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Wilhelmsthal rüstet sich für die Zukunft

Wilhelmsthal: Die Gemeinde will sich Vielfält!ich aufstellen, um für die Zukunft gerüstet zu sein. Man will auf die unverwechselbaren Werte „Herzlichkeit, Fürsorge, Gemeinschaft“ aufbauen.

Rainer Kober von Kronach Creativ stellte den erarbeiteten Aktionsplan, der aus Interviews und Gesprächen erarbeitet wurde, dem Gemeinderat vor. Derzeit stehen die Prognosen für Wilhelmsthal nicht allzu gut. Deshalb könne es nur heißen: Zuschauen oder aktiv werden. Seit 15 Jahre sei Kronach Creativ unterwegs und einiges konnte schon bewegt werden. Ausgelöst durch Kronach Creativ und Kronach Leuchtet sei der Lucas Cranach Campus (LCC) das beste Beispiel in Kronach. Man müsse deshalb auch in den Kommunen die Vielfalt der Menschen nutzen und eine Aufbruchstimmung erzeugen. Vieles wurde initiiert, ohne zu wissen, wie es tatsächlich umzusetzen ist. Im ersten Schritt sei ein Ziel zu setzten, um sich danach auszurichten. Für die Gemeinde gelte es als ihr Schicksal in die Hand zu nehmen und damit umzugehen. Die Gemeinderäte müssen mit der Bürgermeisterin entscheiden welche Veränderungen man angehen will. Die Frankenwälder zeigen eine hohe Bereitschaft für bürgerschaftliches Engagement. Erster Baustein ist auch in Wilhelmsthal der Aktionsplan mit einer Präambel als Vision. Ziel sei es bis 2030 von den drei Handlungsfeldern „Wachstum durch Attraktivität“, „Wohlfühlen bis ins hohe Alter“ und „Ein starkes Wir“ zunächst das außerordentlich Dringende anzugehen. Dabei dürfe auch das Wichtige nicht aus den Augen verloren werden. In der Modellgemeinde Wilhelmsthal fehlt es ähnlich wie in den anderen Orten an attraktiven Wohnraum. Weiterhin müsste die Voraussetzung für neue Arbeitsplätze vor Ort geschaffen werden, hier liegt man deutlich unter dem Durchschnitt des Landkreises. Immer wieder sei bei den Interviews der Wunsch geäußert worden, ein betreutes Wohnen anzubieten. Hier setzt man auf den neuen Seniorenbeauftragter Hans Gareis, der dies aktiv angehen möchte. Was die Wohnsituation angeht, seien gute Fördermöglichkeiten vorhanden. Hier haben sich in Steinwiesen und Steinbach am Wald die Immobilienlotsen hervorragend bewährt. Sie sind gut ausgebildet und können auch zum Thema Fördermittel fachkundige Auskunft geben. Die Leitbotschaft, das Vielfältige müsse weiter herausgearbeitet werden und die Natur als wahnsinnige Stärke mit einbezogen werden. Bürgermeisterin Susanne Grebner (SPD) meinte, dass man zunächst über die Homepage versucht die Vermittlung von Wohnraum beziehungsweise Baugrundstücken anzugehen. Geplant sei auch ein Seniorentag als zwangloses Treffen aller älteren Leute in den Gemeindeteilen.

Siegbert Reuther von der NetConsulting stellte den Ergebnisbericht der Markterkundung bezüglich des Breitbandausbaues vor. Corona habe den Mega Trend nach Homeoffice und Homeschooling ausgelöst, deshalb sei ein gewisser Standard nicht nur in der Industrie notwendig. Die Industrie werde immer mehr automatisiert, so dass man vieles, wie früher, von zu Hause aus machen kann. Land und Bund bieten hervorragende Fördermöglichkeiten mit prall gefüllten Fördertöpfen. Bei der Bayerischen Gigabit-Richtlinie sei rund ein Drittel der Kommunen eingestiegen. Es gebe nur noch Glasfaser, die alten, mittlerweile über das Lebensalter hinaus vorhandenen Kupferkabel hätten ausgedient. Dabei sei das Bayerische Förderprogramm einfach und nicht sehr bürokratisch, biete aber nicht die finanziellen Möglichkeiten wie das Bundesprogramm. Man müsse deshalb genau abwägen, wohin man will. Viele Einzelgebäude, die abseitsstehen und keine 30 MB haben gelten als unterversorgt und können gefördert werden. Die derzeitige geltende Geschwindigkeit von100 MB werde ab Januar des kommenden Jahres auf 250 MB erhöht.

„Wer in der Natur wohnt und für 800 Euro einen Glasfaseranschluss bekommt, hat ein gutes Los gezogen“

Siebert Reuther von NetConsulting

Bei den meisten Anwendungsfällen reiche nach heutigem Standard eine stabile 100 MB Verbindung aus. Als nächsten Schritt müsste die Gemeinde das weitere Vorgehen beraten und beschließen. Geschäftsleiter Mario Kotschenreuther meinte, dass die Entscheidung bereits im September fallen sollte. Um nicht ins Hintertreffen zu geraten, werde man sich dann auch auf ein Verfahren festlegen, ergänzte die Bürgermeisterin. Der von der CSU-Fraktion bereits im April eingereichte Antrag zur Entwicklung und Ausweisung von Baugebieten soll durch ein Büro begleitet werden. Man will sich dabei nicht nur besonders auf die südlichen Ortsteile beschränken, sondern alle einbeziehen, war der Wunsch von Franz Büttner (SPD/Freie Bürger).

 

Der Gemeinderat stimmte dem Bauantrag stimmte dem Antrag von Sascha Vogel zum Wohnhausanbau in Eibenberg 23 zu.

Die Park- und Nutzungsmöglichkeit des Parkplatzes gegenüber der Mehrzweckhalle bleibt bestehen. Dort habe es in der Vergangenheit Beschwerden wegen Staubentwicklung und Lärm gegeben. Mittlerweile sei der Platz mit Fräsgut aufgeschüttet worden, so dass zumindest die Staubbelästigung weggefallen ist.

Die Verwaltung informierte, dass man 50.420 Euro Straßenausbaupauschale und 102.000 Euro an Straßenunterhaltspauschale erhält.

Die Firma HV Kommunaltechnik GmbH aus Bad Rappenau wurde beauftragt Schachtregulierungsarbeiten in den Ortsteilen zum Preis von15.650 Euro durchzuführen. Die Fensterarbeiten für das Gemeinschaftshaus in Hesselbach führt die Firma Rauh aus Zapfendorf aus. Ihr Angebotspreis lag bei 56.498 Euro.

 

2021 - Wilhemsthal Gemeinderat (08.07.21)

Rainer Kober von Kronach Creativ überreichte an die Bürgermeisterin Susanne Grebner die Leitbotschaft „Vielfält!ch“ in Form eines Schriftzugs. Foto: Michael Wunder