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MdB Hans Michelbach diskutierte mit Parteifreunden

von Michael Wunder

Steinwiesen: Metzgermeister Albin Deuerling, der „Alterspräsident“ der „Rodachtal CSU“ brachte es beim Regionalgespräch mit MdB Hans Michelbach zum Ende der rund dreistündigen Veranstaltung auf dem Punkt.

„Uns kleinen Handwerksbetriebe und auch die kleinen Industriebetriebe werden durch die strengen EU-Gesetze zunichte gemacht. Ich habe in meinen Familienbetrieb zahlreiche Metzger und Verkäuferinnen ausgebildet und stand viele Jahrzehnte voll hinter der Sache, was aber derzeit an Auflagen kommt, sei kaum mehr leistbar“, so Deuerling. Er führte auch speziell für den Bereich Schlachtbetriebe einige Beispiele an, welche vor Jahren nicht denkbar waren. „Wir kämpfen mittlerweile schon 30 Jahre mit Brüssel, was uns dabei aufgebürdet wird, geht nicht mehr auf die berühmte Kuhhaut“, so der in Ruhestand befindliche Metzgermeister. Zuvor diskutierte der Bundestagsabgeordnete mit seinen Parteifreunden aus dem Oberen Rodachtal über die aktuelle Lage im Bund, Land und Kommunen. Im ersten Teil zeigte Michelbach dabei die Finanzsituation ausführlich auf. „Deutschland sei der Fels der Stabilität in Europa, es bestehe deshalb die Gefahr, dass die anderen Länder noch mehr von uns fordern“, sagte Michelbach. Er zeigte die Vorteile der mittlerweile stark umstrittenen gemeinsamen Währung auf. „Das Maß aller Dinge sei die Geldwertstabilität, wobei die Solidarität mit den anderen Ländern nicht zur Einbahnstraße werden dürfe“, so der Abgeordnete. Unternehmer Michael Stöhr aus Zeyern meinte, dass man die eigenen Probleme angehen müsse, mit „schön Reden“ sei keinen geholfen. „Der Ausschluss von Griechenland aus der Europäischen Union sein nicht alternativlos, so Stöhr. Wichtig für die Region sei auch eine Fortführung der Regionalförderung nach 2013, waren sich alle Beteiligten einig. „Die Wirtschaftsförderung – seit 2007 für den gesamten Landkreis Kronach ein Erfolgsmodell – müsse unbedingt fortgesetzt werden“. Obwohl immer wieder die Frage aufkomme, ob in den alten Bundesländern überhaupt noch eine Förderung notwendig sei, zeigte sich Michaelbach recht zuversichtlich auch über das Jahr 2013 diese Vorzüge im Landkreis Kronach genießen zu können. Mit erneuerbare Energien und der Infrastruktur beschäftigte man sich im zweiten Teil des Abends. Auf die Frage von Edi Schirmer, was die Bundesregierung denn mit dem „Elendsgebiet“ Frankenwald vorhabe, zeigte sich Michelbach doch recht zuversichtlich. „Man dürfe die Flinte nicht ins Korn werfen“, die Abwanderung sei nur durch Arbeitsplätze zu stoppen, sagte er. Dazu müsse man auch die Energiewende offensiv angehen und die sich bietenden Chancen wahrnehmen. Der Nordhalbener Gemeinderat Manfred Köstner ging auch die Unterstützung in Sachen Windkraft ein. „Es kann nicht sein, dass die erneuerbaren Energie seitens des Staates gefordert und gefördert wird, auf der anderen Seite aber trotz lukrativer Einnahmen die Investitionen selbst blockiert werden“, so Köstner. Ewald Bätz bezeichnete das Obere Rodachtal als das „Armenhaus“ der Gegend. Er appellierte die Idee des Pumpspeicherwerks aufzugreifen und die Wasserkraft neben der Photovoltaik und der Windkraft besser zu nutzten. Bürgermeister Gerhard Wunder, der die Veranstaltung moderierte ging auf die Infrastruktur ein. Hier müsse man, so Michelbach erst die eigenen „Hausaufgaben“ erledigen. Die Mittel für den Staatsstraßenbau wurden erhöht, jedoch habe man vor Ort noch keine Planfeststellung. Nordhalbens Bürgermeister Josef Daum nannte die „Haupteinnahmestellen“ der Haushalte in Ebersdorf/Thüringen im Vergleich zu Nordhalben. Hier ginge die Schere seit 1995 weit auseinander. Während in die Gemeindekasse von Nordhalben in die letzten 15 Jahre nur 19 Millionen flossen, waren es im fast gleichgroßen Ebersdorf 50,5 Millionen. mw