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Noch keine Entscheidung wegen DSL-Anschluss in Tschirn

Tschirn: Allein eine Stunde dauerte die lebhafte Diskussion um den DSL Anschluss von Tschirn in der jüngsten Gemeinderatssitzung und wurde schließlich ohne Beschluss auf die nächste Sitzung verschoben. Bürgermeister Peter Klinger verwies auf ein nicht „wirtschaftliches Maß“ der DSL Anbindung von Tschirn, weshalb viele Bürger den Wunsch geäußert haben, hier Abhilfe zu schaffen. Der Bürgermeister bezeichnete die Ausgangslage von Tschirn als gut, weil das Glasfaserkabel von Nordhalben nach Teuschnitz an Tschirn vorbeilaufe. Die vom Land aufgelegten Förderprogramme kommen wegen der Mindestauftragssumme und den Ausschreibungsmodularitäten nicht in Frage, sagte Klinger. Wie er weiter berichtete stehen laut Auskunft der Telekom zwei Alternativen zur Auswahl. Will die Gemeinde eine einheitliche Geschwindigkeit und somit das DSL 6000 für den gesamten Ort, muss die Gemeinde rund 30.000 Euro Eigenbetrag aufbringen, dazu sind auch Erdbaumaßnahmen im Ort notwendig. Er favorisiere die zweite Lösung, wonach rund 2/3 der Einwohner auf DSL 6000 und rund 1/3 der Nutzer im „Außenbereich“ auf mindestens DSL 3000 zurückgreifen können. Damit würden keine Baumaßnahmen im Ort notwendig und mit relativ überschaubaren Mitteln von 11.000 Euro eine wesentliche Verbesserung erzielt. In der Diskussion, wo sich alle Ratsmitglieder beteiligten, sprach sich Stefan Hofmann gegen eine „Zweiklassengesellschaft“ aus und fand eine Gleichbehandlung für angemessen. Peter Hofmann wollte eine zukunftsorientierte Lösung, wobei etwas „gescheites“ für die Bürger rauskommen sollte. Christian Alber und Thomas Förtsch verwiesen auf die Zeitschiene und die notwendigen Baumaßnahmen, während Günter Böhnlein auf einen Mindeststandart der Telekom einging. Zweiter Bürgermeister Josef Rosenbaum appellierte schnell zu Handeln, zumal die derzeitige Lage total unbefriedigend sei und vor allem die Kinder und Jugendlichen das Medium für die Schule brauchen. Im Hinblick auf die Zeit und die Gemeindefinanzen sprach er sich für die „kleine Lösung“ aus, welche für alle eine wesentliche Verbesserung bringt und auch zu einem späteren Zeitpunkt noch aufgerüstet werden kann. Von einem „Superangebot“ seitens der Telekom sprach der Geschäftsleitende Beamte Thomas Weber, er erläuterte auch die rechtlichen Hintergründe. Nachdem seitens einiger Ratsmitglieder auch noch DSL 16.000 in die Diskussion eingebracht wurde und keiner wegen der notwendigen Baumaßnahmen richtig Bescheid wusste, wurde der Punkt ohne Beschluss vertagt. Dabei half auch der nochmalige Aufruf des Bürgermeisters nichts, welcher von einer enormen Verbesserung bei einem vernünftigen Aufwand bei der „kleinen Lösung“ sprach. Einverstanden zeigten sich die Gemeinderäte zum Vergehen der KAG- Abrechnung von der Kreuzung bis Einmündung Pappelstraße. Die vom Bürgermeister vorgelegte Handlungsweise, wonach die Endabrechnung nach der Abrechnung der Vermessung zum Anfang des nächsten Jahres stattfindet, wurde einstimmig befürwortet. Der Bürgermeister informierte, dass man im Kostenrahmen geblieben sei und die Kostenschätzung fast hundertprozentig eingehalten habe. Weiterhin informierte er, dass man in der nächsten Sitzung einen Jugendbeauftragten bestellen will. Zur Kenntnis gab er das Ergebnis eines Gesprächs mit den Beteiligten zwecks Verbindung Waldweg zur Kronacher Straße, wonach sich derzeit nichts verwirklichen lasse. Peter Klinger ging auch kurz auf die Gestaltung des Kirchenumfeldes ein, die Baumaßnahme werde am 5. Dezember mit einer offiziellen Feier seinen Bestimmungen übergeben. Das Beleuchtungskonzept kritisierte Gemeinderat Roland Hofmann in zweifacher Hinsicht, er bezeichnete die Leuchten wie eine „Slalomhang“, weiterhin entstehen der Gemeinde durch die sieben neu geschaffenen Lampen weitere Folgekosten. Zweiter Bürgermeister Josef Rosenbaum regte an sich Gedanken über einen Standort für die Schaukästen zu machen, welche einst an der Kirchenmauer angebracht waren. Roland Hofmann forderte eine Kostenaufstellung der durchgeführten Baumaßnahmen Pappelstraße zur Wiesenstraße. Bevor Christian Alber zum Abschluss einer lebhaften Sitzung noch wegen der Hintergründe des „Gehsteigbelags“ in der Lehestener Straße anfragte, lieferten sich Peter Hofmann und Bürgermeister Peter Klinger ein eifriges Wortgefecht. Letzterer hatte nach den Worten von Peter Hofmann seinen Chef Dr. Scherr in der Sparkasse in Kronach besucht und ihm angeschwätzt. Er habe den Sparkassenvorstand darauf hingewiesen, dass er Sachen aus der nichtöffentlichen Gemeinderatssitzung in der Gaststätte erzählt habe. Bevor der Bürgermeister als Sitzungsleiter die Diskussion lautstark beendete, erwägte Peter Hofmann eine Verleumdungsklage gegen den Bürgermeister. mw