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Der Wildverbiss ist zu hoch

Kronach: Der Waldumbau braucht Unterstützung. Nicht nur positives gab es bei der Jahreshauptversammlung der Arbeitsgemeinschaft der Jagdgenossenschaften im Bayerischen Bauernverband zu berichten.

Online stellte Forstrat Andreas Sommerer das forstliche Gutachten zur Situation der Waldverjüngung vor. Die einvernehmliche und objektive Erfassung biete eine gute Grundlage für die Entwicklungstendenzen. Der Schutz des Grundeigentums stehe ganz vorne, am besten seien standortgemäße Mischbestände. Wie der Forstexperte ausführte, stellt ein Wildverbisschutz keine flächendeckende Lösung dar. Im Bayrisches Jagdgesetz heißt es, dass standortgemäße Baumarten im Wesentlichen ohne Schutzmaßnahmen hochkommen sollten. Ähnlich ist es im Waldgesetz niedergeschrieben, dort gilt der bekannte Grundsatz „Wald vor Wild“, wobei dieses nicht ausgerottet werde, soll sondern nur auf ein verträgliches Maß reduziert wird. Andreas Sommerer ging auch auf die Verpflichtung der Wiederaufforstung ein. Das im dreijährigen Turnus zu erstellende forstlichen Gutachten zur Situation der Waldverjüngung im Landkreis Kronach wurde im vergangenen Jahr sowohl auf der Ebene der Hegegemeinschaften als auch der Jagdreviere durchgeführt. Aufgrund der zahlreichen Käferschäden gebe es im Landkreis Kronach über 200 Verjüngungsflächen, wobei Kosten in Höhe von 20 bis 25 Millionen im Raum stehen. Die Wiederaufforstung der rund 3000 Hektar sei eine große Herausforderung und Generationsaufgabe. Insgesamt sei der Verbiss in der Hegegemeinschaft Ludwigsstadt, Steinwiesen und Rothenkirchen zu hoch oder deutlich zu hoch. In Kronach-Süd gebe es auch eine negative Entwicklung, die Situation aber noch tragbar. Erfreulicher sieht es in der Hegegemeinschaft Wilhelmsthal und Mitwitz aus, dort seien die festgestellten Zahlen wesentlich besser. Die Zunahme des Verbisses im Vergleich zum bayerischen Mittel sei überdurchschnittlich, sagte Sommerer. Der Obmann des Bauernverbandes Erwin Schwarz meinte, dass der Bericht durchaus etwas „Sprengstoff“ bringt. In Vergleich zu den Oberfränkischen Zahlen stehe Kronach aber noch relativ gut da. Sorgen bereiten die großen Kahlflächen im Norden. Wie die Waldbesitzer mit der Wiederaufforstung umgehen, bleibt abzuwarten. Der Leiter des Forstbetriebs Rothenkirchen Peter Hagemann sagte, dass der Staatswald im gleichen Boot sitzt und dieselben Herausforderungen hat.

Die nächsten drei Jahre werden über das Schicksal des Frankenwaldes entscheiden.

Forstbetriebsleiter Peter Hagemann

Eingangs der Online-Veranstaltung wies der zweite Vorsitzende der Arbeitsgemeinschaft Markus Koch auf die Steuerbefreiung der Jagdgenossenschaften hin. Es müssten alle zusammenhalten, damit man wieder einen vernünftigen Waldbestand hinbringt.