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Tettau feiert sein 500-jähriges Bestehen ganz groß

Tettau: Die Gemeinde Tettau präsentierte sich anlässlich ihres 500- jährigen Jubiläums von seiner besten Seite. Dabei spielten am Freitag die Isartaler Hexen zum Auftakt in der Festhalle. Am Samstag war ein großer Heimatabend mit geschichtlichen Rückblick, Musical, Theater und Feuerwerk angesagt. Am Sonntag folgte schließlich der große Festumzug mit über 50 Vereinen, Institutionen und Firmen.

Die Isartaler Hexen verwandelten die umgestaltete Festhalle bereits am Freitag in einen Hexenkessel. „Das knallige Rot in der Festhalle ist einen dezenten Grau gewichen“, scherzte noch vor Beginn der gut gelaunte 1. Bürgermeister Peter Ebertsch. Er konnte schließlich auch die acht Frauen zum Auftakt begrüßen und dankte der Sparkasse Kulmbach/Kronach für die großartige Unterstützung. Während der vierstündigen Musikshow zogen die Damen alle Register ihres Könnens und spielten sowohl Altbekanntes als auch die neuesten Schlager. Unter dem Titel „Tettau – was für ein Ort, was für eine Geschichte“ zeigte der gebürtige Tettauer Olaf Schmidt in einem rund einstündigen Vortrag die Vergangenheit auf. Der Präsident der Bayerischen Landesanstalt für Wald und Forstwirtschaft hat seit 30 Jahren seinen Lebensmittelpunkt in der Landeshauptstadt München, ist aber gleichwohl noch sehr eng mit dem Frankenwald und insbesondere seiner Heimatgemeinde verbunden. Er bezeichnete es deshalb auch als eine große Ehre, dass er anlässlich des Gemeindejubiläums einen Vortrag zur Geschichte halten durfte. In vielen Stunden hat er sich auf seinen Auftritt in Tettau vorbereitet und von der ersten Erwähnung Tettaus im Jahr 1514, als es noch „Das neue Dorf in der Schleifen“ hieß, bis zum Jubiläumsjahr alles Wichtige aufgezeigt. Dabei sprach er sowohl den Bauernkrieg im 16. Jahrhundert wie auch die Geschichte mit den Gänsen, die den Tettauern als Lieblingsspeisen im 18. Jahrhundert diensten, an. Natürlich durften die Ausführungen zu seinem Spezialgebiet dem Wald nicht fehlen. Verbunden mit dem Klimawandel gab er auch Tipps zum Waldumbau. Als Vorbildlich bezeichnete er die Schaffung des Tropenhauses. Olaf Schmidt zeigte sich in seiner Heimatgemeinde zuversichtlich, dass Tettau mit seiner hochmodernen Industrie auch die Zukunft meistern wird. „Nur wer die Vergangenheit kennt, hat eine Zukunft“, sagte 1. Bürgermeister Peter Ebertsch. Er dankte dem „Tettauer Urgestein“ Olaf Schmidt für seinen hervorragenden Rückblick mit einem liebevoll zusammengestellten Präsent von ausschließlich in Tettau gefertigten Produkten.

„Die Vergangenheit ist ein Stück von uns selbst. Ihre Kraft und Leistungen wirken in die Gegenwart. Dieser Prozess setzt sich auch in Zukunft fort“, meinte der Bürgermeister. Weiterhin ging Ebertsch auf das Porzellan und Glas ein, welche für den Tettauer Winkel von entscheidender wirtschaftlicher Bedeutung sind. Hinzu kommen aus der jüngeren Geschichte die Leuchtturmprojekte wir das Tropenhaus Klein Eden und das Europäische Flakonglasmuseum, welche Tettau weit über die Grenzen hinaus bekannt gemacht haben. MdB Hans Michelbach hob in seinem Grußwort ebenfalls die wirtschaftliche Bedeutung von Tettau hervor. Darüber hinaus sorgte man mit Theater- und Musicalstücken, sowie Musikauftritten für einen kurzweiligen Abend in der Festhalle. Den Höhepunkt des gelungenen Abends stellte ein wunderschönes Brillantfeuerwerk dar.

Am Sonntagmorgen gedachte die Marktgemeinde mit einer Kranzniederlegung am Ehrenmal ihrer in den zwei Weltkriegen gefallenen Bürger. Nach einem kurzen Marsch zur Festhalle gestalteten anschließend Pfarrerin Ullmann und Pastoralreferent Grünbeck den ökumenischen Festgottesdienst. Dabei stand im Mittelpunkt der Predigt besonders der Appell an eine gute Zusammenarbeit über alle politischen Grenzen hinweg, da dies immer wichtig für eine positive Entwicklung sei. Am Ende des Festgottesdienstes appellierte 1. Bürgermeister Peter Ebertsch an die Vernunft und Verantwortung der Politiker in der Welt, den Weltfrieden zu bewahren gerade im Hinblick auf die dramatische Lage in der Ostukraine und des IS-Terrors. Am Nachmittag übermittelte der amtierende Landrat Gerhard Wunder in der bis auf den letzten Platz gefüllten Festhalle den Tettauern die Glückwünsche des Landkreises. 1. Bürgermeister Peter Ebertsch dankte allen Festzugteilnehmern für ihre Bereitschaft, trotz des Regens mit ihrem Auftritt das Jubiläum bereichert zu haben. Anschließend ließ man das sehr gelungene und hervorragende Festwochenende ausklingen. mw

2014 - Isartaler Hexen IV (21.09.14)

Die Isartaler Hexen verwandelten die neu gestaltete Festhalle in einen Hexenkessel. Foto: Michael Wunder

 

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Bürgermeister Peter Ebertsch (rechts) dankte dem Festredner Olaf Schmidt für seinen geschichtlichen Rückblick.

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Die Bürger beteiligten sich mit verschiedenen Aktionen am Festakt.