Schlagzeilen:Der Volkschor lebt
Kronach: Nach vorne schauen, anstatt aufzugeben, so die Einstellung der Sängerinnen und Sänger des Volkschors Kronach. Die rund 20 aktiven Sänger des im Jahr 1948 gegründeten Chors sind der einzige gemischte Chor in der Kreisstadt und sie wollen noch recht lange ihrem Hobby zur Freude der Bürger nachgehen. Dabei hat man neben den Nachwuchssorgen auch andere Probleme. Die Pandemie legte das komplette Vereinsleben flach, in der Stadt seien mache der Meinung den altbewährten Klangkörper sei deshalb von der Bildfläche verschwunden. Dem ist aber nicht so und man hat regelmäßig an den Donnerstagen von 18.30 bis 20 Uhr Chorprobe. Mit dabei ist dann auch das „Nesthäkchen“ Rosalie Heckel, die seit einigen Jahren als Dirigentin den Chor führt. Sie kommt kurz vor Probenbeginn, wenn ihre Frauen und ihre vier noch übrig gebliebenen Männer bereits ihre Stimmen warm geredet haben. Man merkt, dass sich in einer Woche vieles ereignet hat und es vieles auszutauschen gibt, da kommt so manche der Frauen etwas früher. Über drei Jahrzehnte war das Nebengebäude der VHS, Treffpunkt und Übungsstätte der Sänger. Dort war man wie zuhause zusammen. Im Herbst des vergangenen Jahres musste dann wegen den bevorstehenden Umbauarbeiten an dem alten Gebäude eine Lösung gefunden werden. Es war zunächst unklar, wohin es gehen es gehen soll und wie es überhaupt weiter geht. Dies löste dann eine erneute Diskussion aus, ob es den Volkschor weitergibt. Aber auch da fand man im Zusammenwirken mit der Stadt eine Lösung. Seit Oktober ist man in einem Raum der Lucas-Cranach-Grundschule untergebracht. Nach der Sanierung rechnet man im Sommer des kommenden Jahres mit einer Rückkehr an alter Wirkungsstätte. „Es ist halt vieles anderes hier in der Grundschule, aber man wird sich daran gewöhnen“, meinte die Vorsitzende Christine Kirmes. Sie musste an diesem Abend bereits, bevor die Sänger kamen das Klavier mit ihrem Mann vom Nebenraum in den Probenraum bringen, damit es dann pünktlich los gehen kann. Kurz vor halb sieben kommt dann auch die junge Chorleiterin angerannt. Sie legt schnell noch ihre Jacke ab und bereitet die Noten vor, dann geht es auch schon los. Rosalie Heckel gibt den Takt und das Tempo vor und die Sänger folgen ihr Strophe für Strophe durch das erste Lied. Man festigt somit die bereits bekannten Lieder und studiert gerade vor Auftritten auch neues Liedgut ein. Dies gestaltet sich mitunter etwas schwierig, am Ende funktioniert es dann aber immer. Apropos Auftritte, diese will man in Zukunft wieder verstärkt angehen. So steht bereits fest, dass man am Sonntag, den 14. Mai die Besucher im Pflegeheim der Caritas musikalisch erfreuen will. Am Volkstrauertag wird man am Kriegerdenkmal die Feier mitgestalten. Und an Weihnachten steht als Highlight des Jahres wieder das Konzert in der Klosterkirche auf dem Programm. Darüber hinaus überbringt man an die Mitglieder Ständchen zu runden Geburtstagen oder Jubiläen. Die Vorsitzende macht als Sprachrohr der Sänger deutlich klar, dass man noch lange zusammen musizieren will. Wir treten mit starker Stimme an, auch wenn wir nur noch 20 aktive Sänger sind. Die Vorsitzende des Volkschors Christine Kirmes Die älteren Herrschaften freuen sich auch immer, wenn die Dirigentin neue Lieder, wie derzeit ein Frühlingslied und ein altes Volkslied, mitbringt. Das heuer anstehende 75-jährige Jubiläum will man wegen der ungewissen räumlichen Unterkunft nicht feiern, es soll unter Umständen im kommenden Jahr mit, oder nach dem Einzug in die ehemaligen Räume erfolgen. Sie kommen einmal in der Woche zum Proben zusammen und wollen jetzt nach Ende der Pandemie auch wieder verstärkt auftreten. Foto: Michael Wunder Rosalie Heckel hat stets alles im Griff. Foto: Michael Wunder |