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Schwarzkittel trotzen hoher Abschussquote

Haig: Die Arbeitsgemeinschaft der Jagdgenossenschaften im Bayerischen Bauernverband bestätigte in der Jahreshauptversammlung seine beiden Vorsitzenden.

Turnusgemäß waren nach fünf Jahren Neuwahlen notwendig, wobei Michael Porzelt als Vorsitzender und Markus Koch als sein Stellvertreter erneut das einstimmige Vertrauen der einzelnen Jagdvorsteher bekamen. Letzterer leitete auch für den erkrankten Vorsitzenden die Versammlung. Im Rückblick stand vor allem die Wildschadensproblematik im Vordergrund. Demnach stelle das Schwarzwild nach wie vor ein großes Problem dar, sagte Koch. Obwohl in Bayern im vergangenen Jahr rund 10.000 Schwarzkittel mehr als ein Jahr zuvor der Flinte zum Opfer fielen, nahm der Bestand nicht ab. Die Bejagung sei nach wie vor aus unterschiedlichen Gründen schwierig. Der Landkreis Kronach sei zwar ausgewählt als Pilotprojekt, um Nachtzielgeräte einzusetzen. Diese kommen aber nach Worten von Markus Koch nicht zum Einsatz.

„Es traut sich keiner so richtig mit Nachtzielgeräten umzugehen“ Markus Koch 2. Vorsitzender der ARGE Jagdgenossenschaften

Bei den Wildschäden sei ein vernünftiger Umgang zwischen Jäger und Grundbesitzer notwendig. Eine Deckelung des Wildschadens habe Vor-, aber auch Nachteile, meinte Koch. Zum einen brauche der Jäger für sein Hobby eine gewisse Sicherheit, zum anderen sei es schwierig die höheren Entschädigungen durch die Jagdgenossenschaften zu tragen. Auch hätten manche Landwirte nicht die Möglichkeit mit ihrer Anbaufläche unbegrenzt zu wechseln. Unerlässlich seien deshalb auch revierübergreifende Jagden. Die Jäger sind mit den unterschiedlichen Preisen bei der Trichinenschau nicht einverstanden, deshalb sei man bemüht auf oberfränkischer Ebene ein einheitliches Niveau zu erreichen. Manchmal haben sie auch die Schwierigkeiten das Wild zu vermarkten, was aber den Abschuss nicht verhindern darf, sagte Koch. Regional unterschiedlich seien die Schäden durch den Pieper, was in den betroffenen Gebieten immer mehr zum Problem wird. Der Kreisobmann des Bayerischen Bauernverbandes Erwin Schwarz meinte, dass man auch die Schäden im Wald nicht vergessen dürfe. Beim Pieper werden zwar 60 Prozent bezahlt, auf die restlichen 40 Prozent bleibt allerdings der Geschädigte sitzen. Auch sei der Wolf, der bereits als ausgerottet galt, wieder im Anmarsch. Der Wolf hat keinen natürlichen Feind und werde sich, wenn man nicht rechtzeitig und gezielt gegensteuert, schnell vermehren, befürchtet der Kreisobmann. „Die Fehler der Vergangenheit dürfen sich nicht wiederholen“, meinte Schwarz.

Andreas Pöllath vom Amt für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten Kulmbach berichtet in seinen Vortrag über Wildschäden an Forstflächen. Diese seien zunächst nicht so gut wie auf der Flur zu erkennen, würden aber ebenso einen wirtschaftlichen Schaden nach sich ziehen. Durch Verbiss oder Verfegen gebe es durch das Schalenwild Zuwachsverluste aber auch Totalausfälle der kleinen Bäume. Bereits vor vier Jahren habe man eine Konvention herausgegeben, welche als Hilfsmittel dient. Sie kann die Wildschadensermittler und Gutachter nicht ersetzen, aber im Vorfeld zu einer gütlichen Einigung zwischen Jäger und Waldbesitzer beitragen. Der Förster informierte über Aufnahmeverfahren, Auswertung und anhand von Beispielen auch über die Berechnung der Entschädigungszahlung. Einig war man sich unter den Teilnehmern, dass es schwierig, aber nicht unmöglich ist, die Tanne ohne Schutz hoch zu bekommen. Vor allem die aktiven Jäger bemängelten die „fehlende Ruhe“ im Wald. Die gesellschaftliche Funktion des Waldes werde immer beliebter. Die zunehmende Bewegung durch Jogger, Wanderer, Mountainbiker oder Reiter erschwere auch bei Dämmerung und in der Nacht die Jagdausübung. Deshalb sei ein aktives Miteinander zwischen Waldbesitzer und Jäger unerlässlich.