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Im Rathaus ging es um das Rathaus

Wilhelmsthal: Das Rathaus in Steinberg soll von außen saniert werden. Nachdem dort seit den 70er Jahren keine größeren Maßnahmen durchgeführt wurden, eigentlich normal.

Über die Vorgehensweise geriet man aber bei der Gemeinderatssitzung derart aneinander, dass Fraktionssprecher Jochen Gleich (CSU) die Bürgermeisterin fragte, ob sie noch richtig bei Verstand sei. Zuvor berichtete Susanne Grebner (SPD), dass es in der Fassade Risse und Löcher gibt. Diese müssen verschlossen und das Gebäude komplett neu gestrichen werden. Nach Auskunft der anbietenden Firmen sei eine Außenisolierung nicht notwendig. Der Anstrich soll in Grautönen erfolgen, die Optik werde damit aufgewertet und das Preis- Leistung Verhältnis sei in Ordnung, so Grebner. Finanzierbar sei die 35.000 Euro teure Maßnahme auch, weil man Mittel für das Rathausdach im Haushalt hat und dieses nicht so schlecht sei. Für Jochen Gleich sei, wie er sagte, dabei manches nicht nachvollziehbar. Auch wenn kein Vollwärmeschutz notwendig sei, brauche man eine gewisse Planung und Zielrichtung. Dazu müsse das Gebäude einfach vorher bewertet werden und sich Gedanke gemacht werden, wie die weiteren Schritte aussehen. Einfach mal 35.000 Euro an Steuergeldern ohne Maß und Ziel zum Fenster rausschmeißen, sei nicht sein Anspruch. Die unterschiedlichen Meinungen der Dachdecker belegen dies auch. Ähnlich sah es Bauexperte Stefan Pfadenhauer (SPDD/Freie Bürger). Ein energetisches Konzept durch einen unabhängigen Energieberater sei bei derartigen Gebäuden immer sinnvoll. Es sollte zumindest ein Angebot für einen Vollwärmeschutz mit 14 Zentimeter Isolierung zum Vergleich eingeholt werden. Die Kosten der Maßnahme werden damit aber in die Höhe schnellen. Gemeinderat Jan Fischer (CSU) fand es super, dass man die Maßnahme angehen will, weil das Rathaus kein schöner Anblick mehr sei. Aber man könne nicht von jeden Privatbesitzer eine energetische Beratung verlangen und dies selbst nicht tun. Klaus Sesselmann (CSU) verwies auf das Energiecoaching, welches bei der Dachsanierung Bedarf sah. Nach einigen Wortgefechten, speziell zwischen der Bürgermeisterin und Jochen Gleich, fand der Vorschlag der Verwaltung bei lediglich fünf Stimmen keine Mehrheit. Angenommen wurde hingegen der Kompromiss Vorschlag von Stefan Pfadenhauer zumindest erst einen Preisvergleich einzuholen. Die Vereine aus Lahm stellte den Antrag, auf dem gemeindlichen Grundstück gegenüber dem Feuerwehrhaus, wo ihre Feste stattfinden, eine Pflasterfläche anlegen zu dürfen. Die Bürgerinitiative wird unterstützt, indem die Gemeinde die Materialkosten von rund 4.800 Euro übernimmt.

 

Der Gemeinderat nahm das Schreiben des Landschaftspflegeverbandes Frankenwald zur Kenntnis und beschloss die vorgelegte Maßnahmenliste. Insgesamt werden in diesem Jahr Kosten von 20.470 Euro erwartet, der Eigenanteil der Gemeinde beträgt 1.315 Euro.

Die Bürgermeisterin informierte über mehrerer laufende Maßnahmen im Zuge der Förderoffensive Nordostbayern. Dabei sind Zusatz- beziehungsweise Nachtragsleistungen angefallen.

2023 - Wilhelmsthal (15.06.23)

Im Rathaus ging es bei der Gemeinderatssitzung um das Rathaus. Dabei wurde über die Sanierung der Fassade heftig diskutiert. Foto: Michael Wunder