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Es war blöd–aber schön

Tettau: Volker Heissmann und Martin Rassau waren in die weltberühmte Glas- und Porzellanmetropole Tettau gekommen, um die Besucher in der Festhalle zum Lachen zu bringen.

„Sie sind sicherlich die Vorlacherin der Tettauer Theatergruppen“ meinte Martin Rassau zu einer Frau die in einer der vordersten Reihen ganz außen saß und sich bei je Spruch der beiden Fürther vor Lachen bog. Immer wieder verstanden es die beiden Spaßpolte das Publikum und den Markt Tettau ins Programm einzubeziehen. Ihre bunt gemischten Bühnenoutfits waren allen schon ein Hingucker, dazu kamen viele Witze und auch Seitenhiebe auf dem Markt Tettau. Verwundert zeigten sie sich, dass am „Ende der Welt“ zwei Weltfirmen mit Milliarden Umsätzen stehen, die Straßen aber in einen Zustand wie vor dem Krieg seien. Allein die Tatsache, dass in Tettau mehr Arbeitsplätze als Einwohner sind, wäre schon eine Titelstory in der Apothekenrundschau wert. „Da müssen doch einige das doppelt Arbeiten, damit die Rechnung aufgeht“, meinten die Komödianten. Nachdem Volker Heißmann nicht wusste ob er Kabarettist, Humorist oder Komödiant als Berufsbezeichnung nehmen sollte, lies er sich in seine Papiere als „Deppendarsteller“ eintragen. Im letzten Zipfel Frankens, wo außen rum nix ist, hat man zumindest eine Zeitlang das Paradies auf Erden. Schon Carolin Reiber, die viele Grüße nach Tettau entrichten ließ, hat erkannt: „Wer in Tettau auftritt, hat es geschafft“. Beifall bekam er auch als er sich als einer der ihrigen Tettauer bezeichnete, welches mit einen Skiparadies und Gletscherspalten aufwarten könne. Die Ureinwohner in einst roten Tettau sind mit Sketchen, Liedern und Witzen doch recht leicht zu beeinflussen. So mag mancher nach dem zweistündigen Dauerfeuer denken, Mensch war das heute blöd, aber schön. Dabei konnte man auch die positiven Seiten des Lebens erkennen. Sparsam und sauber kann man mit in der Spülmaschine gewaschenen „Hakle Feucht“ Tüchern auch in Tettau noch weiter kommen. In der zweiten Runde traten Sie als „Waltraud und Mariechen“ auf, in dieser Rolle sind sie auch bekannt geworden und haben schon mehrmals an der „Fastnacht in Franken“ in Veitshöchheim teilgenommen. Sie erwiesen sich mit ihren Lied „Wir sind die schönsten Frauen von Fürth“ als wahre Feger, die jedem Mann den Kopf verdrehen. Die beiden Komiker fragten auch: „Muss man so alt werde, um Tettau zu sehen“. Wer nichts erleben will sollte sich einen Urlaub in Tettau, wo man drei Jahre hinterher ist, gönnen. Dort wo der Winter ein halbes Jahr dauert und der Weihnachtsmarkt am 1. September schon auf hat, gibt es zumindest fröhliche Menschen. Selbst Halloween hat sich bis Tettau schon rumgesprochen. Um dem Schneeloch schnellstens zu entfliehen, habe man die Zugabe bereits ins Programm aufgenommen. Am Ende dürften das bestens gelaunte Publikum zufrieden gewesen sein, denn es war wie angekündigt blöd, aber schön. Diejenigen, die keinen Spaß versehen sollten sich laut Rassau einen Blumenstock holen zum Friedhof gehen und warten, bis sie dran sind.

2016 - Heißmann und Rassau III (19.11.16)

Als das bekannte Pärchen „Waltraud und Mariechen“ traten die beiden schönen Frauen aus Fürth in der zweiten Runde auf. Foto: Michael Wunder