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Daheim ist es doch am schönsten

Rückkehrer: Zwei junge, befreundete Frauen kehrten in ihre Heimatgemeinde zurück. Dabei brachten sie auch ihre inzwischen gegründeten Familien mit in die Klöppelgemeinde. von Michael Wunder Nordhalben: Nach Ausbildung und einiger Jahre Arbeit als Fachkräfte kehrten Birgit Färber-Müller und Tanja Wernard wieder in ihre Heimatgemeinde zurück. Zur Freude vieler brachten die einst allein „ausgewanderten“ jungen Frauen, die inzwischen verheiratet sind, neben ihren Ehemännern auch drei Kinder mit. Sowohl Birgit Färber-Müller, als auch Tanja Wernard (geborene Schirmer) besuchten – zwar in unterschiedlichen Jahrgangsstufen – die Grund- und Hauptschule in Nordhalben, der sich die Mittlere Reife in Kronach anschloss. Während es die heute 34- jährige Birgit Färber-Müller nach einer Lehre bei Loewe für zwei Jahre in eine Sprachschule nach Bamberg zog, begann Tanja Wernard eine Ausbildung zur Krankenschwester im Klinikum in Hof. Nach einer halbjährigen Tätigkeit in einem anderen Berufsfeld in Nürnberg zog es Tanja Wernard, die vorher schon mit einem ebenfalls am Klinikum in Hof beschäftigten Arzt befreundet war, ins Klinikum nach Starnberg, um ihren erlernten Beruf weiter ausüben zu können. Obwohl sie die Zeit als sehr schön, mit einem super Arbeitsplatz bezeichnete, zog sie zunächst wieder fest nach Hof, wo sie während der zwei Jahre in Starnberg mit ihren späteren Ehemann eine „Wochenendbeziehung“ führte. Ausschlaggebend war neben der „Liebe“ auch der teuere Lebensunterhalt in der Münchner-Gegend, blickte sie jetzt zufrieden zurück. Bevor sie in ihre Heimatgemeinde zurückkehrte war sie weitere zweieinhalb Jahre in Hof. Dort hatte sich zuvor auch schon ihre frühere Nachbarin Birgit Färber-Müller niedergelassen und elf Jahre in einem Reisebüro gearbeitet. Für beide Familien stellte sich nunmehr die Frage ob sie die Kinder in der Stadt, ohne Verwandtschaft oder in ihren Heimatorten mit der Unterstützung der Eltern großziehen. Beide betonten, dass auch Hof – obwohl diese Stadt nicht gerade als Traumstadt zu bezeichnen ist – auch Vorteile bot, wo es sich gerade als Single gut leben lässt. Schließlich haben bei beiden Familien die Kinder den Ausschlag gegeben, wieder – unabhängig voneinander – nach Nordhalben zurück zu kehren. Zwischenzeitlich sind die beiden dreijährigen Töchter Sophia und Lina im Kindergarten bei den Tanten, wo bereits ihre Mütter waren. Auch die drei Monate alte Hannah der Familie Wernard wird dorthin folgen. Die Freundschaft der beiden Frauen, die zu Kindeszeiten nur einige Meter voneinander entfernt aufwuchsen, ist während der gesamten Zeit nicht abgerissen. Sie bezeichneten den Zusammenhalt in der Ortschaft, wo man einander kennt als wesentlich besser als in der „anonymen“ Stadt. Auch die Ruhe, welche auf dem Land in den verschiedensten Visionen zu erleben ist, sei dem Lärm der Großstadt vorzuziehen. Die Kinder könnten sich im Gegensatz zur Stadt frei bewegen und in den Gärten und Wohnhäuser rumtollen. Mit der „Grundversorgung“ in Nordhalben sind die beiden jungen Familienmütter auch recht zufrieden, wenn auch hier das Angebot nicht in allen Bereichen mit der Stadt vergleichbar ist. mw


Nicht nur die in Nordhalben aufgewachsenen Birgit Färber-Müller (links) mit Tochter Sophia sowie Tanja Wernard mit Tochter Lina (im Vordergrund die dreimonatige Hannah), sondern auch die Ehemänner haben sich in Nordhalben eingewöhnt. Foto: Michael Wunder