Schlagzeilen:
Die Bäuerinnen sind das Herz und der Motor des ländlichen Gebiets
- Details
-
Erstellt am Sonntag, 12. Oktober 2008 02:00
-
Geschrieben von Michael Wunder
von Michael Wunder
Neukenroth: Das diesjährige Kreiserntedankfest stand ganz im Zeichen des 60- jährigen Gründungsfestes der Landfrauen im Bayerischen Bauernverband. Für die Festveranstaltung wurde deshalb auch ein anderer Rahmen, als in den Vorjahren, gewählt. Nach dem Gottesdienst in der Pfarrkirche St. Katharina zog man unter den Klängen des Musikvereins Neukenroth zur Zecherhalle, wo die Musiker zunächst die Mittagszeit überbrückten. Dort konnte man in der bewirteten Halle auch das Mittagessen einnehmen. Dekan Baptist Schaffer sagt in seiner Predigt, dass eine gute Ernte auch einen guten Erlös bringe. Die Ernte jedoch trotz hochtechnologischer Computer nicht gemacht, sondern nur gefördert werden kann. Die Natur sei ein Geschenk an die Menschheit und müsse von dieser auch so betrieben werden das nachfolgende Generationen noch davon leben können. Das offizielle Festprogramm in der Zecherhalle eröffnete der „Steinberger Michel“ mit einem Sketch als Rot-Kreuz Sammler. Der BBV-Bäuerinnenchor Kronach unter der Leitung von Elfriede Angermüller, welcher den gesamten Nachmittag mitgestaltete, führte musikalisch ins Programm ein. Kreisobmann Ewald Münch dankte in seinen Grußworten vor allem den Gastgebenden Ortsverband für das mittlerweile dritte Kreiserntedankfest in Neukenroth, welches hauptsächlich unter der 60 Jahrfeier der Landfrauen stand. Diese hätten nach dem zweiten Weltkrieg die Höfe wieder mit aufgebaut und in den Familienbetrieben einen Großteil der Arbeit verrichtet.
Wie er weiter sagte, sei Wachstum und Leben von der Natur vorgegeben und mache niemals halt. Bei der Saht haben alle die Hoffnung das es zu einen guten Ergebnis kommt und man am Ende die Früchte der harten Arbeit ernten kann. Man sei dankbar, dass es in der jüngeren Geschichte keine Hungersnot mehr gab und immer genügend Lebensmittel zur Verfügung standen. Trotz heutiger technischer Hilfen sei die Arbeit der Bauern hart und von Mühen geplagt, sagte der Obmann. Die Präsidentin des Deutschen Landfrauenverbandes Brigitte Scherb befasst sich in ihrer fulminanten Rede vorwiegend mit den Zukunftsaufgaben. Sie zeigte sich von der Leistung der Frauen im Kronacher Raum beeindruckt, appellierte jedoch immer wieder auf Neues zu setzten und das Image der Landwirtschaft zu stärken. Nur gemeinsam könne man den Herausforderungen der Zukunft gerecht werden, deshalb seien auch rund eine halbe Million Landfrauen in 12000 Vereinen und 30 Ortsverbänden organisiert. „Gemeinsam Lernen, sinnvoll Leben“ sei das Motto an den sich die Landfrauen stets orientiert haben. Durch starkes Engagement und Verantwortung in den Verbänden versuche man Einfluss auf die Entscheidungen in Politik und Wirtschaft zu nehmen, welche den ländlichen Raum betreffen. Sie stellte die Frage, was wäre der ländliche Raum ohne die Landwirtschaft und Bäuerinnen. Die Frauen sorgen für ein lebendiges Landleben, sie sind Herz und Motor des ländlichen Gebiets und gleichzeitig die Seele in den Familienbetrieben. Gerade die junge Generation zeichne sich durch eine hervorragende Ausbildung aus und beeindrucke mit Elan und Energie. In der Landwirtschaft bringe viele selbständige Frauen – weit mehr als in anderen Branchen – Haushalt, Familie und Ehrenamt unter einen Hut. Wie die Präsidentin weiter sagte, seien Leistungen für die Familien gut angelegte Zukunftsinvestitionen. „Mit den Milliarden, welche derzeit für die Sanierung von Banken aufgewendet werden, könnte man in diesem Bereich viel erreichen“, sagte sie zur aktuellen Situation. Sie forderte faire Wettbewerbsbedingungen im internationalen Geschäft und erteilte Metropolregionen eine klare Absagte. Das Land sei Erholungs- und Lebensraum und die vorhandene Lebensqualität müsse auch künftig durch die Landwirtschaft erhalten werden. Markenzeichen der Landfrauen sei schon immer Bodenständigkeit, Bewährtes zu erhalten und Machbares anzupacken, so Brigitte Scherb. Noch vor den Grußworten verschiedener Ehrengäste konnte Obmann Ewald Münch die Familie Martin aus Wickendorf mit der Altbesitzurkunde auszeichnen. Der landwirtschaftliche Betrieb wird dort seit mindestens 1802 in der mittlerweile siebten Generation betrieben. Kreisbäuerin Rosa Zehnter ging auf die sechs Jahrzehnte währende Geschichte der Landfrauen im Bauernverband ein. Mit einer Ausstellung aus früherer Zeit, die verschiedene Frauen der Kreisvorstandschaft zusammengetragen haben endete am Nachmittag das diesjährige Erntedankfest. mw
Die Altbesitzerurkunde konnte die Familie Martin aus Wickendorf in Empfang nehmen. Im Bild v.l. die Präsidentin des Landfrauenverbandes Brigitte Scherb, Kreisbäuerin Rosa Zehnter, Obmann Ewald Münch sowie Egon, Annemarie und Andre Martin. Foto: Michael Wunder
Kreisbäuerin Rosa Zehnter (rechts) stellte der Präsidentin des Deutschen Landfrauenverbandes Brigitte Scherb die Ausstellung aus vergangenen Zeiten vor. Mit im Bild der Obmann des Bauernverbandes Ewald Münch. Foto: Michael Wunder