Schlagzeilen:Trauer um Forstdirektor Michael Schneider
Landkreis Kronach: Die Nachricht vom Tod von Michael Schneider kam überraschend, viele sind fassungslos nach den plötzlichen Ableben des Forstdirektors. Es gibt wahrscheinlich wenige Waldbesitzer, die nicht in irgendeiner Form mit dem beliebten und geschätzten Waldfachmann zu tun hatten. Als langjähriger forstlicher Bereichsleiter am Amt für Landwirtschaft und Forsten war Michael Schneider für die Privatwaldbesitzer in den beiden Landkreisen Kulmbach und Kronach zuständig. Sein Stellvertreter Gerhard Lutz ist auch einen Tag nach dem Tod noch fassungslos. „Er war ein Forstmann mit Leib und Seele“, sagte er uns gestern. Nach dem Eintritt in den Forstdienst war der gebürtige Würzburger zunächst von 1978 bis 1986 an der Oberforstdirektion in Bayreuth. Nach seiner ersten Stelle in führender Position als stellvertretender Forstamtsleiter in Coburg von 1998 bis 1992 übernahm er für fünf Jahre als Behördenleiter das Forstamt in Kronach. Anschließend wechselte er nach Rothenkirchen, wo er auch das Forstamt leitete. Nicht zuletzt aufgrund seiner ausgezeichneten Kenntnisse wurde er schließlich 2005 ans Amt für Landwirtschaft und Forsten nach Stadtsteinach berufen. Als stellvertretender Leiter des Amtes war er für den Bereich Forsten verantwortlich. „Sein Kind“ war auch das vor 25 Jahren ins Leben gerufene Jugendwaldheim in Lauenstein, dies Bildungseinrichtung lag in immer sehr am Herzen. Auch die Kommunen und Waldbesitzervereinigungen waren stets in engen Kontakt mit dem Forstdirektor. Für Michael Schneider gab es keine Probleme, sondern nur Herausforderungen, die er immer im gemeinsamen Einvernehmen mit allen Beteiligten zu lösen versuchte. Dass eine gute Waldbewirtschaftung, hier legte er seit vielen Jahren auf einen gezielten Mischwaldumbau großen Wert, nicht ohne Jagd möglich ist, war ihm natürlich bestens bekannt. Er setzte sich deshalb auch für die Jungjägerausbildung ein. Michael Schneiders fachlicher Rat war überall gefragt, so war er auch Berater des Naturpark Frankenwald und beim Landschaftspflegeverband. Neben dem Tagesgeschäft war er oft mit den Waldbesitzern im Gespräch und auch vor Ort im Wald. „Wie ein Wanderprediger machte er dabei immer souverän und unermüdlich, mit einen unheimlichen forstlichen Wissen ausgestattet, auf den notwendigen Waldumbau aufmerksam. Der Mischwald und besonders die Weißtanne waren stets seine „Lieblingsthemen“. Sehr betroffen zeigte sich auch sein langjähriger Weggefährte Peter Schmittnägel, der lange Jahre mit „seinen Chef“ als Privatwaldbetreuer im Landkreis Kronach zusammen gearbeitet hat. „Michael Schneider war einer der fachkundigsten Forstbeamten in ganz Bayern“, meinte er. Der Forstdirektor hat unheimlich vieles für den Landkreis und die Gemeinden geleistet. Leider hat er trotz seiner schweren Krankheit nicht langsamer gemacht und ist bis zum letzten Tag mit voller Energie seiner Beschäftigung nachgegangen. „Die Waldbesitzer verlieren einen hoch geschätzten Fachmann mit vielen Vernetzungen und guten Kontakten auch zum Landesamt für Landwirtschaft und Forsten. Den Mitarbeitern und langjährigen Weggefährten wird ein kollegialer Forstmann für immer fehlen“, meinte Schmittnägel. Über den Forstbereich hinaus, war der mehr als zwei Jahrzehnte in Marktrodach beheimatenden Schneider, auch sehr für den Sport angetan, hier galt sein Interesse vorwiegend dem Handball. Der Trauergottesdienst findet am kommenden Freitag um 10 Uhr in der katholischen Kirche in Oberrodach statt. mw Michael Schneider bei einen seiner zahlreichen Besuche der Waldbesitzer bei einer Schulung in Marktrodach vor wenigen Monaten. Foto: Michael Wunder |