Schlagzeilen:Die Abwassersituation bereitet sorgen
Wilhelmsthal: Die großen Mengen an Fremdwasser machen der Gemeinde Wilhelmsthal weiter zu schaffen. Nach einer in den letzten Jahren erfolgten Kamerabefahrung der Abwassernetze in Lahm und Effelter muss diese nunmehr einer Zustandsbewertung unterzogen werden. Dabei werden auch die Befahrungsergebnisse in digitaler Form übernommen, überprüft und in Schadensklassen eingeteilt. Bürgermeisterin Susanne Grebner (SPD) sagte in der Gemeinderatsitzung, dass man anschließend die Problemstellen Stück für Stück abarbeiten muss. Dies gelte auch in Steinberg, wo man derzeit die größten Probleme hat. Man stimmte deshalb einstimmig den Honorarangebot des Planungsbüros SRP für beide Ortsteile mit Kosten von insgesamt rund 12.500 Euro zu. Als sehr problematisch erweist sich die Abwassersituation auch in Wilhelmsthal, wo man ein Mischwasserrückhaltebecken zur Dämpfung der Abflussspitzen benötigt. Dort hatte man auch schon einen entsprechenden Platz ausgewählt, dieser ist allerdings stark mit Fels bewachsen und kann nicht so einfach herangezogen werden, informierte die Bürgermeisterin. Sie habe die bisherigen Pläne, welche mit 680.000 Euro veranschlagt waren, zunächst auf „Eis“ gelegt und nach alternativen Lösungen Ausschau gehalten. Neben einen neuen Platz auf dem Wendeplatz unterhalb der Kirche sollten auch Entlastungsleitungen in die Planung einbezogen werden. Um den mehrmals im Jahr auftretenden hydraulischen Überlastungen des Kanals bei Starkregen entgegen zu treten, will man entsprechende Planungen vorantreiben. Hier wird ebenfalls das Planungsbüro SRP tätig, die Kosten belaufen sich auf knapp 10.000 Euro. Von der sicherlich kostenmäßig nicht günstigen Maßnahme erhofft man sich über die RZWas auch entsprechende Zuschüsse. Neue Gesichtspunkte gibt es in der Bühlstraße in Hesselbach. Dort sei man beim Vollausbau der Straße darauf gestoßen, dass Teile des Grundstücks des Anwesens Bühlstraße 15 in die Straße gehen. Nach bisher gescheiterten Bemühungen um einen Abriss sei man zwischenzeitlich mit dem Eigentümer einig. Im Rahmen der Förderoffensive Nordostbayern könnte das Gebäude mit einem Richtwert von 5.000 Euro beseitigt werden. Man beauftragte deshalb die Verwaltung einen entsprechenden Antrag beim Amt für Ländliche Entwicklung zu stellen. Wie schon öfters sind bei der Generalsanierung der Turnhalle in Wilhelmsthal Veränderungen eingetreten, sagte die Bürgermeisterin. Deshalb werden auch wieder zwei Nachträge, diesmal für Heizung und Sanitär notwendig. Auf Nachfrage von Gemeinderat Jürgen Baumgärtner (CSU) erläuterte Planer Jochen Gleich die Änderungen. So wurde eine zusätzliche Duschabtrennung eingebaut, was zu Mehrkosten von knapp 1.000 Euro führte. Verschiedene Änderungen waren bei der Heizungsanlage notwendig, aufgrund von Verschiebungen im Bauzeitenplan sei auch eine Bauheizung in der Winterzeit notwendig geworden, was zu Mehrkosten von rund 14.000 Euro führte. Insgesamt achte man sehr auf die Preisentwicklung und liege voll im Kostenrahmen. Auch bei der technischen Ausführung wende man den aktuellen Stand der Technik uneingeschränkt an. Vergeben wurden noch für das Dorfgemeinschaftshaus in Effelter die Zimmererarbeiten in Höhe von 53.000 Euro sowie die Dachdecker, Klempner und Fassadenarbeiten mit Kosten von 79.000 Euro. Die Gemeinde Wilhelmsthal benannte Klaus Völk, der dienstansässig am Landratsamt Kronach ist, mit Wirkung zum 1. Juli zum Datenschutzbeauftragten. Die Stärke der CSU-Fraktion wird sich durch den Ausschluss des Zweiten Bürgermeisters Gerhard Eidelloth ändern. Die damit verbundene Verschiebung der Ausschüsse muss in die Geschäftsordnung eingearbeitet werden, deshalb wurde deren Erlass nochmals verschoben. Keinen Einfluss hat der neue Sachverhalt auf die Satzung zur Regelung von Fragen des öffentlichen Gemeindeverfassungsrechts, diese wurde deshalb einstimmig genehmigt. Zum Schluss der zügig durchgeführten Gemeinderatssitzung in der Kronachtalhalle entfachte eine Anfrage von Jürgen Baumgärtner eine längere Diskussion. Er wollte wissen, was man seitens der Gemeinde mit den sogenannten „Heinzensgraben“ auf sich hat und welche Maßnahmen geplant sind. Die Bürgermeisterin informierte, dass man sich mit der Angelegenheit schon seit 1993/1994 beschäftigt. Immer wieder werde bei Regengüssen das Flussbett ausgeschwemmt. Aufgrund der Lage, unter anderen sieht man mit einer Verrohrung keine Chancen auf eine Verbesserung, habe eine Firma einen bereits erteilten Auftrag zurückgegeben. Diese war der Meinung, dass man dem nur mit einer größeren Maßnahme entgegnen kann. Aktuell sei man am überlegen, ob im Zuge des Unterhalts mit dem Einbringen von entsprechenden Steinen eine Verbesserung für die Anliegerin erreicht werden kann. Diese sei auch informiert und mit der Vorgehensweise einverstanden. Überhaupt nicht einverstanden zeigte sich dagegen Jürgen Baumgärtner. Er meinte, dass diese Maßnahme nach Auskunft des Wasserwirtschaftsamtes nichts bringt. Deren Fachleute fordern hingegen ein Gewässerentwicklungskonzept. Er sagte, dass es nichts bringt, wenn man jetzt viel Geld (im Haushalt sind 25.000 Euro vorgesehen) investiert und später das große Konzept was anderes bringt. Es sollte vielmehr nochmals geprüft werden was Erfolgsaussichten bringt, bevor man Geld ausgibt, welches die Probleme nicht löst. Stefan Pfadenhauer (SPD/Freie Bürger), war der Meinung nicht länger warten zu können und das man das Grundstück einfach sichern muss.
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