunächst mit der Nachbargemeinde reden. Eingangs der Sitzung konnte Bürgermeister Peter Klinger die Absolventin Carolin Keim zum Abitur mit einem Notendurchschnitt von 1,8 gratulieren. Im Namen der Gemeinde überreichte er zur starken Leistung ein heimatkundliches Jahrbuch mit Widmung und einen Blumenstrauß. mw
Streitobjekt in der jüngsten Sitzung des Gemeinderats in Tschirn. Dort wo jetzt ein Haufen Steine lagert wollten die Anlieger wieder ihren „offiziell noch bestehenden“ Verbindungsweg. Foto: Michael Wunder
Bürgermeister Peter Klinger beglüclwünschte Carolin Keim zum bestandenen Abitur mit der Gesamtnote von 1,8. Foto: Michael Wunder