Schlagzeilen:Stefan Leppert trat zurück
Weißenbrunn: Mit einem Paukenschlag endete die Sitzung des Gemeinderats Weißenbrunn am Dienstag. Beim letzten Tagesordnungspunkt verkündete Stefan Leppert (SPD) überraschend seinen Rücktritt. Zunächst war Schweigen angesagt, dann ergriff die Fraktionsvorsitzende Ruth Tölg das Wort und dankte Stefan Leppert für seine neunjährige Tätigkeit als Gemeinderat und sein Engagement. Bürgermeister Jörg Neubauer (SPD) blieb nur die Frage, willst du jetzt sofort abbrechen, was Leppert bejahte, aufstieg und ging. Zuvor stellte Sabine Nuber von Kronach Creativ dem Gemeinderat die Aufgaben der Immolotsen vor, wo Weißenbrunn nachziehen will. „Das Projekt kann mit den ersten Immolotsen starten, um das Bürgerengagement zu stärken“, zeigte sie sich über die Zusage von Hubert Zipfel zufrieden. Die Lebensqualität und die Infrastruktur sind gefährdet, deshalb müsse man alles tun, um eine Wohlfühlgemeinde zu bleiben. Ziel ist es die Einwohnerzahlen zu halten. Dies könne eigentlich nur durch Zuzug passieren und gleichzeitig müsse man den Wegzug bremsen. Bei der Belebung handelt es sich nicht nur um den klassischen Leerstand, sondern müssten auch die mindergenutzten Immobilien mit einbezogen werden. Immobilienlotsen haben die Aufgabe vor Ort als ehrenamtliche Ansprechpartner und Vertrauensperson zu wirken. Für Weißenbrunn stellte sich Hubert Zipfel vor, die Ortsteile gilt es noch zu besetzen. Nicht reden, sondern bewegen ist seine Devise. Bisher habe er festgestellt, dass in Weißenbrunn derzeit 33 Häuser leer stehen. Er würde sich eine „Leerstandsbörse“ wünschen. Kämmerin Petra Marx berichtete, dass man in den letzten Jahren knapp 8,5 Millionen Stabilisierungshilfen bekommen hat. Der Schuldenstand konnte dadurch stark zurück gefahren werden. Im vergangenen Jahr habe man 575.000 Euro erhalten, davon wurden 175.000 Euro für die Schuldentilgung verwendet. Als Investitionshilfe stehen 400.000 zur Verfügung. Diese sollen für den Ersatzneubau des Feuerwehrhauses Thonberg-Reuth verwendet werden. Im Bereich der Wasserversorgung habe es eine größere Unterdeckung gegeben, deshalb wurden die Gebühren bereits erhöht. Bei den Steuereinnahmen liege man über den Landesdurchschnitt. Als Prüfauftrag wurde der Verwaltung mitgegeben zu prüfen, welche Einsparungen mit der Verlagerung des Standesamtes nach Kronach zu erreichen wären. Auch sollte eine engere personelle Zusammenarbeit mit Nachbargemeinden geprüft werden. Es wurde die Frage aufgeworfen, ob der Bürgermeister in einer Gemeinde mit weniger als 3.000 Euro nicht auch ehrenamtlich tätig sein kann. Der Antrag einer Prüfung wurde mit 6:6 Stimmen abgelehnt. Ebenfalls abgelehnt wurde der Vorschlag, vorerst keine Baugebiete mehr auszuweisen. Zahlreich waren die Mitarbeiter des Bauhofs erschienen, um das Gerücht, die Bauamtsleitung sein raus geekelt worden zu widerlegen. Das könne man so nicht stehen lassen, sagte der Vorarbeiter Gerd Stahlberger. Die leidtragenden sind die Mitarbeiter des Bauhofs gewesen, als ersten habe es dem Wasserwart getroffen. Der ehemalige Wasserwart Stefan Beetz führte aus, dass er sich schlecht behandelt gefühlt habe. Mitarbeiter Jürgen Vießmann sprach von einer Bedrohung, er sei schikaniert und alleine auf Baustellen geschickt worden. Der Bürgermeister sprach von einem heiklen Thema. Respekt zollte er den Bauhofmitarbeitern, welche den Mut aufbrachten und das Wort in öffentlicher Sitzung in Anspruch genommen haben. Es werde vieles erzählt, gleichzeitig bat er um Verständnis, dass er im öffentlichen Teil der Sitzung nicht näher auf das Thema eingehen kann. Angenommen wurde einer Änderung der Geschäftsordnung wonach der Bürgermeister nur noch über 11.500 Euro allein entscheiden darf. Gemeinderat Christian Spindler (Freie Wähler) hatte einen entsprechenden Antrag gestellt. Zuvor standen 25.000 Euro in der Geschäftsordnung.
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