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Die Feuerwehr legte den Spatenstich

Kronach: Der Spatenstich des gemeinsamen Feuerwehrzentrums durch die Freiwillige Feuerwehr der Stadt Kronach und der Kreisbrandinspektion ist am vergangenen Freitag im Beisein vieler Gäste erfolgt.

In den letzten Tagen wurde nach langer Zeit der Vorplanung mit den Erdarbeiten des rund zehn Millionen teuren Projekts begonnen. Neben dem neuen Feuerwehrhaus der Stadt, wird ein neues Atemschutzzentrum für die Feuerwehren des gesamten Landkreises entstehen. „Die Kunst war es Funktionalität, Wirtschaftlichkeit und die Gestaltung der zwei getrennten Einrichtungen auf einen Nenner zu bringen“, sagte der Chef des beauftragten Planungsbüros KPlan Christian Lanzinger. Wie er weiter ausführte, sei ein langer und intensiver Planungsprozess vorausgegangen. Die erste Kontaktaufnahme von seinem Büro sei bereits 2002 gewesen, zehn Jahre später wurde man in Kronach aktiv. Er bat um Verständnis, dass bei einem derartigen Bauvorhaben mit einer Brutto Geschossfläche von rund 5.000 Quadratmeter auch eine gewisse Planungszeit benötigt wird. Es sollen schließlich alle Details bestens geplant sein, um auch die veranschlagten Kosten einhalten zu können. Um den Besuchern die Größenordnung verständlicher zu machen verglich er die beiden Bauwerke mit 35 Einfamilienhäusern. Scherzhaft meinte der Niederbayer, dass man den ersten Planungsfehler bereits gemacht hat, für den Spatenstich waren 27 Grad einkalkuliert, schließlich mussten die mit Schweißperlen versehenen Köpfe der Besucher mit 37 Grad leben. Die Einweihung sei für den Sommer 2018 vorgesehen, dann werden auch „normale“ Temperaturen vorherrschen, zeigte er sich zuversichtlich. Unabhängig vom Wetter sprach der Kreisbrandrat Joachim Ranzenberger von einen schönen Tag für die Feuerwehren im Landkreis. Die 32 Jahre alte Atemschutzübungsanlage sei einfach in die Jahre gekommen, meinte der Kreisbrandrat. Jetzt können man mit einer Maßnahme zwei riesige Probleme auf einmal lösen. Der Kronacher Kommandant Martin Panzer meinte, dass man mit dem neuen Komplex den Grundstein für eine zukunftsfähige Feuerwehr legt. An der Rodacher Straße wird ein Feuerwehrhaus, das angemessen dimensioniert und zweckmäßig konzipiert ist, entstehen. Bei den Planungen habe man sich strikt an den Bedarf eines guten abwehrenden Brandschutzes und gezielter Hilfeleistung für die Bevölkerung auf dem gesetzlichen vorgeschriebenen Niveau orientiert. Der Kommandant meinte, dass sich die Tragweite der Verbesserungen die sich aus dem Neubau ergeben noch gar nicht richtig abzusehen sind. Wie vorher der Kreisbrandrat auf den jahrelang unzulänglichen Zustand hinwies, meinte der Kommandant, dass die Zustände in den bisherigen Gerätehäusern in keinster Weise mehr dem Stand der Technik entsprechen. Durch die vorgesehene Stationierung eines Fahrzeugs in der Altstadt ist der Feuerschutz nach der Fertigstellung flächendeckend abgesichert, so Panzer. Durch die gemeinsame Maßnahme können Synergien erzeugt und Kosten gespart werden, zeigte sich Bürgermeister Wolfgang Beiergrößlein voller Freude. „Dieses Haus wird weit über die Grenzen der Kronacher Kernstadt hinaus seinen Nutzen entfalten“, sagte das Stadtoberhaupt. Er wies auf die seit Jahren bekannte unzureichende Unterbringung der Feuerwehr Kronach, die sich auf mittlerweile fünf Standorte verteilt, hin. Nunmehr habe man sich auf dem Weg gemacht, um die Missstände zu beseitigen. Mit einem der größten Bauprojekte der Stadt wird die Sicherheit jedes Einwohners, Hausbesitzers und Gewerbetreibenden um ein weiteres Stück erhöht. Elf Fahrzeuge, zwölf Feuerwehranhänger und eine Vielzahl von Gerätschaften werden zukünftig zentral untergebracht. Dank einer Gemeinschaftsleistung kann die Stadt auch in schwieriger finanzieller Lage diese Pflichtaufgabe angehen. Der städtische Anteil betrage rund 6,4 Millionen Euro, wozu der Freistaat rund 1,4 Millionen Förderung gewährt. Landrat Oswald Marr sprach von einer zukunftsweisenden und notwendigen Entscheidung. Die über 30 Jahre alte Übungsstrecke in der Oberen Stadt habe ausgedient und werde nunmehr an das neue Gerätehaus der Stadt angedockt. Seitens des Kreises wisse man um die nicht allzu hohe Förderung. Lediglich 150.000 Euro Zuschuss werden für den 3,6 Millionen Kreisanteil erwartet. Trotzdem habe man sich nicht für eine Sparversion entschieden und will für die nächsten Jahrzehnte eine den Feuerwehren gerecht werdende Lösung. Als Novum bei einem Spatenstich bezeichnete der Landrat die ökumenische Andacht mit den beiden Geistlichen Regionaldekan Thomas Teuchgräber und Andreas Heindl, die vom Musikverein Höfles-Vogtendorf mitgestaltet wurde. Thomas Teuchgräber wünschte, dass Gott an diesem Großprojekt mit baue und es in der Bauphase sowie nach dem späteren Einzug zu keinen Unfällen kommen möge.

2016 - Spatenstich Feuerwehr Kronach III (24.06.16)

Große Freude bei allen Beteiligten zum Spatenstich für das neue Feuerwehrzentrum in Kronach. Im Bild (v.l.) Regionaldekan Thomas Teuchgräber, MdL Jürgen Baumgärtner, Vorsitzender Stefan Wicklein, Kommandant Martin Panzer, Kreisbrandrat Joachim Ranzenberger, Landrat Oswald Marr, Bürgermeister Wolfgang Beiergrößlein, sowie die Planer Christian Lanzinger, Winfried Lebok und Gerd Peter Lauer. Foto: Michael Wunder