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Vorbereitungen zur Auflösung der WBV-Frankewald laufen

Wallenfels: Eine Fusion der beiden noch bestehenden Waldbesitzervereinigungen (WBV) Kronach-Rothenkirchen und Frankenwald wird es nicht geben.

Markus Wich, als Vorsitzender der WBV Kronach-Rothenkirchen erklärte in der Jahreshauptversammlung der WBV Frankenwald, dass eine Fusion schon mit der mittlerweile Insolventen WBV-Rennsteig nicht zu Stande kam. Ähnliche Schwierigkeiten und einen aufwändigen Prozess sah er dabei auch mit der WBV-Frankenwald. In einer Zeit, wo der Borkenkäfer das Erbe von Generationen zerstört, will man die Waldbesitzer aber nicht allein lassen. Er bot deshalb allen an Mitglied in seiner WBV-Kronach-Rothenkirchen zu werden. Für „Überwechsler“ werde man auf die Aufnahmegebühr verzichten und auch heuer keinen Mitgliederbeitrag mehr einziehen, weil dieser ja bereits bei der WBV-Frankenwald bezahlt wurde. Wich erinnerte an die Zeiten vor der Krise, wo man einen Förster und eine Halbtagskraft beschäftigt hatte, mittlerweile gehören der WBV Kronach-Rothenkirchen sechs Förster und vier Bürokräfte an. Die Mitgliederzahl habe sich in den letzten Jahren fast verdoppelt und die vermarktete Holzmenge verzehnfacht. Darüber hinaus sei man als Dienstleister auf einem guten Weg und könne aufgrund der großen Einkaufsmenge gute Preise für Pflanzen sowie Zubehör wie Zäune anbieten. Den Waldbesitzer stünde auch ein gut ausgestatteter Maschinenpark, welcher in Richtung Frankenwald weiter ausgebaut werden kann, zur Verfügung. Denkbar seien bei Bedarf auch „Sprechtage“ vor Ort. Mit dem Bau der neun Geschäftsstelle in Rothenkirchen, wo mittlerweile Baurecht vorliegt, wappne man sich für die Zukunft.

Abteilungsleiter Andreas Sommerer vom Amt für Landwirtschaft und Forsten ging in seinem Vortrag auf das aktuelle Thema „Flurneuordnung im Wald“ ein. Dazu gebe es seitens des Amtes einen freiwilliger Landtausch. Der Zeitpunkt mit den über 7.000 Kahlflächen im Landkreis sei optimal. Insgesamt habe man von den einst 38.000 Hektar rund 8.300 Hektar abschlagen müssen. Davon etwa ein Viertel im Privatwald. Die größte zusammenhängende Fläche liegt dabei mit 477 Hektar am Rennsteig. Sommerer betonte, dass es sich nicht um eine Flurbereinigung im Wald handelt, sondern das Amt Experten als „Tauschhelfer“ zur Seite stellt. Gut wäre es natürlich, wenn die kompletten Flurstücke, es sei keine Teilung und Vermessung vorgesehen, Wertneutral wären. Größenunterschied könnten finanziell abgegolten werden. Unter Umständen könne es steuerliche Vergünstigungen geben. Wenn man sich vor Ort einig sei, könne der Prozess auch recht schnell gehen. Angesprochen auf den Zustand der Waldwege meinte er, dass es derzeit noch keinen großen Sinn macht diese herzurichten. Dazu müsste erst die Käferplage abgeschlossen oder alles Holz im jeweiligen Bereich abgefahren sein.

Vorsitzender Peter Klinger sagte Eingangs, dass es recht ruhig um die WBV-Frankenwald geworden sei. Die eigene Vermarktung habe man schon vor der Pandemie eingestellt, die Zusammenarbeit mit der WBV-Rennsteig sei bis zur Insolvenz recht gut gegangen. Er und sein Stellvertreter Siegmund Kolb sei dabei die Altlasten aus dem Geschäftsbetrieb bis 2019 abzuwickeln. Kolb sprach von einem Verlust von 1.697 Euro in den vergangenen drei Jahren. Zum Unmut der Mitglieder sei es jetzt gekommen, weil man die Mitgliedsbeiträge für drei Jahre abgebucht habe. Stellvertretender Landrat Gerhard Wunder (CSU) meinte, dass die Waldbesitzer auf Unternehmer einwirken sollten, um Schäden an den Wegen wiederherzurichten. Bürgermeister Jens Korn (CSU) bezeichnete die derzeitige Situation als Katastrophe im Frankenwald. Auch wenn es manchmal heikel und hitzig zugeht, müsse man aufeinander Rücksicht nehmen und jeder einzelne Verantwortung übernehmen.Die durchgeführten Neuwahlen brachten nur unwesentliche Veränderungen. Der verbleibenden Vorstandschaft bleibe es die WBV-Frankenwald abzuwickeln, um mit einer schwarzen Null abschließen zu können. Gewählt wurden 1. Vorsitzender Peter Klinger, 2. Vorsitzender und gleichzeitig Kassier Siegmund Kolb, Kassenprüfer Markus Schnabrich und Andre Wunder. Beisitzer Schriftführer Markus Schnabrich Manfred Schuberth, Heinz Kolb, Erich Reißig.