Schlagzeilen:Beim Bärwurz liegt Tettau vorne
Tettau: Im Markt Tettau gibt es das höchste Vorkommen an Bärwurzwiesen in der Region. Dietrich Förster und Christine Neubauer von der Ökologischen Bildungsstätte Mitwitz stellten dem Gemeinderat Tettau das in ganz Bayern in dieser Art einmalige Projekt vor. Dabei ist die Erfassung ein Schwerpunkt, um die Bärwurzwiesen und Bärwurzweiden im Naturpark Frankenwald zu erhalten und wenn möglich auszubauen. Besonders Leute von außerhalb wissen diese Attraktion besonders zu schätzen. Derzeit wird aus Bärwurz wenige Naturmedizin gemacht, was sich aber noch ändern könnte. Zwischenzeitlich gebe es auch ein regionales Saatgut. Gefährdet ist der Bärwurz in erster Linie durch das Ausbringen von Gülle. Das Projekt sei auf drei Jahre angelegt und kostet insgesamt 800.000 Euro, wobei 90 Prozent vom Bayerischen Umweltministerium gefördert werden. Träger ist die Ökologischen Bildungsstätte in Mitwitz. Die Gemeinderäte stimmten schließlich auch der Beteiligung zu, an Kosten entstehen dem Markt Tettau 1.400 Euro. Bürgermeister Peter Ebertsch (BfT) meinte, dass der Duft der Bärwurzwiesen vor allem in Kleintettau schon lange zu riechen sei. Darüber hinaus gebe es in Tettau und Umgebung auch einige Arnikafelder. Als eine spannende Angelegenheit bezeichnete Dietrich Förster auch das zweite Projekt „Fadenmolch“. Er sei im Westen Europa und in Bayern in den nördlichen Mittelgebirgen, der Rhön aber auch im Frankenwald beheimatet. Wie Förster weiter ausführte, sei herzlich wenig über diese Tierart bekannt. Der Lebensraum sind in erster Linie Gewässer im Wald wo es keine Fische gibt. Aber auch in Floßteichen, Tümpeln und Wagenspuren sind die Fadenmolche zu finden. Als erste gelte es deshalb eine klare Datenlage aufzuzeigen und dann entsprechenden Schutzmaßnahmen einzuleiten. Bürgermeister Peter Ebertsch leitete von der Natur zu den Finanzen über. Im vergangenen Jahr habe der Freistaat Bayern und der Bund den Ausgleich für die Gewerbesteuerausfälle übernommen. Man hofft auch in diesem Jahr, dass die Ausfälle ausgeglichen werden und die Kommune ihren Haushalt wie vorgelegt umsetzen kann. Bereits jetzt sei absehbar, dass aufgrund der Auslastung der Firmen und der entsprechenden Preise für das Material nicht alle vorgesehenen Projekte umgesetzt werden können. Aber besonders bei der Wasserversorgung und Abwasserentsorgung will man weiter kräftig investieren. Im Haushaltsjahr sind 6,6 Millionen Gesamtinvestitionen geplant, wobei rund 5,2 Millionen an Zuschüssen erwartet werden. Man sei trotz guter Förderungen aber nicht umhingekommen die Gewerbesteuer von 300 auf 330 Prozentpunkte zu erhöhen. Die Rechtsaufsicht habe die Genehmigungsfähigkeit bereits im Vorfeld signalisiert. Der Haushalt wurde schließlich einstimmig beschlossen. Eine längere Diskussion entfachte die Anschaffung mobiler Luftreinigungsgeräte für die Schule. „Ich bin hin und her gerissen, dass Beste sei aber immer noch Stoßlüften“, sagte der Bürgermeister. Dies könne auch durch die Anschaffung dieser Geräte nicht ersetzt werden. Dietmar Schmidt (SPD/ZMT) meinte, dass sowohl die Lehrerverbände, der Bund der Deutschen Virologen und auch das Bayerische Kultusministerium die Geräte für den Winter als unbedingt notwendig ansehen. Michael Müller (CSU/BfT) sah diese Geräte als zusätzliche Maßnahme an, der Nutzen sei noch nicht messbar, deshalb müsse man nicht gleich zum Einkaufen losrennen, sagte er. Auch Maximilian Queck sprach sich gegen einen Schnellschuss aus, zumal die Datenlage nicht sicher sei. Der Geräuschpegel sei ein weiterer Aspekt, deshalb sollte man es erst mal mit einen Testgeräte probieren. Man nimmt deshalb derzeit Abstand von der Anschaffung von mobilen Geräten. Die Verwaltung wurde beauftragt, Informationen und Preise für stationäre Geräte einzuholen, so der ebenfalls einstimmige Beschluss. Carl August Heinz, der Vorsitzende des örtlichen Rechnungsprüfungsausschusses berichtet über die Jahresprüfung 2019. Die aufgetretenen Unklarheiten konnten sofort mit der Verwaltung geklärt werden. Einziger strittiger Punkt war die Telefonanlage im Feuerwehrhaus Tettau, dessen Kosten zu hoch erschienen. Leider fehlten auch entsprechende Vergleichsangebote. Künftig sollten vor der Auftragsvergabe immer drei Angebote vorliegen. Keine Einwände hat der Markt Tettau zur Bauleitplanung der Nachbargemeinde Föritztal. Diese legte einen Bebauungsplan für eine Photovoltaik Freianlage vor. In Tettau gibt es viele Bärwurzwiesen. Foto: Dietrich Förster |