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Am kommenden Wochenende feiert Nordhalben Kirchweih
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Erstellt am Montag, 29. September 2008 02:00
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Geschrieben von Michael Wunder
Nordhalben: Mit Vlado Kumpan wird einer der besten Trompeter das Kirchweihwochenende in Nordhalben eröffnen. Am Samstag findet ein Orgelkonzert in der Pfarrkirche statt und am Abend kommt für die Jugend AUDIO GUN in die Nordwaldhalle. Höhepunkt des Wochenendes wird das Hochamt am Sonntag um 10.15 Uhr in der Pfarrkirche St. Bartolomäus, wozu die gesamte Pfarrgemeinde herzlich eingeladen ist. Ebenso würde man sich über eine zahlreiche Beteiligung an der Kirchenparade, welche um 10 Uhr am Lindenplatz beginnt, freuen.
Zur Umfangreichen Geschichte des Gotteshauses St. Bartolomäus
Bereits ca. 1690 zeigte der Vogt Wolf Beerschneider in einer Amtsbeschreibung den Bauzustand der beiden Nordhalbener Kirchen folgendermaßen auf: „…. ist die Pfarrkirche dem hl. Apostel Bartholomäi und die Kapelle der seligsten Jungfrau Maria dediziert (geweiht); letztere ist noch gut Bau und mit einer Orgel geziert, die Pfarrkirche aber baufällig“. Der schlechte Zustand der Pfarrkirche führte alsbald zur Errichtung einer neuen Kirche, dies und das weitere ist der von Harald und Horst Wunder verfassten Nordhalbener Chronik aus dem Jahr 2004 zu entnehmen. Nach einer nicht nachprüfbaren Nachricht soll Pfarrer Johann Hoffmann im Jahre 1702 mit dem Neubau begonnen haben. Wahrscheinlich ließ er damals die alte baufällige Kirche abreißen und dann die Ausschachtungsarbeiten beginnen, bei denen die Gemeindemitglieder ihre Fronarbeit leisteten. Just in dieser Zeit, 1706, hatte nämlich die Nordhalbener Bürgervertretung ausdrücklich bestätigt, dass bei einem Kirchenbau die Pfarrei das Geld für die Handwerker und das Material gibt, die Bewohner der Marktgemeinde aber seit alters dabei Frondienste verrichten. So konnte der Grundstein am 4. Mai 1707 gelegt worden, weshalb man auch im vergangenen Jahr auf 300 Jahre Grundsteinlegung zurück blickte. Die Einweihung geschah den 25. Juli 1715 von Herrn Johann Werners, Bischof zu Dragon. Die Weihe der Kirche wurde von dem Bamberger Weihbischof Johann Wernern Schnatz, Titularbischof von Dragon, vorgenommen. Wie aus der Bauzeit zu schließen ist, wurde die Kirche im Barockstil erbaut. Sie fiel dem großen Brand von 1856 zum Opfer, sofort danach begann man mit dem Wiederaufbau, der Grundstein an der südwestlichen Ecke der Kirche trägt die Jahreszahl 1858 als Grundsteinlegung. Bereits in den 20er Jahren des vorhergehenden Jahrtausends war die Seelenzahl der katholischen Pfarrgemeinde größer geworden, so dass die Kirche längst zu klein war, um die Gläubigen zu fassen, deshalb wurde 1928 das Seitenschiff angebaut. Dort hat während des Krieges auch eine Bombe eingeschlagen, dessen Spuren in der Decke noch heute zu sehnen sind. Pfarrer Johann Gumbrecht ließ in den 50er Jahren den Innenraum des Gotteshauses neu gestalten. So wurden 1957 eine Heizung und neue Bänke eingebaut, sowie die Wände mit Mosaiken verziert. In der jüngeren Geschichte veranlasste der ehemalige Pfarrer Hans Martin in den Jahren 1987/88 die Umgestaltung des Chorraumes. Der alte Altar wurde mit der dunklen Marmorverkleidung des Chorraumes entfernt und an seine Stelle ein Wandtabernakel errichtet. Zur neuen Ausstattung zählen Altar, Ambo, Taufbecken und Osterleuchter sowie zwei Stelen für Evangeliar bzw. Öle und Ewiges Licht. Anfang dieses Jahrtausends wurde das Gotteshaus von Grund auf renoviert. Vor zwei Jahren konnte nach weiteren Umbau- und Sanierungsarbeitern die neue Rieger Orgel ihren Dienst aufnehmen, seitdem finden regelmäßig auch Orgelkonzerte dort statt. Im vergangenen Jahr erfolgte auch die Zusammenlegung der Gemeinden Nordhalben, Steinwiesen und Wallenfels zu einem „Pfarrverbund“, gleichzeitig nahm Pfarrer Richard Reis seinen Dienst und Gemeindereferent Bernd Sorgenfrei kam nach Nordhalben. In diesem Jahr wurde die langjährige Mesnerin Monika Hable nach über 25- jähriger Dienstzeit feierlich verabschiedet. mw
Das Kirchweihprogramm
Die verschiedenen Nordhalbener Gaststätten laden am gesamten Wochenende mit diversen Kirchweihspeisen zum Genießen ein. Auftakt in der Nordwaldhalle ist am Freitag mit Vlado Kumpan und seinen Musikanten, einer der bekanntesten und besten Blaskapellen Europas gibt bereits zum vierten Mal seine Visitenkarte in Nordhalben ab. Die mährische Kapelle errang 2003 den Titel des „Europameisters der Blasmusik in der Profiklasse“ und gehört seitdem zum gefragtesten Ensemble in dieser Art. Die 13 am Konservatorium ausgebildeten Musiker bieten mit ihren Instrumenten Spitzenleistungen, wobei aber auch der Spaßfaktor nicht zu kurz kommt. Im Rahmen ihrer diesjährigen Tour stellt Vlado Kumpan auch seine neue Solo-CD „Himmlische Trompete“ sowie die Kapelle die „Goldene Klassiker“ dem Nordhalbener Publikum vor. So werden die treuen Fans des Ausnahme-Trompeters wieder voll auf ihre Kosten kommen. Beginn des Konzerts in der Nordwaldhalle ist um 20 Uhr, Karten gibt es im Vorverkauf in der Gemeindeverwaltung und an der Abendkasse. Bevor am Samstagabend AUDIO GUN die Nordwaldhalle zum Beben bringt, findet um 18.30 Uhr noch ein Orgelkonzert in der Pfarrkirche statt. Dazu konnte der aus dem Landkreis Kronach stammende Markus Blomberger als Gastorganist gewonnen werden. Der Musiker gibt zu den einzelnen Stücken, welche er auf der Rieger-Orgel spielt, auch interessante Informationen. Der Musikverein der gleichzeitig zur Unterhaltung aufspielt, lädt am Sonntagnachmittag in die Nordwaldhalle ein. Am Montag ist der traditionelle Markttag in der Amlichstraße. Die heimische Musikkapelle zieht an diesem Tag durch die Straßen und erfreut mit Kärwa- Ständchen. Zum Ausklang lädt die Mutter/Kind Gruppe am Montagnachmittag zu Kaffee und Kuchen in die Nordwaldhalle ein, an der auch ein Vergnügungspark zur Verfügung steht. mw
Die Kirchengemeinde versteht es auch gemeinsam Feste zu feiern, wie hier nach dem Fronleichnamsfest. Foto: Michael Wunder
Die an einer Einsenkonstruktion befestigten Glocken im Turm verrichten ihre Dienste teils „Viertelstündlich“. Foto: Michael Wunder