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Adventskalender – heute 23. Dezember alte Schule in Heinersberg

von Michael Wunder

Heinersberg: Einen Tag vor dem Heiligen Abend, blicken wir mit unserem Adventskalender heute auf die Freiwillige Feuerwehr bzw. Dorfgemeinschaft Heinersberg, welche die Hausnummer 23 trägt.

Die „alte Schule“ dient seit vielen Jahren auch als Begegnungsstätte für alle größeren Veranstaltungen im Nordhalbener Ortsteil. Die Verantwortlichen der Wehr mit Vorsitzenden Horst Hartenstein an der Spitze, gewährten uns deshalb einen „Einblick hinter die Kulissen“ des ehrwürdigen Gebäudes. Dieses wurde bereits Mitte der zwanziger Jahre des letzten Jahrhunderts – im gleichen Zeitraum wie das Gotteshaus im Grund – als „Gesamtschule“ errichtet. Rund vier Jahrzehnte diente es als Schule für die Heinersberger Kinder, welche alle (Klassen 1 bis 7, später 1 bis 9) in einem Klassenraum unterrichtet wurden. Horst Hartenstein erinnert sich noch an seine eigene Schulzeit in Heinersberg, wo ein Lehrer rund 30 Kinder aller Altersstufen unterrichtete. Der „Dorfschullehrer“, welcher auch die Wohnung im Obergeschoss bewohnte, war gleichzeitig Hausmeister und Hausverwalter. Ein weiterer kleiner Teil diente bereits zu dieser Zeit als Gemeindebüro für den damaligen Bürgermeister. Dies änderte sich auch nicht, als Ende der 60er Jahre die Heinersberger Kinder der Volksschule in Nordhalben zugewiesen wurden. Noch Jahre vor der Eingemeindung von Heinersberg nach Nordhalben hat der damalige Bürgermeister dem Saal durch einen Anbau vergrößern lassen, um auch die Möglichkeit für „größere Veranstaltungen“ in Heinersberg zu bieten. Nach der Gebietsreform diente das Gebäude Veranstaltungen aller Art. Neben den Posaunenchor, welcher seit bestehen des Gebäudes dort seine Übungsstunden durchführt, nutzte die Feuerwehr dieses seit der Schließung der einzigen Gaststätte als Unterrichtsraum. Das nahe gelegene Feuerwehrhaus bot diesbezügliche keine Möglichkeit und gleichzeitig wurde die einzige Gastwirtschaft im Jahre 1998 geschlossen, weshalb Handeln angesagt war. Die Heinersberger sanierten deshalb in Eigenregie mit großem Aufwand den Saal in der alten Schule und eröffneten dort auch eine kleine Gaststätte. Vor zwei Jahren wurde diese jedoch, nicht zuletzt wegen der Problematik mit dem Rauchverbot, wieder aufgegeben und dient seitdem als „Rundumpaket“ für alle örtlichen Veranstaltungen. Zwischenzeitlich wurden immer wieder Sanierungen auch im Außenbereich durchgeführt und von der Jugend ein Raum in Obergeschoss geschaffen. Neben den bereits angesprochenen Posaunenchor und der Feuerwehr wird das Gebäude für kirchliche Veranstaltungen, durch den Frauenkreis und den Frauenstammtisch und nicht zuletzt durch die gesamte Dorfgemeinschaft genutzt. Die Feuerwehr als „Hauptnutzer“ zeigt sich auch für die Gebäudepflege und den Unterhalt verantwortlich. Auf die Brandsicherheit eingehende meinte man seitens der Feuerwehr, dass es seit vielen Jahren, mit Ausnahme des Adventskranzes im Gotteshaus, nur noch Elektrokerzen gibt. Obwohl der kleine Ortsteil in den letzten Jahren von größeren Bränden verschont blieb, rufen sie alle auf, gerade in der Weihnachtszeit vorsichtig mit Kerzen und offenen Feuer umzugehen. Mit einer klimmenden Zigarette im Unterrichtsraum habe man vor viele Jahren selbst böse Erfahrungen machen müssen und es sei glücklichen Umständen zu verdanken, dass es nicht zum Brand kam. Mit Ausnahme des aussagekräftigen Namens, der heute noch als „alte Schule“ bestand hat, erinnert nur noch wenig an die Schule, sondern vielmehr weist das schmucke Gebäude als einzige Begegnungsstätte auf eine intakte, wenn auch „schmelzende“ Dorfgemeinschaft hin.

2009 - Adventsfenster I (19.12.09)

Die „Stützen der Dorfgemeinschaft“ (v.l.) Lydia Thieroff, Horst Hartenstein, Siegfried Rudiak und Gemeinderat Michael Franz sorgen während des gesamten Jahres für geordnete Verhältnisse in und um der „alten Schule“. Foto: Michael Wunder