Schlagzeilen:Der Friede ohne Gott ist nicht möglich
Neuengrün: Auch in diesem Jahr luden die Dekanate Kronach und Teuschnitz zur Friedenswallfahrt nach Neuengrün ein. Als Festprediger am Friedenskreuz oberhalb des Runddorfes konnte der Militärpfarrer Johannes Lang aus Amberg gewonnen werden. Dieser sagte, dass der Friede in aller Welt von den Herzen der Menschen ausgehen müsse. Auch viele Jahre nach dem letzten Krieg in Deutschland braucht es ständig das Gebet, um Unfrieden einzudämmen, damit der Frieden wachse kann. Manche würden in der heutigen Zeit auf Gesetzte, andere auf Armeen setzten, um den Frieden zu sichern oder wieder herzustellen, was allein auf der Weltpolitik betrachtet, nicht ausreichen wird. Man könne täglich feststellen, wie schwierig es in der Welt ist, den Frieden zu erhalten. Ständig würden unter den Völkern Streitigkeiten ausgetragen, woran die „Leidenschaft im Inneren der Menschen“ schuld sei. Jesus Christus sagte: „Meinen Frieden gebe ich euch“. Daran sollten sich die Menschen erinnern. „Der Friede ohne Gott ist nicht möglich“, so der Militärpfarrer Johannes Lang. „Den Übel muss man auf den Grund gehen, damit die Fundamente nicht auf Sand gebaut werden“, zog der Prediger auch einen Vergleich zu einem bedeutenden Bauwerk. Weiterhin sagte er: „Wo immer in der Welt einer weiß, dass er nur der Zweite ist, ist immer der Teufel los“. Diesen Satz könne man auf viele Ebenen der menschlichen Entscheidungen anwenden. Pater Heinrich Chelkowski sprach nach dem Einzug der Wallfahrer im Gotteshaus in Neuengrün von einem sinnvollen und bedeutenden Fest. Auch im dritten Jahrtausend blieb die Menschheit nicht von Krieg und Naturkatastrophen verschont. Auch 50 Jahre nach dem Mauerbau, als ein Land geteilt wurde, sei der Friede ein wichtiges Gut. Maria, die Königin des Friedens und Mutter der Gnade stehe für Frieden und Freiheit. Kirchenpfleger Roland Pompe sprach im Namen der Pfarrei Zeyern, welche die Friedensstandarte für ein Jahr in ihren Reihen hatte. In den monatlichen Betstunden in der Kirche St. Leonhard in Zeyern bzw. der Filialkirche Heilig Kreuz in Oberrodach habe man für den Frieden auf der gesamten Welt gebetet. Die Standarte wurde an den Kreisverband der Bayerischen Kameraden- Soldatenbereitschaft (BKV) übergeben. Dessen Kreisvorsitzender Gottfried Betz sagte, dass man monatlich in einem anderen Ort eine Betstunde durchführen wird. Mit Gitarre und Gesang bereicherte Silvia Wachter die Übergabe der Standarte. Den drei Betstunden schloss sich die Prozession mit dem Musikverein Neuengrün/Schlegelshaid zum Friedenskreuz an. Auch die abschließende Eucharistiefeier mit mehreren Geistlichen am Dorfplatz wurde vom Musikverein mitgestaltet. mw Friedenswallfahrt: Ein langjähriger Helfer berichtet Organisation: Ludwig Dietz teilt sich mittlerweile den Posten des Mesners mit zwei weiteren Helfern, ist aber nach wie vor einer der „Macher“ der Friedenswallfahrt Neuengrün: Nach der Friedenswallfahrt beginnen bereits wieder die Vorbereitungen für die nächste Wallfahrt. Die Arbeit beginnt für Ludwig Dietz immer mit rund einem Jahr Vorlauf. Denn zu diesem Zeitpunkt legt er zusammen mit Dekanatsratsvorsitzenden Heinz Hausmann den Termin für die nächste Friedenswallfahrt fest. Gleichzeitig wird auch bestimmt, wer die Friedensstandarte im darauf folgenden Jahr übernimmt und wer der Festprediger sein wird. „Vom aktiven Geschehen habe ich mich bereits etwas zurückgezogen“, resümierte der langjährige Vorsitzende des Pfarrgemeinderates in Neuengrün. Die Veranstaltung selbst liegt jetzt in den Händen seiner Nachfolgerin Silvia Welscher, er steht aber als einer der Mesner immer mit Rat und Tat zur Seite. Die Aufgaben bei der Wallfahrt selbst sind fest verteilt und der Ablauf immer der gleiche. Im Vorfeld leistet auch Heinz Hausmann eine gute Öffentlichkeitsarbeit und lädt zur Wallfahrt ein. Bei der örtlichen Arbeit stehen dann die Neuengrüner zusammen und bringen sich mit ein. Wenn, wie meistens der Musikverein Neuengrün/Schlegelshaid die musikalische Mitgestaltung übernimmt, ist der 59- jährige als aktiver Musiker mit dabei. Seit fast 50 Jahren gehört er der Kapelle an und verstärkt diese natürlich auch bei der Wallfahrt. Ludwig Dietz kümmert sich vorwiegend um den Altar am Dorfplatz und steht während der Betstunden als „Springer“ für außergewöhnliche Arbeiten bereit. Um die anderen Arbeiten wie die Beleuchtung und das Schmücken des Friedenskreuzes sowie das benötigte Podest am Kreuz würden sich eigenständig Bürger der Gemeinde kümmern. Ist die Feier beendet, helfen beim aufräumen nochmals alle zusammen. Mit ein oder zwei halber Bier im benachbarten Gasthaus endet gegen Mitternacht die Friedenswallfahrt Ludwig Dietz. mw Mesner Ludwig Dietz ist auch als Musiker mit aktiv. Foto: Michael Wunder Männer des BKV Kreisverbandes trugen das Gnadenbild bei der Prozession. Foto: Michael Wunder Das Gnadenbild der Mutter Gottes wurde auch von Frauen begleitet. Foto: Michael Wunder In diesem Jahr war Militärpfarrer Johannes Lang der Festprediger am Friedenskreuz. Foto: Michael Wunder Mit mehreren Geistlichen feierte man die Eucharistie inmitten von Neuengrün. Foto: Michael Wunder |