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Strauß-Tochter Monika Hohlmeier beim JU Kreisverband Kronach

von Michael Wunder Kronach: Herzlich, aber nicht überschwänglich war der Empfang für Monika Hohlmeier bei der Jahresauftaktsfeier des Kreisverbandes der Jungen Union. Die Strauß-Tochter und ehemalige Kultusministerin ist in einer „Blitzaktion“ durch den CSU Bezirksvorstand Oberfranken als (Spitzen) Kandidatin für die Europawahl im Juni diesen Jahres nominiert worden. Seitdem herrscht Überraschung an der Parteibasis und in der Bevölkerung. Um die Person Monika Hohlmeier sowie um deren Nominierung walten seitdem wilde Gerüchte und großes Medieninteresse, was auch beim Empfang auf der Festung Rosenberg nicht anders war. JU Kreisvorsitzender Jonas Geissler wies in freundlicher Art, noch vor dem Festessen darauf hin, dass es sich um eine interne Veranstaltung handelt und untersagte das Filmen der Fernsehteams. Monika Hohlmeier sprach in ihrer Vorstellung von einer nicht erwarteten Nominierung und einer „spannenden Nacht“. Wert legte sie darauf, dass im Vorfeld keine Mauscheleien geschehen seine und ihr die gleichen Chancen gewährt wurden wie den weiteren vier Bewerbern. Die Nominierung sei eine kurzfristige Entscheidung gewesen, die Tätigkeit im Europäischen Parlament hingegen solle langfristig Bestand haben, sagte die noch Oberbayerin. Der neue CSU-Generalsekretär und Bezirksvorsitzende Karl-Theodor zu Guttenberg wie auch Parteichef Horst Seehofer haben sich die Nominierung nicht leicht gemacht und eine wohlüberlegte Entscheidung getroffen, so Hohlmeier. Gesamtziel müsse es sein, wieder neun Abgeordnete ins Europaparlament zu entsenden, wobei die CSU die einzige Partei ist, welche nur ein Bundesland vertritt. Sie verwies in ihrem kurzen Statement auf die guten Beziehungen zu Oberfranken und den Menschen für die sie Kämpfen möchte. „Ich werde keinen Gespräch aus dem Weg gehen und mich der Diskussion mit jeden stellen“, sagte sie. Mit durchaus kritischen Fragen wendete sich eine Reihe von Besuchern an die Bewerberin. Stark kritisierte Andreas Seelow die Art und Weise der Nominierung welche in einer Nacht-und-Nebel-Aktion vollzogen wurde. „Dies sei nicht der Stil, den sich die Junge Union wünscht“, sagte er. Sehr enttäuscht sei man auch vom Bezirksvorsitzenden, welchen man bisher starke Unterstützung zukommen lies. Bernd Liebhardt verwies auf die Ausgangssituation, welche „nicht neu gewesen sei“, er kritisierte die fehlende Information im Kreisvorstand und den Ortsverbänden. Man habe weder aus dem Wahldebakel gelernt, noch sei man bemüht den CSU-Slogan „Näher am Menschen“ rüber zu bringen, sagte Bastian Förtsch. Oliver Schwämmlein, der die Gastrednerin als kompetent und charmant bezeichnete, sah wie Bernd Rebhan Probleme die Menschen hier zu erreichen. „Es ist nach dem Verlust des fränkischen Ministerpräsidenten schwierig den Leuten klarzumachen, dass jetzt eine Oberbayerin für Oberfranken das Beste sei, sagten beide. Auf die Frage, wie man den „Durchbruch“ der Union erreichen könne, antworte sie: Man müsse auf eine alte Methode zurückgreifen und das persönliche Gespräch mit dem Bürgern suchen. Sie sei sich für nichts zu schade und habe als „Listennachfolgerin“ auch die nötige Zeit sich den Problemen der Menschen anzunehmen. Vermehrt müsse man auch, speziell um junge Bürger anzusprechen, das Internet nutzen. JU ist flexibel und schnell Die Flexibilität und Schnelligkeit stellte die Junge Union erneut unter Beweis und „verpflichtete“ die neue Kandidatin Monika Hohlmeier zu ihren ersten Auftritt in Kronach nach der Nominierung. Politisch wünschte dabei der JU Kreisvorsitzende Jonas Geissler der Partei ein besseres Jahr als das Vergangene, wobei die JU trotz vieler Wahlniederlagen noch recht gut abgeschnitten habe. Mit Kathrin Gwosdek habe man einen hervorragenden Landtagswahlkampf geboten und ein respektables Ergebnis erzielt, blickte der JU Kreisvorsitzende auf die Wahlen im vergangenen Jahr zurück. Auch bei der Kommunalwahl konnte man recht gut abschneiden, während man die Anzahl der Mandate im Kreistag halten konnte wurden in die Stadt- und Gemeinderäte vermehrt junge Leute gewählt. Dies zeigt, dass man als Junge Union von den Wählern wahrgenommen wird, so Geissler. Die neuen Erfahrungen in einer Koalition arbeiten zu müssen hätte man sich gerne erspart, sagte der örtliche Landtagsabgeordnete Christian Meißner, welcher sich auch bei der JU für die Unterstützung bedankte. Er appellierte an Geschlossenheit in der Partei und wies auf die beiden wichtigen Wahlen in diesem Jahr hin. Weiter Grußworte sprachen Heinz Hausmann, Bernd Liebhardt und Rudi Daum. Zitate des Tages: Wer soll der CSU das Kämpfen wieder lernen, wenn nicht die Junge Union. Landtagsabgeordneter Christian Meißner Ich habe im Sinne Oberfrankens nachgedacht. Monika Hohlmeier Oberfranken Kandidatin für das Europaparlament Wenn es zur guten alten Zeit den Namen Strauß nicht gegeben hätte, müsste man ihn heute erfinden. Rudi Daum Landtagsabgeordneter a.D. Die Junge Union sind alles meine Nachfolger. Rudi Daum Landtagsabgeordneter a.D. Ich habe es mir trotz Erkältung nicht nehmen lassen, bei meiner Jungen Union zu sein. Rudi Daum Landtagsabgeordneter a.D. Mit der Monika haben wir eine Chance, ohne ihr gehen wir von vorneherein leer aus. Rudi Daum Landtagsabgeordneter a.D.


Monika Hohlmeier war von den Medien bei ihren ersten öffentlichen Auftritt in diesem Jahr wieder stark umworben. Trotz eisiger Kälte warteten zahlreiche Journalisten auf der Festung Rosenberg auf das Eintreffen der Ex-Ministerin. Im Innern war das Filmen nur kurz erlaubt. Foto: Michael Wunder


Der "Stauß" des Frankenwaldes Rudi Daum begrüßte zu erst Monika Hohlmeier und lief später in den Gewölben der Festung zur "Höchstform" auf: Er brachte die jungen Leute trotz Erkältung mit seinen flotten Sprüchen desöftern zum lachen. Foto: Michael Wunder